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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)
Autoren: Brenda Joyce
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deinen Schmerz aus erster Hand miterlebt.“
    Zu gern hätte sie ihm widersprochen, doch das konnte sie nicht. „Bitte, Rick! Nicht heute.“
    Aber er konnte nicht aufhören. „Die Zeitungen berichten fast täglich über Hart, Francesca! Die Reporter bringen nach wie vor alle Einzelheiten über seine schmutzige Affäre mit Daisy Jones.“
    „Ich weiß, dass sich immer noch alle über den Mord das Maul zerreißen. Und ich weiß, was man sich erzählt – dass nämlich einige Leute in dieser Stadt zu dem Schluss gekommen sind, Hart für schuldig zu halten, obwohl der Mörder ein Geständnis abgelegt hat. In den letzten zwei Wochen war ich so gut wie jeden Abend irgendwo eingeladen, weil meine Mutter darauf bestanden hat. Ich konnte hören, was getuschelt wird – weil man wollte, dass ich es höre. Man erzählt sich sogar, dass er schon bald genug von mir haben wird.“ Sie brachte ein Schulterzucken zustande, als würde es sie nicht interessieren, aber zu einem Lächeln reichte es nicht.
    Als Rick nur schweigend dastand, wusste sie: Er dachte genau das Gleiche wie all diese Mütter, die ihr Calder Hart nicht gönnten. Nämlich, dass er ihr früher oder später untreu werden würde.
    „Ich war beim Wanamaker-Ball“, gab er schließlich zurück. „Du warst nicht dort. Ich habe den grässlichen Tratsch mit eigenen Ohren gehört. Sie wollen ihn aufknüpfen, Francesca, und dich gleich mit dazu.“
    Ihr war klar, dass Rick hier war und für Unruhe sorgte, weil sie ihm so viel bedeutete. „Das ist die Rache für all die Jahre, in denen er sich über die Gesellschaft und jeden, der dazugehört, lustig gemacht hat. Er wird verachtet, und wenn sie über ihn herziehen, werden sie auch über dich herziehen.“
    „Das ist mir klar. Ich bin in dieser Gesellschaft aufgewachsen, und ich weiß, wie gehässig sie sein kann. Natürlich gefällt mir der Tratsch nicht, und es wäre mir lieber, die Leute würden aufhören zu reden. Wir werden ganz sicher eine schwierige Zeit durchmachen. Es wird eine Weile dauern, ehe der Mord an Daisy in Vergessenheit gerät. Aber er ist unschuldig, und seine Unschuld wurde bewiesen. Ich werde unerschütterlich zu ihm halten, denn genau das tut eine Frau für ihren Ehemann.“
    „Er hat die Verlobung aufgelöst“, fuhr Bragg schroff fort. „Und er hat dir das Herz gebrochen. Ich weiß, du hast das nicht vergessen. Da war er genauso egoistisch, wie er es jetzt auch ist. Denk darüber nach, Francesca!“
    Sie zitterte, so sehr regten seine Worte sie auf. „Natürlich habe ich das nicht vergessen! Aber er hat versucht, mich vor dem Skandal und vor ihm selbst zu beschützen.“
    „Du bist eine Meisterin darin geworden, ihn zu entschuldigen!“ Ihre Blicke trafen sich, sein Tonfall war eindringlich. „Du weißt so gut wie ich, dass er dich wieder und wieder verletzen wird. Mit kleinen Dingen, vielleicht auch mit den schlimmsten Dingen. Gott allein weiß, welche Dämonen in ihm stecken! Er ist egoistisch und grausam. Ich habe selbst gesehen, wie er dir wehgetan hat! Du verdienst einen anständigen Mann.“ Er unterbrach sich, um Luft zu holen. „Ich bitte dich ja nicht darum, die Verlobung zu lösen! Aber ich bitte dich, die Hochzeit zu verschieben. Ich verstehe nicht, warum du so überstürzt vor den Altar treten willst.“
    Sie bebte am ganzen Leib und wandte den Blick von ihm ab. „Warum tust du das?“
    „Das weißt du sehr genau“, sagte er. „Weil du mir noch immer genauso viel bedeutest wie damals.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Vor langer Zeit war er der Mann ihrer Träume gewesen, und vielleicht wären sie heute ein Paar, wäre seine Frau nicht zu ihm zurückgekehrt. Doch sie hatte sich mit Haut und Haaren in Calder Hart verliebt. Sie hätte nicht gedacht, dass man einen anderen Menschen so sehr, so intensiv lieben könnte. Ihre Entscheidung war schon vor Monaten gefallen, seine Bemerkungen schmerzten jetzt dennoch. Warum das so war, darüber wollte sie lieber nicht genauer nachdenken. Es dauerte einen Moment, ehe sie wieder ein Wort herausbringen konnte. „Jetzt kann ich wohl schlecht noch etwas verschieben.“
    „Warum nicht?“
    Irgendwie schaffte sie es, ihm in die Augen zu sehen. „Ich würde ihn damit schrecklich verletzen, und ich liebe ihn.“
    „Er wird sich davon schon wieder erholen, wenn du ihn mit deinen blauen Augen groß ansiehst. Im Augenblick ist dir mein Bruder verfallen und würde dir alles verzeihen.“
    „Ich will ihn heute heiraten, Rick.“ Ihre
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