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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut
Autoren: Alexander Merow
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meterdicke Augenringe …“, stichelte Alf. Der füllige Computerexperte gähnte und blinzelte die beiden Männer an.
    „Ach, war gestern noch lange vor dem Rechner. Kann ich euch helfen?“, schnaufte HOK.
    „Dürfen wir reinkommen?“, bat Frank mit einem gewissen Nachdruck.
    „Ach, ja! Sicher!“
    Der Informatiker ging ins Haus. Frank und Alf trotteten ihm hinterher. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Küche und einigen Tassen Kaffee begleiteten sie HOK in sein Arbeitszimmer, welches traditionell mit allem erdenklichen Krempel und zahlreichen Kisten vollgestellt war. Mittendrin stand ein Tisch mit einem großen Computer darauf.
    Frank erklärte HOK ihr Anliegen und der etwas eigensinnige Cyber-Freak fuhr seinen Rechner widerwillig hoch.
    „Gut, wegen mir, aber gleich esse ich erst einmal was“, gab HOK von sich, während das Brummen des Computers immer lauter wurde.
    Einige Minuten später war der Mann wieder einmal in das Meer der Daten eingetaucht und schwamm wie ein glücklicher Fisch von einer illegalen Internetseite zur nächsten. Die Welt des Cyberspace war nun einmal sein Element und sobald er sie betreten hatte, fühlte er sich schnell wieder wohl.
    „He, he, he …“, gab HOK nach einigen Minuten von sich. „Da haben wir die Herrschaften ja. Schöne Seite!“
    Eine weiße Fahne mit einem schwarzen Drachenkopf darauf erschien auf dem Bildschirm und die Losung „Freiheit für Weißrussland!“ leuchtete in großen Lettern auf.
    HOKs Finger hüpften nun mit atemberaubender Geschwindigkeit über die Tastatur. Frank und Alfred staunten.
    „Kontakt … Register … Login“, murmelte er.
    Man konnte über diese Internetseite mit der Truppe von Artur Tschistokjow Kontakt aufnehmen, HOK meldete sich über eine verschlüsselte Verbindung an und erklärte: „Ich logge mich über Korea ins Netz ein, he, he!“
    „Mach du mal“, kommentierte Frank die Szenerie und schob seine dunklen Augenbrauen nach oben. Bäumer grinste nur.
    „Send Message …“, flüsterte der Informatiker vor sich hin und schickte eine Nachricht an die angegebene E-Mail-Adresse.

    „Hallo,
    wir sind eine politische Gruppe aus Litauen, die auch gegen die Weltregierung kämpft. Bitte antwortet uns, damit wir ein Treffen vereinbaren können.“

    „Mal sehen, ob sich da einer meldet …“, brummte er.
    „Sehr gut, HOK!“, sagte Alf. „Wir werden nur von dir aus mit dieser Organisation kommunizieren, alles andere ist zu unsicher.“
    „Sicherheit im Internet und auch sonst wo in den endlosen Weiten des Datenverkehrs gibt es in Ivas nur beim Onkel HOK!“
    Der füllige Mann lächelte stolz und machte den Rechner wieder aus.
    „Wir machen uns wieder ab. Sag uns Bescheid, wenn du eine Antwort erhalten hast“, bat ihn Frank. Dann verließen Alf und er das Haus.
    „Ja, sicher“, flötete HOK, schlurfte in die Küche, aß einige Brotscheiben und schmökerte für den Rest des Tages in einem dicken Buch voller Science-Fiction-Geschichten, welches er im Internet bestellt hatte.

    Die Aussicht, demnächst einige Rebellen aus den benachbarten Regionen kennen zu lernen und mit ihnen vielleicht eines Tages sogar zusammenzuarbeiten, spornte Frank an, seine Englisch- und Russischkenntnisse noch ein wenig mehr auf Vordermann zu bringen.
    In solchen Belangen gab es in Ivas nur einen wirklich kompetenten Ansprechpartner, Thorsten Wilden, den Dorfchef. Frank Kohlhaas stand am nächsten Tage früh auf und machte sich sofort auf den Weg zu Wildens Haus. Zudem war dort auch dessen Tochter Julia, welche Frank in den kommenden Tagen zum Essen einladen wollte. Eigentlich war sie sogar ein noch wichtigerer Grund, sich wieder öfter beim Oberhaupt der Dorfgemeinschaft sehen zu lassen.
    Wilden war stolz darauf, dass seine umfassenden Sprachkenntnisse bei dem jungen Mann gefragt waren und ging mit Frank akribisch einige Lektionen eines alten, russischen Lehrbuchs durch. Anschließend redeten sie noch eine Weile.
    „Ich bin mir da noch nicht so sicher, vielleicht sind diese Rus ja auch nur ein Haufen Spinner“, bemerkte Wilden.
    „Nun, ich glaube das nicht. Wir werden ja sehen, ob da eine Reaktion auf unsere E-Mail kommt. Was soll schon passieren?“, erwiderte Frank.
    „Gut, warten wir es ab“, sagte der Dorfchef und winkte Kohlhaas zu sich.
    „Habe ich dir schon meine neue Bibliothek gezeigt, Frank?“
    Dieser schüttelte den Kopf und folgte Wilden in einen Nebenraum, welcher wohl erst vor ein paar Wochen renoviert worden war. Große
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