Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besessen von dir

Besessen von dir

Titel: Besessen von dir
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
Hölle sein.
    Kaylie schüttelte den Sand von dem Handtuch und legte es sich um den Hals. Die leteten Sonnenstrahlen trockneten die Wassertropfen auf ihrem Rücken und wärmten ihre Haut, als sie ihre Sandaletten zuschnallte und einen letzten Blick übers Meer warf. Am Horizont konnte sie Segelschiffe erkennen, gegen das gleißende Licht der Abendsonne. Über ihr flogen Möwen, die unablässig kreischten.
    Der Strand war menschenleer, als sie die verwitterte
    Holztreppe zu ihrem Haus hochstieg. Auf der Veranda zog sie die Sandaletten aus und schob die Hintertür auf. Das Handtuch warf sie in einen Wäschekorb. Sie überlegte, ob sie ein Glas Wein trinken solle. Während sie zum Schlafzimmer ging, zog sie sich bereits einen Träger des Badeanzugs von der Schulter.
    Zuerst einmal ein ausgiebiges heißes Bad und dann …
    “Wie geht’s dir, Kaylie?” hörte sie eine vertraute Stimme aus dem Wohnraum.
    Kaylie hielt die Luft an und verharrte reglos. Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken, und sie fuhr herum. Das nasse Haar flog ihr um die Schultern. Don war hier? Das konnte nicht sein.
    Er lag auf dem Sofa, die Beine lang von sich gestreckt. Don sah so unglaublich männlich aus wie immer. Die Füße hatte er übereinander geschlagen, und sein Gesicht war ausdruckslos, abgesehen von einer Augenbraue, die er fragend hob. Kaylie kannte ihn nur zu gut, die ganze Pose war gründlich durchdacht.
    Er wollte vollkommen entspannt wirken.
    Durchdringend blickte er sie aus grauen Augen an, und seine Mundwinkel zuckten leicht. Einen Moment mußte Kaylie daran denken, wie sehr sie ihn geliebt hatte. Mühsam verdrängte sie diese unpassenden Gedanken. Sie schluckte, und allmählich wurde ihr bewußt, daß einer der Träger heruntergezogen und ihre Brust entblößt war.
    “Was … was tust du hier? Willst du mich zu Tode erschrecken?” stieß sie schließlich hervor und zog den Träger wieder über die Schulter hoch. Noch bevor Don etwas erwidern konnte, überlegte Kaylie es sich anders und schüttelte den Kopf.
    Sie wollte gar nicht mit ihm reden. Jetzt nicht und vielleicht niemals. “Nein, warte. Sag nichts, es interessiert mich überhaupt nicht.”
    Er rührte sich nicht. Da lag er auf ihrem Sofa, trank ihren Whisky und machte es sich gemütlich. Einfach unverschämt, und dennoch spürte Kaylie diese Unruhe und Entschlossenheit an ihm, die sie schon immer fasziniert hatten. Er hatte bestimmt einen Grund dafür, daß er jetzt hier war.
    Gelassen streifte er sich die Sportschuhe ab und ließ sie zu Boden fallen. “Du hast meine Anrufe nicht beantwortet.”
    Unwillkürlich bekam sie ein schlechtes Gewissen. Sie hatte einfach nicht den Mut aufgebracht, sich bei ihm zu melden.
    “Und deshalb bist du hier?”
    “Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.”
    “Oh, bitte, fang nicht wieder damit an.” Abwehrend hob sie die Hände. Wie oft hatte sie diesen Spruch schon gehört.
    Letztlich war ihre Ehe daran gescheitert, daß er sie ständig und überall beschützen wollte. “Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen. Es geht dich nicht einmal etwas an, wenn…”
    “Lee Johnston soll entlassen werden.”
    Die Worte waren wie ein eiskalter Guß und ließen sie
    erstarren. Don gab jetzt seine gespielte Ruhe auf.
    “Was sagst du da?” fragte sie flüsternd. In Gedanken sah sie Lee Johnston, diesen gedrungenen, kräftigen Mann mit den flammendroten Haaren und den ausdruckslosen blauen Augen.
    Und sie erinnerte sich an das Messer. Dieses lange Messer, das er ihr an die Kehle gehalten hatte.
    “Bist… bist du sicher?” Warum konnte sie kaum ein Wort herausbringen? Dons Blick verriet ihr, wie überzeugt er war, daß sie sich in ernster Gefahr befand. Trotzdem wollte sie ihm nicht glauben. Jedenfalls nicht ohne Vorbehalte. Dafür kannte sie Don zu gut. Andererseits hatte er sie noch nie direkt angelogen.
    Er zögerte und rieb sich nachdenklich den Nacken. “Jemand hat mich angerufen.”
    “Wer?”
    “Das weiß ich nicht. Jemand, der sich Ted nannte.”
    “Ted? Welcher Ted?” fragte sie ungeduldig nach.
    “Ich wünschte, ich wüßte es. Eige ntlich habe ich gehofft, du könntest mir da weiterhelfen”, gab er zu und berichtete ihr von den zwei Anrufen von Ted und seinem Gefühl, daß Dr.
    Henshaw ihm etwas verheimliche. “Hast du einen
    Kassettenrecorder?”
    Kaylie nickte und holte den Recorder aus ihrem
    Schlafzimmer. Don nahm die Kassette aus seinem Jackett und legte sie in den Recorder ein. Kurz darauf hörten sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher