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Berühr mich, verführ mich! (German Edition)

Berühr mich, verführ mich! (German Edition)

Titel: Berühr mich, verführ mich! (German Edition)
Autoren: Barbara Winter
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zu. Im Hintergrund waren die lauten und
streitenden Stimmen der drei Geschwister zu hören!
    „ Wünsch'
dir niemals Kinder.......!“, sagte Michael und verdrehte entnervt
die Augen, ohne zu ahnen, was er mit diesen Worten bei mir
anrichtete. Oh Gott, wie sollte ich ihm klarmachen, dass er noch ein
viertes Kind haben würde? Er nahm meine Hand und zog mich in
Richtung eines Wäldchens. Es war ein schöner, warmer
Herbstnachmittag und ich genoss die letzten wärmenden Sonnenstrahlen
auf meinem Gesicht. Schweigend liefen wir Arm in Arm eine Weile
nebeneinander her. Er hatte sich wieder beruhigt und ich genoss die
Stille und seine Nähe gleichermaßen.
    „ Tut
mir leid, dass sich Moritz ausgerechnet heute von seiner ekligsten
Seite zeigen musste!“, entschuldigte er sich für seinen Sohn.
    „ Er
ist sechzehn!“, sagte ich verständnisvoll. Er nickte nachdenklich.
    „ Wenn
er nur nicht dauernd mit diesen schrägen Typen herumhängen würde!“
    „ Du
meinst die, die mit sechzehn rauchen, saufen und wegen ihrer dicken
Eier breitbeinig laufen müssen!“, zog ich ihn auf.
    „ Genau
die!“, schmunzelte er.
    „ Ja,
die gab's in meiner Jugend auch. Aus den meisten ist etwas geworden!“
    Statt
einer Antwort zog er mich in seine Arme und drückte mir einen Kuss
auf die Wange.
    „ Ich
habe verstanden!“, sagte er schlicht.
    Er
zog mich zu einer etwas versteckt gelegenen Waldbank, reinigte kurz
die Sitzfläche, bevor wir uns mit einem Seufzer darauf niederließen.
Er breitete die Arme aus, legte sie hinter meinem Rücken auf die
Lehne und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Sein muskulöser
Schenkel drängte sich an meinen. Ich spürte wieder diese kleinen
Funkenschläge und seufzte schwermütig. Irgendwann würde ich ihm
sagen müssen, was mich bedrückte. Ich hatte das Gefühl, je länger
ich wartete, umso schwieriger wurde es.
    „ Was
ist los, Helene?“, fragte er unvermittelt, ohne seine Augen zu
öffnen.
    Ich
schwieg.
    „ Helene...!“,
sagte er gedehnt. Ich atmete aus und gab schließlich nach. Wir waren
alleine und wer weiß ob es nochmal so eine gute Gelegenheit geben
würde!
    „ Ich
war vor ein paar Tagen beim Frauenarzt“, begann ich vorsichtig. Er
zeigte keinerlei Regung, hörte nur schweigend zu.
    „ Eigentlich
wollte ich mir die Pille verschreiben lassen, doch nach der
Untersuchung stellte sich heraus, dass ich sie nicht mehr nehmen
darf, weil....!“, ich verstummte abrupt. Aus irgendeinem Grund
hatte ich plötzlich Tränen in den Augen und in der Stimme.
Verdammte Schwangerschaftshormone, fluchte ich und versuchte mich zu
fangen. Auf keinen Fall wollte ich als heulendes Elend beichten, dass
ich schwanger war. Das sah mir überhaupt nicht ähnlich. Ich war
sonst so eine starke Frau!
    Bei
all meinem Selbstmitleid war mir völlig entgangen, dass er sich
aufgesetzt hatte und mich mit fassungslosen Augen ansah. Seine
Gesicht wirkte seltsam grau und eingefallen.
    „ Um
Gottes Willen, Helene! Sag jetzt bitte nicht, dass du..... Knoten
hast!“ Im ersten Moment sah ich ihn verständnislos an. Nur langsam
sickerte zu meinem Gehirn durch, was er da gerade angedeutet hatte.
    „ Oh
Gott nein! Ich habe keine Knoten in der Brust! Ich bin nur
schwanger!“, platzte es aus mir heraus. Gespannt verfolgte ich
seinen Gesichtsausdruck. Es dauerte einige Sekunden, bis die
Information bei ihm angekommen war. Die Farbe kehrte in sein Gesicht
zurück, dafür wurden seine Augen immer größer.
    „ Du
bist......?“
    „ ......schwanger!“,
wiederholte ich mich. Er schwieg eine Weile.
    „ Welche
Woche?“
    „ 5.
oder 6.!“
    Nachdenklich
rieb er sich das Kinn. Sehr erfreut schien er nicht zu sein.
    „ Das
nennt man dann wohl einen Volltreffer!“
    „ Sozusagen!“
Nervös kickte ich mit der Schuhspitze Kieselsteinchen hin und her.
Wir schwiegen wieder.
    „ Wie
stehst du dazu?“, fragte er mich direkt und schaute mir in die
Augen.
    „ Du
meinst, ob ich es haben will?“, er nickte langsam.
    „ Ja!“,
sagte ich schlicht. „Aber ich hatte auch genügend Zeit darüber
nachzudenken!“ Ich versuchte in seinen Augen zu lesen, doch sie
waren zum ersten Mal verschlossen und unergründlich. Er schwieg
wieder und sah nachdenklich in die Ferne.
    „ Hör
zu Michael, ich kann durchaus nachvollziehen, dass du kein weiteres
Kind willst. Du bist zu nichts verpflichtet. Ich bin sehr wohl in der
Lage das Kind alleine großzuziehen!“
    Er
schwieg beharrlich, nur seine gespannten Kiefermuskeln ließen
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