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Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Titel: Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten
Autoren: Howard P. Lovecraft
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pufften in Abständen aus Erebus auf, und einer unserer Studenten, ein begabter junger Bursche namens Danforth, wies auf lavaartige Formationen an den schneebedeckten Flanken des Vulkans hin und bemerkte, dieser im Jahre 1840 entdeckte Berg sei ohne Zweifel die Vorlage für Poes dichterisches Bild gewesen, als er sieben Jahre später schrieb:
    Da lag mir das Herze in Wehen, verschlackter Flüsse so voll vulkanischer Lavas so voll, wie erstickend sie niedergehen am Yaanek-Berge, am Pol wie stöhnend sie niedergehen in den Reichen am Nördlichen Pol.

    Danforth war begeisterter Leser phantastischer Literatur und sprach viel über Poe. Ich interessierte mich selbst dafür, weil ja Poes einzige lange Erzählung der verwirrende und rätselhafte Arthur Gordon Pym teilweise in der Antarktis spielt. Auf der öden Küste und der hoch aufragenden Eisbarriere im Hintergrund kreischten Myriaden grotesker, flügelschlagender Pinguine, während es im Wasser von feisten Seehunden wimmelte, die umherschwammen oder sich auf langsam treibenden Eisschollen räkelten.

    Mit Hilfe kleiner Boote gelang es uns unter Schwierigkeiten, kurz nach Mitternacht am Morgen des 9. November auf der Ross-Insel an Land zu gehen. Dabei rollten wir von jedem der beiden Schiffe ein Kabel aus und trafen Vorbereitungen, um mit Hilfe einer Art Hosenboje Vorräte und Ausrüstungen an Land zu schaffen. Es war ein aufregendes Gefühl, zum erstenmal den Fuß auf antarktischen Boden zu setzen, obwohl ja die Expeditionen von Scott und Shackleton schon vor uns dort gewesen waren. Unser Lager auf der Eisküste am Fuße des Vulkans sollte nur vorläufig sein das Hauptquartier sollte auf der Arkham bleiben. Wir schafften alle unsere Bohrgeräte an Land, ebenso die Hunde, Schlitten, Zelte, Vorräte, Benzintanks, die Ausrüstung für die Schmelzversuche, die Kameras für normale und für Luftaufnahmen, die Flugzeugteile sowie andere Ausrüstungsgegenstände, darunter drei kleine tragbare Funkgeräte zusätzlich zu den in den Flugzeugen eingebauten -, mit denen wir von jedem Punkt des antarktischen Kontinents aus, an den wir gelangen würden, Kontakt mit der großen Funkanlage der Arkham würden halten können. Diese Anlage, unsere einzige Verbindung zur Außenwelt, sollte Presseberichte an die Hochleistungsanlage des Arkham Advertiser auf Kingsport Head in Massachusetts durchgeben. Wir hofften, unser Programm in einem einzigen antarktischen Sommer bewältigen zu können; sollte sich dies als unmöglich erweisen, würden wir auf der Arkham überwintern und vor dem Zufrieren des Eises die Miskatonic nach Norden schicken, um Vorräte für einen weiteren Sommer zu beschaffen.
    Ich brauche nicht zu wiederholen, was über unsere anfängliche Arbeit bereits in den Zeitungen zu lesen war: Unsere Besteigung des Mt. Erebus; unsere erfolgreichen Mineralbohrungen an verschiedenen Punkten der Ross-Insel und die einzigartige Geschwindigkeit, mit der diese dank Pabodies Geräten durchgeführt wurden, selbst in massiven Felsschichten; die Erprobung der kleinen Schmelzvorrichtung; die gefahrvolle Ersteigung der großen Barriere mitsamt der Schlitten und Vorräte; und schließlich das Montieren der fünf riesigen Flugzeuge in dem Lager auf der Barriere. Der Gesundheitszustand der an Land gegangenen Expeditionsteilnehmer zwanzig Mann und 55 Schlittenhunde aus Alaska war ausgezeichnet, obwohl wir natürlich bis dahin noch keine wirklich gefährlichen Temperaturen oder Stürme erlebt hatten. Meist zeigte das Thermometer Temperaturen zwischen -18° und -5° an, und solche Kältegrade waren wir von den Wintern in Neuengland gewöhnt. Das Lager auf dem Eisschelf war als Depot für Benzin, Proviant, Dynamit und anderes Material gedacht.

    Nur vier von unseren Flugzeugen wurden zum Transport der eigentlichen Expeditionsausrüstung benötigt; das fünfte blieb mit einem Piloten und zwei Mann von den Schiffen im Depot, als letzte Möglichkeit, uns von der Arkham aus zu erreichen, falls all unsere Forschungsflugzeuge verlorengehen sollten. Später, wenn wir nicht mehr alle Flugzeuge zur Beförderung von Geräten brauchen würden, wollten wir eine oder zwei Maschinen im Pendelverkehr zwischen diesem Nachschublager und einem anderen Stützpunkt auf dem großen Tafelland, sechsbis siebenhundert Meilen südlich, jenseits des BeardmoreGletschers, einsetzen. Trotz der fast übereinstimmenden Berichte über die schrecklichen Winde und Stürme, die von dem Plateau herabwehen, entschlossen wir uns,
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