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Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Titel: Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten
Autoren: Howard P. Lovecraft
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verschiedenen Punkten im Innern des Kontinents befördern, und von dort aus würden wir mit einer entsprechenden Anzahl von Schlittenhunden weiterkommen. Die Expedition sollte einen ganzen antarktischen Sommer oder, falls unbedingt notwendig, auch länger dauern und sich über ein möglichst ausgedehntes Gebiet erstrecken. Wir wollten vor allem in den Gebirgszügen und auf dem Tafelland südlich des Rossmeeres arbeiten, also in Gegenden, die in unterschiedlichem Maße bereits von Shackleton, Amundsen, Scott und Byrd erforscht wurden. Durch häufigen Stützpunktwechsel mit Hilfe der Flugzeuge, über so große Entfernungen hinweg, daß wir mit geologisch bedeutsamen Unterschieden rechnen konnten, hofften wir eine nie erreichte Menge von Material zutage fördern zu können besonders aus den präkambrischen Formationen, aus denen bis dahin nur sehr wenige antarktische Proben gewonnen worden waren. Außerdem wollten wir möglichst vielfältige Proben der oberen fossilführenden Schichten entnehmen, da die Urgeschichte des Lebens in diesem unwirtlichen Reich des eisigen Todes von größter Bedeutung für unsere Kenntnis der Erdgeschichte ist. Daß der antarktische Kontinent einst eine gemäßigte und sogar tropische Zone gewesen ist, mit einer Vielfalt pflanzlichen und tierischen Lebens, von dem heute nur noch die Flechten, die Meerestiere, die spinnenartigen Tiere und die Pinguine des Nordrandes zeugen, ist allgemein bekannt; wir hofften, dieses Wissen im Hinblick auf Umfang, Genauigkeit und Detail ergänzen zu können. Wenn eine einfache Bohrung Hinweise auf Fossilien erbrachte, konnten wir das Bohrloch durch Sprengung erweitern, um Proben von entsprechender Größe und Beschaffenheit zu bekommen. Unsere Bohrungen, deren Tiefe je nach der Beschaffenheit der oberen Gesteinsund Bodenschichten variieren würde, sollten auf eisfreie oder fast eisfreie Stellen beschränkt bleiben bei denen es sich notwendigerweise um Steilhänge oder Kämme handeln mußte, da ja die tiefer liegenden Gebiete von einer bis zu zwei Meilen starken massiven Eisschicht bedeckt sind. Wir konnten es uns nicht leisten, unsere Zeit mit dem Bohren in bloßen Eisschichten von größerer Stärke zu vergeuden, obwohl Pabodie ein Verfahren entwickelt hatte, demzufolge Kupferelektroden in zahlreiche nebeneinanderliegende Bohrlöcher eingeführt und auf diese Weise begrenzte Eismengen durch elektrischen Strom aus einem benzingetriebenen Generator abgeschmolzen werden sollten. Dieses Verfahren das wir auf einer Expedition wie der unseren nur versuchsweise erproben konnten soll bei der geplanten Starkweather-Moore-Expedition angewandt werden, trotz der Warnungen, die ich seit meiner Rückkehr aus der Antarktis erhoben habe. Die Öffentlichkeit ist über die Miskatonic-Expedition durch unsere zahlreichen Funkmeldungen an den Arkham Advertiser und an Associated Press sowie durch die später erschienenen Artikel von mir und Pabodie unterrichtet worden. Unsere Mannschaft bestand aus vier Männern von der Universität Pabodie, dem Biologen Lake, dem Physiker Atwood, gleichzeitig Meteorologe, und mir, dem Vertreter der geologischen Fakultät und offiziellen Expeditionsleiter; danebenwaren sechzehn Hilfskräfte dabei: sieben graduierte Studenten der Miskatonic-Universität sowie neun ausgebildete Mechaniker. Von diesen sechzehn Mann waren zwölf ausgebildete Piloten, die außerdem bis auf zwei Mann durchweg hervorragende Funker waren. Acht von ihnen beherrschten die Navigation mit Kompaß und Sextant, was auch auf Pabodie, Atwood und mich zutraf. Außerdem waren natürlich unsere zwei Schiffe ehemalige Walfänger, die für Fahrten im Eismeer umgebaut und mit zusätzlichen Maschinen ausgerüstet waren vollzählig bemannt. Die Nathaniel Derby Pickman-Stiftung, unterstützt durch einige Sonderzuwendungen, finanzierte die Expedition; deshalb waren unsere Vorbereitungen außerordentlich gründlich, obwohl wir keine große Publizität hatten. Die Hunde, Schlitten, Maschinen, Ausrüstungen sowie unsere in Teile zerlegten fünf Flugzeuge wurden in Boston übergeben und auf die Schiffe verladen. Wir waren für unsere speziellen Vorhaben hervorragend ausgerüstet, und in allen Fragen des Nachschubs, Proviants, Transports und des Lagerbaues profitierten wir von den Erfahrungen unserer zahlreichen hervorragenden Vorgänger aus jüngerer Zeit. Die ungewöhnlich hohe Zahl und der Ruhm dieser Vorgänger waren der Grund dafür, daß unsere eigene Expedition trotz ihrer großen
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