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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller
Autoren: Mark Franley
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Journalisten kannten kein Wochenende. Dann sagte er zu Peter: »Ist schon ok, ich werde später kurz nach Erlangen fahren und mir den Toten ansehen. Soll ich dich anrufen, oder hast du schon andere Pläne?«
Peter, der diese Reaktion schon erwartete hatte, antwortete, ohne darüber nachdenken zu müssen: »Ruf mich an! Susanne hat ab heute Mittag Dienst in der Notaufnahme, da würde ich sonst eh nur auf dumme Gedanken kommen.«
Mike wusste, dass sein Partner, auch wenn er nichts gegen einen kleinen Flirt hatte, in seiner Beziehung eine treue Seele war; er ging aber auf den Spruch ein: »Das kann ich natürlich nicht verantworten! Irgendwann liege ich vielleicht unter Susannes Messer, und wenn ich dann nicht gut auf dich aufgepasst habe …«
Die beiden Männer lachten und vereinbarten ein Treffen am Nachmittag. Gerade als Mike das Gespräch beendet hatte, öffnete sich die Badezimmertür, und Jenni kam nackt heraus. Doch noch bevor Mike auf dumme Gedanken kommen konnte, verkündete sie: »Ich habe einen Bärenhunger, lass uns gehen!«
Zwanzig Minuten später hatten sie das kleine, gemütliche Café mit Sonntagsbrunch erreicht und genossen das reichhaltige Frühstücksbuffet. Nach dem Essen verabschiedeten sie sich mit einem langen Kuss, und jeder machte sich auf den Weg zu seiner Arbeit.

–3–

    Mike und Peter trafen fast gleichzeitig auf dem Parkplatz des Instituts für Forensische Medizin in Erlangen ein. Da am heutigen Sonntag nur ein einziger Parkplatz besetzt war, stellten sie ihre Autos nebeneinander ab und stiegen aus.
Peter fackelte nicht lange, drückte seinen Partner kurz an sich und verkündete: »Nochmal alles Gute zu deinem Geburtstag. In unserem Job ist es nicht selbstverständlich, dass man vierzig wird!« Im selben Augenblick als er die Worte sagte, wusste er, dass er ins Fettnäpfchen getreten war. In Mike blitzen die Bilder seiner früheren Familie auf, doch er ließ sich nichts anmerken. Stattdessen befreite er sich aus der Umarmung und sagte mit einem erzwungenen Grinsen: »Na, dann pass mal auf, dass du so alt wirst!«
»Ich hab doch dich als Aufpasser!«, entgegnete Peter seltsam gedämpft, obwohl er froh war, dass sein Partner die Worte nicht krumm genommen hatte. Dann nickte er zu dem Eingang des langgezogenen, etwas in die Jahre gekommenen Gebäudes und fragte: »Wollen wir?«

Das Institut sah von innen nicht besser aus als von außen. Bis auf wenige renovierte Zimmer hatte man den Eindruck in einem ziemlich alten Krankenhaus zu sein. Der Linoleumboden in den langen Fluren musste wenigstens schon zwanzig Jahre alt sein, passte damit allerdings zu den eben so alten Labortüren. Einzig die Zugänge zu den beiden Obduktionssälen waren mit modernen, breiten Edelstahlschiebetüren ausgestattet, was ziemlich unpassend wirkte.
Jetzt, am Sonntagnachmittag, war alles wie ausgestorben und unheimlich still, bis plötzlich ein seltsam mahlendes Geräusch einsetzte. Sie gingen bis zu der einzigen offenen Tür und blickten hinein. Ein hagerer Mann mit etwas zu langem, dafür aber sehr dünnem Haar, stand vor einem Kaffeevollautomaten und wartete darauf, dass das Gerät seine Arbeit beendete.
Peter klopfte an den Türrahmen, worauf der Mann zusammenzuckte. »Sind Sie Herr Gruber?«
Der Mann musterte die beiden mit wachem Blick und nickte dann: »Ja, ich bin Dr. Gruber! Und Sie sind?« Peter trat als Erster in den Raum und gab dem Mann die Hand: »Ich bin Kommissar Groß, und das ist … «, Peter blickte kurz zu Mike,» … mein Kollege und Vorgesetzter Hauptkommissar Köstner. Sie hatten mich heute Morgen angerufen!«
Jetzt entspannte sich der Arzt ein wenig, nahm seinen Kaffee aus der Maschine und fragte: »Möchten Sie auch einen?« Doch beide verneinten. Dann deutete er mit der Tasse in der Hand zu dem Tisch des Aufenthaltsraumes und bestimmte: »Setzen wir uns!«
»Wie sind Sie auf uns gekommen?«, fragte Mike, als alle drei Platz genommen hatten.
Dr. Gruber nahm einen Schluck aus seiner Tasse und antwortete dann: »Die Dame in Ihrer Zentrale gab mir die Nummern und meinte, Sie wären auch am Wochenende erreichbar.« Dann fügte er entschuldigend hinzu: »Normalerweise hätte ich bis Montag gewartet, aber die Sache kam mir zu seltsam vor.«
»Welche Sache?« Mike war neugierig geworden und nicht gerade für seine Geduld bekannt.
»Es gab heute in den frühen Morgenstunden einen tödlichen Verkehrsunfall in der Fränkischen Schweiz, bei der ein Mann von einem kleinen LKW überfahren wurde«,
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