Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller
Autoren: Mark Franley
Vom Netzwerk:
wieder Gas.
»Also doch Selbstmord?«, fragte Peter. Aber Mike achtete nicht auf die Frage, sondern ging in die Hocke. Dann ließ er seinen Blick über den etwa drei Meter tiefen Abhang neben der Straße gleiten und verkündete: »Also entweder das Opfer kam von hier unten, oder noch jemand anderes war in der Nähe!« Peter trat neben ihn und sah es ebenfalls. Die Spur durch das hohe welke Gras war eindeutig erst vor Kurzem entstanden und ziemlich sicher nicht von einem Tier. »Er kann nicht von hier gekommen sein«, korrigierte Peter seinen Partner und deutete ein Stück weiter hinunter: »Siehst du? Die Spur endet nach gut zweieinhalb Metern; und dem kleinen Haufen Blättern nach würde ich sagen, da ist jemand hinunter gesprungen und anschließend wieder herauf geklettert.«
Mike nickte zustimmend und bestimmte: »Lass uns mal die andere Straßenseite anschauen.«
Inzwischen war ein erst weit entferntes Motorengeräusch deutlich näher gekommen, und zwei Lichter tauchten seitlich zwischen den Bäumen auf. Mike hatte den schmalen Schotterweg, der einige Meter unterhalb ihrer Position rechts in den Wald hinein führte, zwar schon gesehen, aber erst einmal nicht weiter beachtet. Jetzt wurde aus dem zunächst von den Bäumen gedämpften Geräusch ein sattes Dröhnen, und der vordere Ausleger eines alten Traktors schob sich langsam aus eben diesem Weg hinaus auf die Straße. »Verfluchte Scheiße!«, schrie Mike und rannte los.
Der noch relativ junge Bauer fuhr ein weiteres Stück nach vorne und erblickte den Kommissar erst, als die Vorderreifen bereits auf dem Asphalt standen. Mike hatte zu winken begonnen, was der Bauer offensichtlich so verstand, dass er wieder ein Stück zurückfahren sollte, was er auch tat. Dann erstarb der Motor des Traktors, und endlich wurden Mikes Schreie hörbar.
»Was hast du gesagt?«, fragte der Bauer, als der Kommissar ihn erreicht hatte, machte aber keinerlei Anstalten von seinem Sitz herunter zu kommen.
Mike rang etwas nach Atem und wiederholte: »Sie hätten stehenbleiben sollen! Sie machen uns ja alle Spuren kaputt.« Der Mann sah ihn verständnislos an und fragte dann: »Was für Spuren?«
Inzwischen war auch Peter bei den beiden angekommen und streckte dem Bauern seine Dienstmarke entgegen: »Wir sind von der Kripo Nürnberg und wollten gerade den Weg, auf dem Sie gekommen sind, untersuchen.« Nun warf er einen Blick auf den plattgewalzten Schotterweg und stellte resigniert fest: »Aber das können wir uns jetzt wohl sparen! Wo führt denn dieser Weg hin?«
Der Mann auf dem Traktor drehte sich ebenfalls um und blickte etwas dümmlich in den Wald hinein. Dann schien er erst seine Gedanken ordnen zu müssen und antwortete schließlich: »Der Schotterweg geht ungefähr dreihundert Meter hinein und wird dann zu einem Waldweg, der etwas weiter unten wieder auf die Straße trifft.« Und fast schon entschuldigend fügte er hinzu: »Wir brauchen diesen Weg, um das Holz aus dem Wald zu bringen.«
»Willst du noch etwas wissen?«, fragte Peter an Mike gewandt, doch der schüttelte nur den Kopf. Anschließend sah Peter wieder zu dem Bauern hoch: »Sie können jetzt weiter fahren, aber bitte benutzen Sie diesen Weg in den nächsten zwei Tagen nicht.«
Der Mann nickte verständnislos, ließ den Motor seines Traktors an und fuhr grußlos davon. Mike schaute dem Bauern noch kurz hinterher und sah sich dann den Weg an. Das grobe Profil der Traktorreifen hatte sich deutlich in den losen Schotter eingedrückt, und alle anderen Spuren unwiederbringlich begraben. »Lass uns einen kleinen Spaziergang machen«, schlug er Peter vor, trat in eine der frischen Reifenspuren und folgte dem Weg tiefer in den Wald hinein.
»Glaubst du, das Opfer kam mit einem Auto hierher? Wenn ja, müsste es doch noch da sein, und das hätte uns der Bauer doch sicher erzählt …«, wunderte sich Peter.
»Ich weiß es nicht«, gab Mike zu, blieb kurz stehen und dachte laut darüber nach: »Welche Möglichkeiten gibt es denn? Entweder das Opfer ist hierher gelaufen, was ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann. Außerdem würde sich dann die Frage stellen, von wo er hierher gelaufen ist. Die zweite Möglichkeit wäre, dass sein Auto noch in der Nähe steht, aber sobald wir seine Identität wissen, lässt sich das sicher relativ leicht feststellen. Und die letzte Variante ist, dass ihn jemand hierher gebracht hat, was mir aufgrund seiner seltsamen Verletzungen sogar als ziemlich wahrscheinlich erscheint. Und wenn ihn jemand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher