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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller
Autoren: Mark Franley
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ablehnen, aber dieses Argument überzeugte sie, und da Wodan nicht gerade als Draufgänger auftrat, ließ sie sich darauf ein.

–6–

    Der Montagmorgen begann, wie so oft, mit einem Kater, den Mike auf seiner persönlichen Skala der Stärke vier zuordnete. Eine Tasse schwarzer Kaffee und eine Tablette beseitigten das Problem, sodass er schon eine halbe Stunde später das Haus verlassen konnte. Wie befürchtet war es nicht bei dem Steak und einem Glas Bier geblieben, doch ein endgültiger Absturz blieb aus.
Wieder einmal stellte es sich als äußert sinnvoll heraus, dass er sich eine Wohnung in der Nähe des Hauptpräsidiums genommen hatte, denn jetzt schon ein Auto zu lenken, wäre ziemlich grenzwertig gewesen. Der kurze Spaziergang tat ihm gut, und als er kurz vor Acht sein Büro aufschloss, waren die Kopfschmerzen bereits Vergangenheit.
Wie jeden Morgen startete er erst die Kaffeemaschine, anschließend den Computer, und während beide Geräte warmliefen, hörte er den Anrufbeantworter ab. Da dieser heute aber nur einen verirrten Anruf anzeigte, nutze Mike die Zeit, um die große Magnettafel abzuwischen. Die handschriftlichen Notizen und angehefteten Blätter hatten keine Bedeutung mehr. Die Gesuchte saß seit zwei Tagen in Haft und wartete auf ihren Mordprozess.
Fast gleichzeitig meldete erst der Computer, dann die Kaffeemaschine mit einem Signalton, dass sie nun funktionsbereit waren. Mike nahm zwei Tassen, stellte diese nebeneinander in das Gerät und drückte Start. Wie in einer perfekten Choreographie öffnete Peter genau in dem Augenblick die Bürotür, als der Kaffeefluss versiegte und verkündete mit viel zu guter Laune: »Was für ein schöner Morgen!«
Mike sah Peter an, als wäre er nicht ganz dicht und erwiderte: »Ist schon recht …« Dann wartete er bis Peter seine Jacke ausgezogen hatte und fragte: »Hast du über Nacht im Lotto gewonnen?«
Peter setzte ein vielsagendes Gesicht auf: »Nein, aber Susanne kam früher von ihrer Nachtschicht.«
Mike, der schon auf dem Weg zum Präsidium über ihren neuen Fall nachgedacht hatte, war jetzt überhaupt nicht nach solchen Dialogen, daher sagte er etwas zu scharf: »Na dann hoffe ich mal, du hast noch genug Spannung in dir, um einen Fall zu lösen!«
Peter wollte etwas erwidern, ließ es aber und bedankte sich stattdessen für den Kaffee, in dem er gerade ein Stück Würfelzucker versenkt hatte. Dann fuhr auch er seinen Rechner hoch, und beide sahen zuerst schweigend ihre neuen E-Mails durch. Gegen halb neun klingelte das Telefon, und Karl, der Leiter des Morddezernates, wollte sie sehen.

»Also, was war gestern los?« Karl saß hinter seinem Schreibtisch und die beiden Kommissare wie Schuljungen davor. Allerdings hatte Karl Steinbach ihnen gegenüber noch nie den großen Boss heraushängen lassen und auch nie vergessen, dass er früher mit Mike Streife gefahren war. Alle Drei begegneten sich stets auf Augenhöhe, und meistens akzeptierten die beiden Kommissare Karls Entscheidungen.
Mike schilderte in kurzen Worten, was passiert war, und was sie in der Zwischenzeit herausgefunden hatten. Einige Informationen hatte er Karl zwar schon gestern am Telefon geliefert, trotzdem begann er mit seinem Bericht ganz von vorne, mit dem Besuch der Gerichtsmedizin.
Karl hörte aufmerksam zu und machte sich hin und wieder eine Notiz in seinem kleinen Block, den er immer und überall dabei hatte.
»Und ihr seid euch sicher, dass es kein natürlicher Tod war?«, war Karls erste Frage, nachdem Mike geendet hatte und er eine Weile über die Sache nachgedacht hatte.
Jetzt war es Peter, der antwortete: »Was die Umstände seines Todes angeht, sind wir noch nicht sicher. Sicher ist allerdings, dass der Mann kurz vor seinem Ableben misshandelt wurde.« Peter machte eine kurze Pause. »Auf jeden Fall ist sehr unwahrscheinlich, dass er sich seine Verletzungen selbst beigebracht hat.«
Wieder machte Karl für einige Sekunden ein nachdenkliches Gesicht, dann beschloss er: »Also gut. Ihr seht zu, dass ihr heute noch mehr Informationen zusammenbekommt, vor allem was die Umstände des Todes und die Identität des Toten angeht. Ich kann im Moment noch nicht entscheiden, ob das in unsere Zuständigkeit fällt, daher erwarte ich bis 17 Uhr einen kurzen Bericht von euch!«
»Alles klar!«, sagte Mike, stand zeitgleich mit Peter auf und beide verließen den Raum.

»Und jetzt?«, fragte Peter, der ihre Tassen erneut mit Kaffee füllte und sich dann an seinen Schreibtisch setzte.
»Das
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