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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition)
Autoren: Adora Belle
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lächelt spöttisch.
    „So, so. Benjamin Böttinger will mich, Manuel Lewin, also zurück? So bist du es wahrscheinlich gewöhnt, was reicher Junge? Du pfeifst und die Anderen springen! Denkst du, ich komme mit dir in deine Villa, als dein neues Spielzeug? Solange bis du genug hast und mir einen Tritt gibst?“ Seine grünen Augen blitzen. „Vergiss es!“
    Er bückt sich und will nach dem Anlasser des Rasenmähers greifen, aber als er bemerkt, dass ich nicht gehe, sieht er hoch.
    „Sonst noch was?“
    Ich nicke hastig. „Ja!“, sage ich und dann – fehlen mir die Worte. „Ich ….“
    Nervös fange ich an, meine Finger zu kneten, und als es mir bewusst wird, stecke ich sie rasch in die Hosentaschen. Was er gesagt hat, tut weh, ätzt noch mehr tiefe Wunden in mein ohnehin blutendes Herz, aber ich achte nicht darauf, zwinge mich dazu, es zu überhören und sturheil weiter nach vorn zu marschieren.
    „Ich wohne nicht wieder bei meinen Eltern“, bringe ich heraus, und Manuel wölbt eine Braue.
    „Ach, wirklich? Gratuliere!“, sagt er spöttisch. „Und? War`s das jetzt endlich?“
    Seine Kälte ist so massiv wie eine Betonwand. Ich habe plötzlich das Gefühl, ich kann bis zum jüngsten Tag dagegen anrennen und werde mir doch bloß eine blutige Nase holen. Natürlich nur im übertragenen Sinne.
    Ich sehe ihn an, nehme seinen Anblick in mich auf, jedes noch so kleine Detail, und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Mit jedem einzelnen qualvollen Schlag weicht ein bisschen mehr Hoffnung, als hätte jemand den Stöpsel gezogen und sie verschwände gurgelnd und auf Nimmerwiedersehen in einem gigantischen Abfluss ...
    Mit einer energischen Kopfbewegung verscheuche ich meine negativen Gedanken, drücke den Rücken durch und erkläre: „Ich studiere ab September Jura. Weil ich dafür sorgen will, dass du zu deinem Recht kommst! Ich weiß, das dauert dann nochmal mindestens fünf Jahre, bis ich fertig bin, aber das ist es mir wert! Ich würde auch zehn Jahre oder mehr dranhängen! Für dich, Manuel! Ich weiß nicht, wie ich dir sonst beweisen soll, dass es mir ernst ist mit uns! Ich …“, ich muss den fetten Kloß in meiner Kehle runterschlucken, bevor ich weitersprechen kann. Was ich jetzt sagen will, hab ich noch nie vorher zu jemandem gesagt, und dementsprechend unsicher fühle ich mich.
    Wäre das jetzt ein Film, dann würden hier Vögel zwitschern, eine unsichtbare Violine würde eine schwülstige Melodie spielen, und am Himmel zögen rosa Schäfchenwolken.
    So aber muss ich mich mit der gewöhnlichen Kulisse einer tristen Plattenbausiedlung begnügen, die einzigen Vögel die ich höre, sind ein paar Spatzen, die aus Leibeskräften rumtschilpen, und anstatt einer Violine sucht sich irgendein Vollidiot genau diesen Moment aus, um mit runtergelassenen Autoscheiben irgendwo in der Nähe vorbei zu fahren und dabei Rap in Zimmerlautstärke zu hören, was in diesem Fall bedeutet, es ist so laut, dass man es unter Garantie in jedem Zimmer im Umkreis von einem Kilometer problemlos hören kann, ohne das Fenster zu öffnen …
    „Ich liebe dich, Manu, und ich will …nein, ich kann nicht mehr ohne dich leben! Ich würde alles für dich tun, damit du mir glaubst!“, sage ich atemlos, und kaum ist es raus, halte ich automatisch die Luft an, warte auf seine Reaktion.
    Und Manuel?
    Steht einfach da.
    Und starrt.
    ….
    Minutenlang.
    ….
    Und dann … stößt er plötzlich den Rasenmäher beiseite, schnappt mich mit beiden Armen und küsst mich, dass mir die Luft erst recht wegbleibt!
    Im ersten Augenblick kapiere ich noch gar nicht, dass es wohl geklappt hat. Nur langsam sickert es in mein Hirn: Manuel hat mich nicht weggestoßen!
    Moment … heißt das jetzt, er liebt mich auch? Oder wie?
    Plötzlich werde ich nervös, denn er hat es noch nicht gesagt, und auf einmal scheint mir das wichtiger zu sein, als alles Andere. Ich muss das jetzt hören! Von ihm! Auf der Stelle!
    Ich versuche mich ein Stückchen von ihm wegzuschieben, löse unsere innige Verbindung und lehne meine Stirn an seine.
    „Glaubst du mir?“, frage ich.
    Irgendwie kann ich die eigentliche Frage, die die mir auf der Zunge brennt, trotz allem nicht stellen und versuche es wie so oft auf Umwegen.
    Er grinst schief, und in seinen grünen Augen tanzen bernsteinfarbene Funken.
    „Ich glaube dir. Und ...“, er küsst mich, „und ich liebe dich auch!“
    Er sagt es ganz leise, aber ich habe es gehört, und mein Herz tanzt, schlagartig geheilt, in
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