Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bellas blutige Rückkehr

Bellas blutige Rückkehr

Titel: Bellas blutige Rückkehr
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
haben, und genau dazu hatte Eric die enge Bindung. Es blieb nur eine Lösung. Diese Person, die er nicht sah und auch nicht kannte, musste aus Atlantis stammen. Dort hatte sie mal gelebt und war dann womöglich wiedergeboren worden. Dafür waren er und Purdy das beste Beispiel. Warum nicht auch andere Menschen?
    Nur fragte er sich, warum sie ihn indirekt bedrohte. Er war sich keiner Schuld bewusst. Aber auch das musste etwas mit dem versunkenen Kontinent zu tun haben. An ihn allerdings und auch an sein Leben dort war die Erinnerung gelöscht.
    Für sie wohl nicht. Er sah sie auch weiterhin nicht und kannte nicht mal ihren Namen. Doch er merkte, dass in seinem Innern die Unruhe zunahm. Das blutige Messer machte ihn nervös, auch wenn es sich nicht bewegt hatte.
    »Okay, dann sag endlich, was du willst!«
    »Dich!«
    Eric musste lachen. »Das darf nicht wahr sein! Was willst du denn von mir?«
    »Ich will das fortführen, was wir beide schon begonnen haben. Erinnerst du dich?«
    »Nein.«
    »Es war in Atlantis...«
    »Das habe ich mir gedacht. Aber meine Erinnerung daran ist ausgelöscht. Ich kann dir nichts dazu sagen.«
    »Das ist schade«, flüsterte sie. »Und zwar sehr schade für dich, mein Freund.«
    »Wenn du das sagst. Ich scheine wirklich einiges versäumt zu haben, wenn ich dich so reden höre.«
    »Das hast du, Eric, aber wir werden alles nachholen.« Ihre Worte klangen wie ein Schwur, und er glaubte ihr auch.
    Nach wie vor schaute er auf das Messer. Es besaß eine Krümmung und sah fast aus wie ein Bumerang. Er konnte sich ausmalen, dass es sich dank der Form perfekt um die Kehle eines Menschen legte. Und wenn die Innenseite dann scharf geschliffen war, brauchte man nicht viel Kraft, um die Kehle durchzuschneiden.
    Er wollte noch eine Frage stellen und mehr wissen, aber die Unsichtbare kam ihm zuvor. Von einem Augenblick zum anderen war das Messer verschwunden, so schnell, als wäre es in der Luft aufgelöst worden. Einfach weg war es.
    Eric La Salle atmete auf. Er schloss dabei die Augen, er musste schlucken, aber er wurde das Bild einfach nicht los, das er noch bis vor kurzem gesehen hatte.
    Es gab das Messer nicht mehr. War es überhaupt existent gewesen? Genau darüber dachte er nach. Nein, er hatte sich nicht geirrt. Es hatte das gebogene Messer gegeben, und er hatte auch die Flüsterstimme der Frau gehört.
    Sie kannte ihn, und er kannte sie nicht. Aber er musste sie gekannt haben, damals in Atlantis, da waren sie sich schon über den Weg gelaufen. Doch die Erinnerung an diese Zeit war längst gelöscht. Nicht mal in seinen Träumen kehrte sie zurück. Aber sie war jetzt da, und das verdammt brutal.
    Eric La Salle dachte auch einen Schritt weiter. Nicht nur er hatte in Atlantis gelebt, auch seine Partnerin Purdy Prentiss, und deshalb war es durchaus möglich, dass sie sich ebenfalls in Gefahr befand. Sie ahnte von nichts, sie würde mit den beiden Richtern zusammensitzen und über ein Problem reden. Das war jetzt unwichtig geworden. Eric dachte nur daran, Purdy zu warnen, und er wollte auch, dass sie so schnell wie möglich hierher kam. Dann konnten sie gemeinsam überlegen, wie sie gegen diesen gefährlichen Spuk angingen.
    Er stemmte sich aus dem Sessel, um zu telefonieren, und war schon halb hochgekommen, als er die Stimme dicht vor seinem Gesicht hörte. »Aber nicht doch, mein Freund!«
    Eric blieb hocken.
    Das empfindlichste Organ seines Körpers – die Haut – zog sich plötzlich zusammen, als wäre sie an zahlreichen Stellen gespannt worden. Damit hatte er nicht gerechnet, aber sie wollte ihm wohl beweisen, dass sie noch immer bei ihm war. Und das würde auch so bleiben, und sie würde später jedes Wort mitbekommen, was er und Purdy sprachen.
    Es war nicht gut. Es war eine verdammte Falle, gegen die er nichts tun konnte.
    Er sah sie nicht, aber er roch sie. Es war ein bestimmter Geruch, der möglicherweise auch so etwas wie ein Stück Erinnerung in ihm weckte. Der Geruch nach Feuchtigkeit und gleichzeitig auch der nach Stroh oder Heu. Zudem glaubte er, Öle zu riechen, mit denen Körper eingesalbt wurden.
    Sie war ganz nahe, sehr nahe...
    »Warum zeigst du dich nicht?«, brachte er krächzend hervor. »Bist du so feige?«
    Die Antwort ließ ihn nicht eben fröhlicher werden. »Ich bestimme den Zeitpunkt, wann es so weit sein wird. Nur ich, denn ich mache die Regeln.«
    »Ja, schon gut...«
    Und dann zuckte er zusammen, denn seine Vermutungen und Überlegungen, die das Messer betrafen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher