Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Titel: Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
Cullens verguckt. So ging der Gedanke weiter.
    Ich kannte die »Stimme«. Jessica Stanley. Sie hatte mich schon länger nicht mehr mit ihrem Gedankengeschwätz belästigt. Wie erleichtert war ich, als sie ihre deplatzierte Schwärmerei überwunden hatte. Es war fast unmöglich gewesen, ihren unaufhörlichen, lächerlichen Tagträumen zu entkommen. Seinerzeit hätte ich ihr gern ganz genau erklärt, was geschehen würde, wenn meine Lippen und die Zähne dahinter sich ihr nähern würden. Das hätte diesen ärgerlichen Fantasien ein rasches Ende bereitet. Beim Gedanken an ihre Reaktion musste ich fast lächeln.
    Das wird ihr aber noch leid tun, dachte Jessica weiter. Die ist ja noch nicht mal hübsch. Ich weiß nicht, wieso Eric sie so anstarrt … oder Mike.
    Beim letzten Namen zuckte sie in Gedanken zusammen. Ihre neue Flamme, der allseits beliebte Mike Newton, beachtete sie überhaupt nicht.
    Umso mehr schien er das neue Mädchen zu beachten. Schon wieder das Kind mit dem glitzernden Gegenstand. Das war der Grund für Jessicas kleine gedankliche Bosheiten, obwohl sie nach außen hin freundlich zu der Neuen war und sie über meine Familie aufklärte. Offenbar hatte sich die neue Schülerin nach uns erkundigt.
    Mich gucken heute auch alle an, dachte Jessica selbstgefällig. So ein Glück, dass Bella zwei Kurse zusammen mit mir hatte ... Garantiert will Mike mich fragen, was sie …
    Ich versuchte das Gedankengeplapper auszublenden, bevor all die Banalitäten mich noch in den Wahnsinn trieben.
    »Jessica Stanley breitet vor dem neuen Swan-Mädchen den ganzen Schmutz über den Cullen-Clan aus«, flüsterte ich Emmett zu, um mich abzulenken.
    Er lachte in sich hinein. Hoffentlich macht sie ihre Sache gut, dachte er.
    »Ziemlich uninspiriert. Nur ein Minimum an Klatsch. Kein bisschen Horror. Da bin ich doch ein wenig enttäuscht.«
    Und das neue Mädchen? Ist sie von dem Tratsch auch enttäuscht?
    Ich versuchte zu hören, was Bella, die Neue, von Jessicas Geschichten hielt. Was sah sie, wenn sie die merkwürdige, kreidebleiche Familie betrachtete, die von allen gemieden wurde?
    In gewisser Weise fiel es in meinen Verantwortungsbereich, ihre Reaktion zu überprüfen. Ich war für meine Familie eine Art Wächter – ein besseres Wort fiel mir nicht ein. Das sollte uns schützen. Falls einmal jemand Verdacht schöpfte, konnte ich die anderen frühzeitig warnen und zum Rückzug blasen. Gelegentlich kam das vor – manche fantasiebegabten Menschen erkannten in uns Figuren aus Büchern oder Filmen. Für gewöhnlich lagen sie daneben, doch in solchen Fällen wechselte man besser den Ort als zu riskieren, dass jemand der Sache auf den Grund ging. Sehr, sehr selten geschah es, dass jemand die richtige Ahnung hatte. Dann ließen wir demjenigen keine Gelegenheit, seine Theorie zu überprüfen. Wir verschwanden einfach und verwandelten uns in eine gruselige Erinnerung.
    Obwohl ich mich auf die Stelle neben Jessicas oberflächlichem innerem Monolog konzentrierte, hörte ich nichts. Es war, als säße niemand neben ihr. Wie eigenartig, hatte das Mädchen sich umgesetzt? Das war unwahrscheinlich, denn Jessica redete immer noch auf sie ein. Ich schaute nach und war verunsichert. Ich brauchte sonst nie zu überprüfen, was mein »zweites Gehör« mir verriet.
    Wieder traf mein Blick ihre großen braunen Augen. Sie saß noch an demselben Platz wie vorher und schaute uns an, was nur natürlich war, da Jessica sie immer noch mit Klatschgeschichten über die Cullens unterhielt.
    Es wäre auch natürlich gewesen, wenn sie an uns gedacht hätte.
    Aber ich hörte keinen Laut.
    Verlockendes, warmes Rot färbte ihre Wangen, als sie den Blick senkte, eine Reaktion auf den Fauxpas, einen Fremden anzustarren und sich dabei auch noch ertappen zu lassen. Nur gut, dass Jasper immer noch aus dem Fenster schaute. Ich mochte mir nicht vorstellen, welche Wirkung der Anblick ihres rasch zirkulierenden Bluts auf seine Selbstbeherrschung hätte.
    Ihre Gefühlsregungen waren ihr gleichsam auf die Stirn geschrieben: Überraschung, als sie unbewusst die feinen Unterschiede zwischen ihrer Art und meiner registrierte, Neugier, als sie Jessicas Geschichten hörte, und dann noch etwas ... Faszination? Es wäre nicht das erste Mal. Wir wirkten schön auf sie, unsere potenziellen Opfer. Und dann schließlich Verlegenheit, als ich sie ertappte.
    Und obwohl ihre Gedanken so deutlich in ihren seltsamen Augen zu lesen waren – seltsam wegen ihrer Tiefe; braune Augen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher