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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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werden jetzt einen langen Nachtspaziergang durch Paris machen und später hier, bei Kerzenschein …« Er räusperte sich. »Wir lassen es einfach auf uns zukommen, in Ordnung?«
    »In Ordnung.« Offensichtlich hatte er bereits alles geplant. Zahar konnte es kaum erwarten.

***

    Auf einem Ausflugsboot schipperten sie über die nachtschwarze Seine auf die Insel »Île de la Cité«, dem ältesten Teil der Stadt. Zahar wollte einen Blick auf das Zuhause seiner französischen Brüder und Schwestern werfen, die unter der Kathedrale Notre Dame in Katakomben hausten. Als sie vor der gewaltigen Kirche standen, bewunderte David die zahlreichen Figuren und Wasserspeier. »Sie sehen anders aus als die in London. Mehr wie Fabeltiere. Das sind doch Gargoyles?«
    »Du hast recht«, sagte Zahar. »Der Pariser Klan stammt nicht nur von Drachen ab, sondern auch von Einhörnern, Harpyien, Chimären und anderen Wesen.«
    »Faszinierend«, murmelte David. »Hast du gewusst, dass Notre Dame erst vor drei Jahren fertig restauriert wurde und neue Wasserspeier bekam, die denen aus Victor Hugos Roman Der Glöckner von Notre-Dame ähneln? Welche sind denn nun echt und welche nicht?«
    Zahar grinste. »Wenn du so gute Augen hättest wie ich, würdest du sehen, dass die Chimären auf der oberen Balustrade eine an dere Farbe haben. Der Zement ist heller. Nur ist das kein Zement sondern dort hocken richtige G argoyles. Victor hat sich dafür eingesetzt. Er ist ein Freund des Klans. So können einige Gargoyles von oben die Stadt überwachen.«
    David starrte ihn aus großen Augen an. »Victor Hugo ist ein Freund der Gargoyles?«
    Zahar nickte. »Victor hat sich beim Klan zuerst Feinde gemacht, weil er in dem Buch schreibt, wie Quasimodo sich mit lebendigen Wasserspeiern unterhält. Allerdings hat Victor auch an die Öffentlichkeit appelliert, den Zustand des Verfalls nicht länger hinzunehmen. Notre Dame war schon sehr marode. So hat er das Zuhause des Klans bewahrt. Jetzt ist ihm niemand mehr böse.«
    »Können deine Brüder dich wittern?«, fragte David leise und schaute nach oben.
    »Im Moment nicht, der Wind steht günstig. Lass uns lieber weitergehen. Ich möchte nicht, dass sie vielleicht melden, hier einen fremden Gargoyle gesehen zu haben. Unsere Klans sind zwar befreundet, aber Nuriel braucht nicht zu wissen, wo ich bin.«
    »Dieser Nuriel scheint wirklich anstrengend zu sein«, sagte David. Gemeinsam marschierten sie zu einer steinernen Brücke, die über die Seine führte. »Wie wollen sie das ü berhaupt melden?«
    »DurchLäufergargoyles. Das funktioniert wie bei einem Staffellauf. Melder bringen Nachrichten zu bestimmten Posten, die auf dem ganzen Kontinent verteilt sind. Oder sie lassen über einen menschlich en Mittelsmann e in Telegramm schicken.«
    »Ihr seid wirklich gut organisiert.«

Nach dieser Geschichtsstunde der besonderen Art ging e s zu Fuß zurück ins Hotel. Es war ein weiter Weg, doch sie hatten noch so viel Zeit bis zum Morgen. Allerdings hatte Zahar plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden. Er witterte den elektrischen Du ft, den Dämonentore verursachten. In der Nähe des Pariser Klans hatten sich keine Unterweltler aufgehalten. Das war ihnen wohl zu gefährlich.
    »Dämonen?«, wisperte David, der sein ständiges Umschauen bemerkt hatte.
    »Ja. Sie lauern auf irgendwas und warten ab, sonst hätten sie bestimmt schon angegriffen.«
    »Ich trage den Stein. Vielleicht kommen sie deshalb nicht näher.« David zog die Kette aus dem Kragen.
    Der Kristall war blasser geworden. Das registrierte Zahar mit Schrecken. Ob sich dessen Energie ebenfalls verbrauchte, wenn sie … Als er daran dachte, überschlug sich sein Herz. »Wir sollten schnell zurück. Im Hotel sind wir am sichersten.«
    David rief nach einem Kutscher, der am Ufer des Seine auf Kundsch aft wartete, und verteilte im Wageninneren sofort vier Kristalle seiner Großmutter, die er in den Manteltaschen mitgeführt hatte.

***

    In ihrer luxuriösen Suite angekommen, gab es für sie kein Aufatmen. Zahar packte David am Arm und hielt ihn zurück. »Hier ist jemand!«
    David erstarrte. »Wo?«
    Zahar sog tief die Luft ein. Der typische Geruch eines Dämonentores lag im Raum. Nur konnte hier kein Unterweltler eindringen, das Zimmer war mit den vier übrigen Kristallen gesichert. Die anderen aus der Kutsche trug David wieder bei sich.
    »Im Badezimmer«, flüsterte Zahar, worauf David zwei Steine aus der Tasche holte.
    Langsam öffnete Zahar die Tür. Der
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