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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten
Autoren: Alexander Kröger
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eingetreten, und hätte mich ohne Federlesens zur Rede gestellt. ,Sie weiß nicht, wen oder was sie hier vorfindet! Mit der anderen, einer Polizistin?, ist sie hinter dem her, der aus Hausers Waldhaus etwas beiseite geschafft hat. Sie haben erfolgreich nach dem Auto gefahndet! Es kann nicht anders sein!’
    Stephan Ramlundt fasste unwillkürlich nach seiner Gesäßtasche und atmete auf. Die Brieftasche befand sich an ihrem Platz mit Papieren und Geld!
    Aber noch hatte er keinen Entschluss gefasst.
    Klar, dass Lissi entdeckt war, klar auch, dass man ihn zur Rechenschaft ziehen würde, nach Markowitsch als Hauptschuldigen, und klar war auch, dass ihn Sandra grenzenlos verachten, hassen würde.
    Je mehr sich Stephan Ramlundt die Konsequenzen seiner Entdeckung ausmalte, desto mehr bekroch ihn nackte Angst. Es befiel ihn jenes lähmende Beben vom Magen her, und er glaubte, sich vom Fels nicht mehr hinwegbegeben zu können.
    Noch einmal kam ihm Lissi in den Sinn. ,Lissi braucht mich nicht, sie braucht niemanden! Sie wird sich gegen jedermann zu helfen wissen! Vielleicht wird sie mich unabsichtlich verraten – oder auch nicht.’ Und Stephan Ramlundt stand wacklig auf, holte tief Luft, und dann begann er plötzlich zu rennen, rannte den Hügel hinab, in ein Trümmerfeld hinein, entfernte sich Schritt für Schritt von der Hütte.
    Auf einmal arbeitete sein Verstand klar. ,Die beiden Frauen werden so bald nicht wieder ins Tal zurückkehren, Lissi wird sie aufhalten. Nun gut, sie werden telefonieren. Aber bevor heute zum Wochenende eine Suche in dieser Gegend organisiert ist, bin ich nicht mehr hier.’ Im Bogen, bereits weit entfernt von der Hütte, verließ er die Felsregion, ließ sich in ein Dauerjogging fallen und eilte dem Ort zu, darauf bedacht, keinem Menschen direkt zu begegnen. Aber nur zweimal musste er einige Minuten in Deckung verharren, um nicht gesehen zu werden.
    „Ich glaub’s nicht!“, stöhnte Dr. Sandra Georgius und stand auf.
    „He, man kann dich sehen!“, raunte Constanze, und sie fasste Sandra an der Hand, um sie wieder hinter das Gestrüpp zu ziehen. Constanze befand sich hinter Sandra und konnte nicht wie diese bereits die Terrasse einsehen.
    Sandra wehrte geistesabwesend ab und blieb starr stehen. „Ich glaub’s nicht!“, wiederholte sie.
    „Was glaubst du nicht, verdammt!“ Die Kommissarin wurde unwillig. „Du versaust ja alles, und ich komme in Teufels Küche!“
    „Schau doch!“, flüsterte Sandra drängend.
    Constanze van Haarden erhob sich wütend, schob sich an Sandra heran und sah dorthin, wo diese bereits seit Sekunden starr den Blick gerichtet hatte.
    In merkwürdigen Verrenkungen hing dort ein Wesen auf der Leiter, die in einen kleinen Pool führte, und es beugte die Arme, ließ den Körper eintauchen und zog sich im Klimmzug wieder, wie es schien, vergnüglich, aus dem Wasser. Und das Wesen war schwarz, keine 70 Zentimeter groß und sah entfernt aus wie ein sehr wohlgenährter Seehund.
    Da Constanze natürlich den übrig gebliebenen Alien in seinem Glaskasten aus dem Shuttle kannte, wusste sie, was sie vor sich hatte, aber es erging ihr trotzdem wie der Freundin. Sie blickte starr, fassungslos, zunächst keiner Äußerung fähig. Nach Sekunden stammelte sie; „Menschenskind“ und fasste nach Sandras Hand.
    „Was, was machen wir?“, stammelte nach einer Weile Sandra Georgius, drehte eine Sekunde lang den Kopf zu Constanze, aber gleich wieder zurück zur Terrasse.
    „Wir müssen weg“, raunte diese.
    „Nein!“, antwortete Sandra, ohne die Blickrichtung zu verändern, „jetzt will ich wissen, was hier vor sich geht!“
    „Mann, wir sind allein. Denk an Markowitsch. Für so etwas geht man leicht über Leichen.“
    „Bleib du hier. Ich gehe hinein.“
    „Du bist verrückt!“ Aber Constanze wusste, dass keine Argumente der Welt die Freundin von ihrem Entschluss würden abbringen können. „Also, dann“, sagte sie ergeben, löste ihre Pistole aus dem Halfter und lud durch.
    Als sich die beiden Frauen zum Tor hin in Bewegung setzten, richtete das Wesen plötzlich die großen Augen auf sie, und eine Sekunde lang sah es aus, als wolle es sich im Pool verbergen. Dann besann es sich offenbar, nahm eine legere Haltung ein, setzte sich auf den Rand des Beckens und hielt den Blick auf die sich Nähernden gerichtet.
    Während Sandra Georgius keinen Blick von dem Alien ließ, musterte Constanze scharf den Hauseingang und versuchte durch die große Glas front etwas im Inneren zu
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