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Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Beautiful Americans 03 - Leben á la carte

Titel: Beautiful Americans 03 - Leben á la carte
Autoren: Lucy Silag
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Hoffentlich geht sie mit mir zu Chloé und kauft mir für heute Abend ein Kleid, denn meine Mom und ich geben für alle Schüler aus dem »Programme Américain« und deren Gastfamilien eine Party oben auf dem Tour Montparnasse. Und das wird nicht nur irgendeine Party - sondern die beste Party, die alle aus dem Programm jemals erlebt haben. Ich muss also perfekt aussehen.
    Die Assistentin meiner Mom hat mich angerufen, damit ich ihr genau erzähle, was ich für die Party haben will, sodass sie alles von ihrem Büro in New York aus organisieren konnte. Ich habe ihr gesagt, dass wir definitiv jede Menge Champagner und Cocktails bräuchten, bequeme, moderne Möbel und Lampen, einen fantastischen Blick auf Paris, tolles Wetter und funkelnde Lichter am Partyort. Mal abgesehen vom Wetter hat die Assistentin meiner Mutter mir versprochen, sie würde sich um alles kümmern und dafür sorgen, dass es rundum perfekt würde.
    »Wartet mal kurz«, sagt Zack und saust weg, um George abzufangen, der zusammen mit Robbie aus dem Prüfungsraum kommt. Olivia und ich beobachten ihn von der Treppe aus. Was um alles in der Welt hat Zack ausgerechnet George zu sagen?
    Zack reicht ihm einen zusammengeknüllten pinken Zettel. »Ich glaube, der ist dir gerade rausgefallen.«
    George schaut auf den Zettel, nimmt ihn aber nicht in die Hand. »Der ist nicht von mir.«
    »Ich weiß, dass er von dir ist, George«, sagt Zack. »Willst du mir erklären, warum du mir den in mein Postfach gesteckt hast?«
    »Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst.« Wie sooft hat George ein dreistes, ekliges Grinsen im Gesicht. Ich werfe einen Blick zu Olivia hinüber, aber sie hat genauso wenig Ahnung wie ich, was das soll.
    »Ich werde dir mal was sagen«, sagt Zack zu George und drückt ihm gewaltsam das pinke Papier in die Hand. »Du bleibst heute Abend von der Party fern, dann gebe ich dem Lycée nicht den Handschriftentest, mit dem ich die Schrift auf diesem Papier mit deiner letzten Französisch-Hausaufgabe verglichen habe. Solltest du doch auftauchen und mitfeiern wollen, zeige ich die Ergebnisse des Tests vor deinen Augen Madame Cuchon. Ich werde sie heute Abend bei mir haben, nur für den Fall, dass du doch versuchen solltest, zu kommen.«
    George kneift die Augen zusammen. »Das meinst du doch nicht ernst?«
    »So ernst wie nur irgendwas, George«, antwortet Zack. Ich schlage mir die Hand vor den Mund, weil ich Angst habe, dass ich sonst laut loslache. »So ernst wie nur irgendwas.«
    George marschiert los, und Robbie folgt ihm.
    »Zu schade, dass sie heute Abend nicht kommen können«, sagt Zack traurig, als er wieder zu uns stößt. »Sie haben leider schon was anderes vor.«
    »Was sollte das denn?«, frage ich. »Und was war das für ein Zettel?«
    »Ach, nur ein Liebesbriefchen von ihm, das ich gefunden habe. Das hat er an Drew geschrieben, nachdem der rausgeflogen ist«, sagt Zack. »Das kannst du gern rumerzählen, Alex.«
    Olivia lacht in sich hinein. »Na los jetzt, ihr beiden. Sonst kommen wir noch zu spät.«
    »Und C.A.B. wartet auf niemanden!«, ruft Zack.
    Und damit huschen wir zur Metro hinunter, ich in der Mitte, bei beiden eingehakt.
    * * *
    Wie nicht anders zu erwarten, ist meine Mom ganz vernarrt in Zack und Olivia, als sie die beiden im Restaurant im Hôtel de Crillon, dem Luxushotel, in dem sie in Paris immer absteigt, kennenlernt. Sie stellt ihnen eine Million persönlicher Fragen, beglückwünscht sie zu ihrem guten Französisch und kriegt sich gar nicht mehr ein, wie stylisch sie mit ihren Hipster-Frisuren aussehen. Nach dem Mittagessen küsst sie die beiden auf die Wangen und schickt sie dann nach Cambronne zurück, während sie und ich in die Rue de Faubourg Saint-Honore einfallen.
    »Ah, Alex«, sagt meine Mom und drückt mich fest an sich. »Ich habe dich so vermisst.«
    »Hast du nicht«, schimpfe ich mit ihr.
    »Doch! Zu Hause war es so still und ordentlich ohne dich. Ich hätte mir fast einen Welpen angeschafft, damit wieder Leben ins Haus kommt«, erzählt mir meine Mom. Sie legt ihre Hände an mein Gesicht. Das Metall ihrer Ringe fühlt sich kühl auf meiner Haut an. »Aber am Ende bin ich dann in ein Tierheim gegangen und habe mir einen dicken fetten getigerten Kater geholt.«
    »Mom.« Ich bleibe wie angewurzelt mitten auf dem Bürgersteig stehen. »Du - hast dir - einen Kater - geholt? Aus einem Tierheim? Das glaube ich dir nicht.«
    »Doch!«, kichert sie. »Er heißt Oscar. Ich liebe ihn. Wir sind echt die dicksten
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