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BAUhERrNOPFER

BAUhERrNOPFER

Titel: BAUhERrNOPFER
Autoren: Sebastian H. Geyer
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Sanitärinstallation kalkulierte und die Hoffnung hegt, mit uns ins Geschäft zu kommen.
                Der Abend ist, wie meine Familie, zu meiner Arbeitsstätte gekommen, und wir machen uns auf den Weg zum Elektriker. Im Auto werde ich auf den neuesten Stand gebracht. »Der Installateur hat heute seinen Vorschlag unterbreitet, und kommt in Summe auf rund fünfundvierzigtausend Euro für die komplette Heizung mit Solaranlage und die Sanitärinstallation ohne Keramik. Die Tiefenbohrung ist natürlich nicht dabei. Außerdem müssten wir den Anschluss des Ofens im Wohnzimmer noch dazu rechnen, falls wir das wollen.«
                »Leck mich am Arsch. Das ist richtig teuer.« kann ich meine Verwunderung über diesen unerwartet hohen Preis nicht verbergen, um gleich im Anschluss dafür gestraft zu werden, denn aus der zweiten Reihe des Wagens werde ich zur Ordnung gerufen. »Papa, Arsch sagt man nicht!« lerne ich von Alex während Emma ihre Leidenschaft für dieses Wort entdeckt, und es nun andauernd wiederholt. Babsi wirft mir einen mitleidvollen Blick zu, der wohl bedeuten soll, dass nicht jeder bei der Kindererziehung glänzen kann.
                Ehrlich gesagt, hätte ich mir maximal dreißigtausend Euro erwartet. Vor allem, da bei dem Preis ja noch nicht einmal die Toiletten eingerechnet sind. Bei dem Preis sind gerade mal Löcher im Boden berechnet, so könnten wir immer noch japanische Toiletten bauen, bei denen man im Stehen kacken muss.
                Also mit der Keramik werden dann wohl fünfzigtausend fällig. Das zieht mich doch ein bisschen runter. Vielleicht holt mich der Elektriker, dessen Betrieb wir gerade betreten, aus diesem emotionalen Loch.
                Zu Beginn wartet er uns Getränke auf und versorgt die Kinder mit Keksen, was schon mal sehr sympathisch ist. Als Nächstes legt er die Pläne auf den Tisch und erklärt uns sein System der Steckdosen- und Schalterverteilung im Haus. Die Lehrjahre zahlten sich offensichtlich aus, da der Elektriker, Herr Zehnka, sich wirklich sinnvolle Gedanken zu unseren Plänen machte. Alex öffnet sich gerade eine Dose Cola, was Babsi und ich nicht gutheißen, da er mit Cola im Blut wieder nicht ins Bett zu bringen sein wird, und versuchen ihm den Verzehr zu verbieten, woraufhin er wild gestikulierend die Notwendigkeit dieses aufputschenden Getränks in seinem Leben erläutert. Emma nimmt seine Ausführungen zum Anlass sich selbst ein Glas Cola einzuschenken, obwohl sie das eigentlich noch nicht kann. Babsi ist im Gespräch mit Alex und ich versuche mit Herrn Zehnka bei seiner Bedarfsanalyse zu folgen, als ein Schwall der brauen, sprudelnden Flüssigkeit in atemberaubendem Tempo über den Tisch, auf die dort ausgebreiteten Pläne zuläuft. Glücklicher Weise, weiß ich von Herrn Zehnka nach einer Viertelstunde ziemlich genau, wo wir welche Anzahl an Schaltern und Steckdosen benötigen werden, und wie hoch die Kreise abgesichert sein sollten, denn innerhalb weniger Sekunden saugen sich die Papiere mit Limo an und sämtliche Informationen verlaufen zu Farbklecksen. Tom Cruise konnte geheime Papiere in Mission Impossible mit Sicherheit nicht annähernd so schnell vernichten wie es unsere Tochter eben schaffte.
                Herr Zehnka wirkt etwas genervt, als er den Besprechungsraum verlässt um zumindest den Kostenvoranschlag nochmals auszudrucken. Die Pläne bräuchten wir ohnehin erst wenn er die Installationen durchführen würde. Nachdem der Tisch gesäubert und getrocknet ist, erklärt er anhand der neuen Papiere, dass das gesamte Haus über ein Bussystem verfügen würde und nach Bedarf und gegen Aufpreis natürlich, sogar über das Internet gesteuert werden könnte. Auch die Alarmanlage wirkt wohl durchdacht und würde sicher für eine lückenlose Absicherung sorgen. Lediglich der Sinn einer Telefonanlage eröffnet sich uns in der kurzen Zeit nicht vollständig.
                Offensichtlich steckt Herr Zehnka das Cola-Massaker recht gut weg, besser als Babsi und ich, denn wir wirken ob Alex' erneut einsetzenden Pro-Cola-Ausführungen mittlerweile etwas genervt, daher bitten wir Herrn Zehnka, auch in dessen eigenem Interesse, möglichst rasch zum interessanten Teil, nämlich zum Gesamtpreis, zu kommen. Herr Zehnka nimmt einen  Zettel zur Hand, der eine Preiskalkulation zu sein scheint. Jetzt wird es richtig spannend, denn die Verkündung des Preises für all den Luxus sollte in den
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