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BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

BattleTech 58: Drohendes Verhängnis

Titel: BattleTech 58: Drohendes Verhängnis
Autoren: Randall Bills
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Mecharme aus, um den Luftwiderstand zu erhöhen und den langsam taumelnden Kampfkoloss wieder unter Kontrolle zu bringen. Obwohl sie in einem Geysir aus Schnee und Eis landete, sprang der Tomahawk geradezu explosionsartig zurück auf die Füße. Dabei hatte er mehr als eine Tonne Panzerung verloren.
»Blake!«, schrie Jonathan. »Was, zur Hölle, war das?«
Grayson gestattete sich ein breites Grinsen. Sein verstecktes Ass hatte so gewirkt, wie er es sich erhofft hatte. »Das, mein Freund, war ein Beispiel für das New-Avalon-Institut der Wissenschaften in Höchstform«, stellte er gerade laut genug fest, um das Helmmikro zu aktivieren. »Schon mal was von PräzisionsAutokanonenmunition gehört?«
»Soll das ein Witz sein? Natürlich habe ich das, aber ich dachte, die ist noch in der Erprobung.«
»Jetzt nicht mehr. Anfang des Monats haben die Füsiliere die erste Lieferung erhalten.«
»Unglaublich. Ich hätte den NAIW-Ankündigungen fast nicht geglaubt. Die übertreiben doch immer. Tod und Teufel!«
»Ja«, bestätigte Grayson. »Tod und Teufel.« Ein weiteres Wunder der Technik - und er setzte es möglicherweise zum ersten Mal in der Mark Capella ein. Präzisionsmunition bestand aus >intelligenten< Granaten mit hochmoderner Zielsuchelektronik und einer modifizierten, mit eigenem Schubsatz ausgerüsteten Gyrojethülse, deren Mikroschubstöße es dem Geschoss erlaubten, seine Flugbahn in Zielrichtung zu korrigieren. Allerdings waren diese Granaten nur gegen ein bewegtes Ziel effektiv - und durch ihre Größe reduzierten sie die Menge der Munition, die sein Templer mitführen konnte, drastisch.
Aus verschiedenen Gründen konnte keine der modernen Autokanonentypen wie Ultra, Multi oder LB-X Präzisionsmunition abfeuern. Wenn man die neue Munition einsetzen wollte, musste man auf die einfache Autokanone zurückgreifen, wie sie seit Jahrhunderten benutzt wurde. Grayson war sicher, soeben demonstriert zu haben, dass es das wert war. Nachdem er gesehen hatte, wie hervorragend sie funktionierte, konnte er es kaum erwarten, ein paar der anderen neuen Munitionsarten auszuprobieren, die außerdem eingetroffen waren. Natürlich kam auch sein zweites As direkt aus der NAIW-Waffenschmiede.
Als die Clans über die Innere Sphäre hergefallen waren, war ihre Technologie allem, was die Heere der Nachfolgerstaaten aufbieten konnten, weit überlegen gewesen. Eines ihrer wirksamsten technologischen Wunder war ein fortgeschrittenes Feuerleitsystem gewesen, das den Direktfeuerwaffen der Clanner eine Treffsicherheit bescherte, von der Piloten der Inneren Sphäre nur träumen konnten. Nach zwölf Jahren Forschung hatten die Jungs am NAIW wieder einmal bewiesen, dass sie die besten Waffenentwickler des Sternenbunds waren. Sie hatten einen ähnlichen Feuerleitcomputer gebaut, wenn auch - im Vergleich zu seinem Clan-Gegenstück - mit etwas reduzierter Leistung. Aber Grayson beklagte sich nicht. Er kannte seine Fähigkeiten und war verdammt stolz darauf, was er am Steuer eines Mechs zuwege brachte. Doch er kannte kaum jemanden, der einen derartigen Schuss ohne Feuerleitcomputer geschafft hätte.
    Der Kampf dauerte noch an, aber nach diesem Höhepunkt gestaltete er sich beinahe enttäuschend. Auch wenn einem Raubvogel und einer Höllenbrut der Guards an der rechten Flanke der Ausbruch gelungen war, ihre Kameraden waren in einer sich stetig zusammenziehenden Schlinge gefangen. Ein hämmerndes Bombardement warf den Garm wieder zu Boden, diesmal endgültig. Der Schakal und zwei andere Mechs, die so schnell in einem Feuersturm aus Lasern und Granaten verschwanden, dass Grayson sie nicht einmal identifizieren konnte, folgten ihm. Seine eigenen Verluste waren minimal. Nur Lieutenant Petersons Men Shen lag am Boden.
    Quarles' Tomahawk hatte es zwar geschafft, zwischen Graysons Maschinen vorzustoßen, und hatte mit einem Hieb der aus abgereichertem Uran geformten Schneide seines Beils den Kopf des Men Shen vom Rumpf getrennt, die nur fünfundvierzig Tonnen schwere Maschine hatte jedoch keine Chance gegen mehrere doppelt so schwere Mechs. Als der Tomahawk plötzlich erstarrte, zuckte Graysons Blick zum Sekundärschirm für die Bestätigung dessen, was er bereits wusste: Die Generalin hatte den Kampfkoloss abgeschaltet.
    »Wir ergeben uns«, kam die matte Stimme Quarles' über die gemeinsame Frequenz. »Alle Maschinen, herunterfahren. Es scheint, die Kobras haben endlich beißen gelernt.«
    Als das Manöver endete, verschwamm Graysons Sichtschirm kurz,
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