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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
Autoren: Thomas Gressman
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baumelt einen halben Meter über dem Boden. Als der MechKrieger die stählernen Sprossen herabsteigt, sieht Grayson auf den ersten Blick, dass der Pilot des Heuschreck eine Frau ist.
* * *
    Ein hartes Klicken ließ Grayson aufschrecken. Neben ihm saß die MechKriegerin aus dem Heuschreck, die Frau, mit der er seit inzwischen einundvierzig Jahren das Leben teilte.
»Aufgewacht?«, fragte sie lächelnd.
    »Wo ...?«, krächzte er. Seine Stimme war rau, als habe er Rauch in die Lunge bekommen.
Lori Kalmar Carlyle legte ihm sanft die Finger auf die Lippen.
»Du bist auf der Krankenstation«, teilte sie ihm mit, nicht ohne die Andeutung eines Zitterns in der Stimme.
»Ja, Krankenstation«, antwortete er. Seine Stimme wurde stärker, aber auch er hatte sie nicht völlig im Griff. Allmählich wurde seine Umgebung deutlicher. Die pastellgrünen Wände mit den fröhlichen Bildern von Blumen und Sonnenuntergängen waren die der Intensivstation des Stützpunkthospitals der Gray Death Legion auf Glengarry. Neben dem Bett summten, fiepten und rasselten Apparate.
»Ich habe geträumt«, sagte er.
Lori lächelte dünn. »Von Trellwan, ich weiß. Du hast im Schlaf gesprochen. Du hast von dem Tag geträumt, an dem wir uns begegnet sind.«
Grayson antwortete nicht. Obwohl er Lori mit angeschlagenem Infernowerfer kennen gelernt hatte, hatte er sie erst respektieren und schließlich auch lieben gelernt. Die Liebe war zu einer lebenslangen Verbindung gewachsen, die einen Sohn hervorgebracht hatte.
»Ja«, wiederholte er.
»Hallo, Paps«, erklang eine Stimme von einem Punkt knapp außerhalb seines Gesichtsfelds. Es kostete ihn erhebliche Anstrengung, den Kopf weit genug zu drehen, um das Gesicht zu sehen, das eine gelungene Kombination aus seinen und Loris Zügen war.
»Hallo, Alex«, murmelte Gray. »Typisches Carlyle-Glück. Du kommst gerade noch rechtzeitig.«
»Blödsinn«, lächelte Alex. »Ich habe Urlaub und dachte mir, ich besuche mal meine Familie. Glück hat damit nichts zu tun.«
»Alex, ich bin schon zu lange Soldat, um mir Illusionen zu machen«, teilte Grayson seinem Sohn tonlos mit. »Ich weiß, was die Ärzte sagen. Ich mache es nicht mehr lange, und du wolltest den alten Mann noch mal sehen, bevor er abkratzt.«
Ein Schatten fiel über Alexander Carlyles schmales Gesicht, als er seinen Vater die Wahrheit so unverblümt aussprechen hörte.
»Mach dir keine Sorgen, Sohn«, erklärte Gray. »Ich hatte ein gutes Leben. Alles, was sich ein Mensch wünschen kann. Ich habe keinen Grund, mich zu beschweren.«
Noch während er sprach, spürte Gray einen seltsam wogenden Schmerz tief in den Eingeweiden, den selbst das durch die Infusionsleitung in seinem Arm eingeleitete Morphiumderivat nicht völlig überdecken konnte. Einundvierzig Jahre als MechKrieger und all die Belastungen, die damit einhergingen, hatten ihre Spuren hinterlassen. Und jetzt holten sie ihn ein. Trotz aller Fortschritte der modernen Medizin gab es keine Möglichkeit, die Krankheit aufzuhalten, die ihn allmählich von innen heraus zerfraß. Auf gewisse Weise hatte er seine Krankheit selbst heraufbeschworen. Nach Ansicht der MedTechs hatte die Strahlung aus beschädigten Reaktoren, von PPK-Entladungen und Ähnlichem den lautlosen Killer in seinem Körper mit heraufbeschworen.
Über Alex' Schulter konnte Grayson das große Fenster des Zimmers sehen. Der Sonnenschein sollte die Stimmung der Patienten heben, nur konnte von Sonnenschein im Augenblick keine Rede sein. Eine Kaltfront lag über Dunkeld und hatte graue Wolken und peitschenden Regen in die Stadt getragen. Neben dem Fenster saß, in der grauen Uniform der Legion, ein weiterer alter Krieger der Einheit.
»Davis, wie geht es der Legion?«, fragte Grayson.
»Machen Sie sich darrrüberr mal nae Sorrgen, Lad.« Wie immer, wenn er unter Stress stand, wurde Davis McCalls neukaledonischer Akzent unüberhörbar. »Überrrlassen's uns die Sorrge um d'Legion, un' kümmerm Sie sich darrrum, auszaerruhen.«
»Ich habe bald reichlich Gelegenheit auszuruhen, Davis«, antwortete Grayson gelassen, obwohl eine schwere Müdigkeit auf ihm lastete. »Wie geht es der Einheit?«
»So gut man es errwarrten kann, wenn ihr Chef im Hospital liegt«, erwiderte McCall geschäftsmäßig. »Aye, die Hälfte vo' ihnen steht drrraußen im Rregen un' warrtet darrauf tae errfahrren, wie es Ihnen geht.«
Grayson und Lori hatten die Gray Death Legion, eines der besten Söldnerregimenter der Inneren Sphäre, aus dem Nichts aufgebaut. Obwohl
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