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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache
Autoren: Bryan Nystu
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zorniger.
»Wir haben bereits fast ein Drittel Bärentatzes erobert«, fuhr sie fort, »was uns hinreichend andere Stützpunkte gibt, von denen aus wir einen erneuten Angriff vorbereiten können. Unsere Position hier ist unhaltbar geworden. Die Schneeraben werden in spätestens einer Stunde die Lufthoheit zurückerlangt haben, dann können sie unsere Landungsschiffe am Start hindern. Wir haben keine Wahl. Entweder wir ziehen uns jetzt zurück, oder wir riskieren den Verlust unseres Khans samt seiner Keshik.«
Während sie sprach, spannte und entspannte Fletcher abwesend die Endostahlglieder der Panzerkralle. Wieder schaute er auf die Hologrammkarte und erkannte, dass er an der falschen Stelle Ausschau nach dem Falschen hielt. Die Lage bot keine Möglichkeit zu einem Sieg, aber sie ermöglichte sehr wohl ein einem Krieger angemessenes Handeln.
»Wieder einmal hast du Recht, Alicia Ravenwater. Deine Sterncaptains sollen mit der Einschiffung der OmniMechs beginnen.« Die Worte kamen tief aus seiner Brust leise, aber drohend, wie ein von ferne dräuendes Gewitter.
Sie salutierte knapp. »Was ist mit den restlichen Einheiten der Keshik, mein Khan?«
Fletcher hob den Arm und klappte die Visierplatte des Helms herab. Sie senkte sich mit einem Zischen und schloss ihn luftdicht in den GnomGefechtspanzer ein, die schwere HöllenrösserVariante der Standard-Elementarrüstung. Die Außenlautsprecher des Panzers verstärkten seine ohnehin sonore Stimme noch zusätzlich. »Wir ziehen uns vielleicht für heute zurück, aber wir werden den Krallenkamm nicht kampflos den Geisterbären überlassen. Sie sind ehrlose Feiglinge, die es nicht gewagt haben, ihre Einheiten beim Bieten für diesen Kampf aufzuführen. Und jetzt erwarten sie von uns, mit eingekniffenem Schwanz das Weite zu suchen. Wir werden wie folgt vorgehen, Alicia Ravenwater: Meine Elementare und ich werden die Pranken des Geisterbären aufhalten und unseren Mechs die benötigte Zeit verschaffen, an Bord der Transporter zu gehen. Und zugleich wird das mir die Gelegenheit geben, diesen Emporkömmlingen Galaxis Zetas ein paar Lektionen im Gefechtspanzerkampf zu erteilen.«
* * *
    Die leistungsstarken Sensoren, deren Daten die Sichtprojektion in Strahlcommander Jakes Helm anzeigte, boten ihm einen ausgezeichneten Überblick über das unter ihm liegende Gelände. Sein Strahl aus fünf Geisterbär-Elementaren war am südlichen Ende des Krallenkamms in Stellung gegangen. Sie bewachten den schmalen Pass zwischen den südlichen Bergen und der nördlichen Ebene, über die sich die Mechtruppen der Schneeraben näherten.
    Die Stimme Pauls, seines Sterncommanders, drang aus dem Lautsprecher des Helmfunks. »Lagebericht, Strahl Delta. Wie sieht es bei euch aus?«
    »Alles klar, Sterncommander«, antwortete Jake. »Meine Leute sind in Position. Niemand kommt durch diesen Pass.«
    Paul lachte leise. »Da hast du Recht, Jake, aber nicht so, wie du es meinst. Es wird niemand durch den Pass kommen, weil die Höllenrösser vom Krallenkamm abziehen. Die Orbitalüberwachung hat die Wärmesignatur der die Triebwerke hochfahrenden Landungsschiffe geortet. Wenn die Raben mit ihren Mechs hier eintreffen, werden sie längst fort sein.«
    »Sie ziehen ab, Sterncommander? Ich dachte, Malavai Fletcher sei bei der Einheit...«
Paul unterbrach ihn. »Ich weiß, was du dachtest, Jake. Ich habe mir den ganzen Tag deine Spekulationen anhören dürfen. Tatsache bleibt aber, dass alle Landungsschiffe sich für den Start bereitmachen.«
»Malavai Fletcher würde das Schlachtfeld niemals einfach Geisterbären-Truppen überlassen, Paul. Seine Wutausbrüche sind legendär, und...«
»Es reicht, Jake!«, bellte Paul. »Wärst du nicht ein so wertvoller Krieger, ich würde dich wegen Insubordination zur Rechenschaft ziehen. Behalte deine Theorien für dich und bleibe in Position, bis die Schneeraben eintreffen.«
Jake kochte, sagte aber nichts. Die Geduld seines Kommandeurs kannte eine Grenze, und er wusste: Die hatte er heute bereits überschritten.
»Entspanne dich, Jake. Die Schlacht ist vorbei. Sollen die Raben mit dem Kamm glücklich werden. Je eher wir an Bord unserer eigenen Landungsschiffe gehen und hier verschwinden können, desto früher atmen wir alle die Luft der Inneren Sphäre.«
Die Innere Sphäre. In Jakes Vorstellung war das err. beinahe mythischer Ort. Die Heimat der Menschheit, für die Clans verloren, seit die Gründer ihr vor fast dreihundert Jahren den Rücken gekehrt hatten. »Warum wurden
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