Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
kleiner Bruch der militärischen Verhaltensregeln, den sie alle ignorierten, während sie sich an das Opfer der Ulanen erinnerten und sich bemühten, das Erbe Dianas zu verstehen. Jetzt gehörte dieses Erbe ihnen: McCarthys Marodeuren.
Amanda Black hatte die Geschichte schon vorher unter vier Augen gehört und studierte jetzt gemeinsam mit David die Gesichter der anderen. Obwohl sie sich dauerhaft aus dem aktiven Kampfeinsatz zurückgezogen hatte, blieb sie verantwortlich für die Ausbildung der Einheit und die meisten Personalfragen. Dabei arbeitete sie eng mit Tara zusammen, die zur stellvertretenden Bataillonsführerin befördert worden war.
Ich werde nie wissen, ob ich mich nicht zu früh aufgegeben habe. David erinnerte sich an Amandas Worte vor der Schlacht um Yare. Jetzt wusste sie es. Und er auch.
In jener schrecklichen Zeit zwischen Diana und Kathil hatte David solche Selbstzweifel entwickelt, dass er sich tatsächlich schon aufgegeben hatte. Die Schuldgefühle, überlebt zu haben, hatten an seinem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl genagt. Aber als die Kämpfe zwischen der Miliz und der 8. RKG eskalierten, hatte die Erinnerung an Diana ihm immer weniger zugesetzt. Bei der Verleihung der Tapferkeitsmedaille hatte er sich endlich erlaubt, um die Gefallenen zu trauern. Und mit zunehmender Vertrautheit mit der neuen Einheit hier auf Kathil hatte er die Lücken in seinem Inneren gefüllt. Auch von den neuen Kameraden waren bereits viele gefallen, doch der Kampf war noch nicht vorbei.
David hatte nicht aufgegeben. Und er würde es auch nicht mehr tun, sicher jetzt nicht mehr, nachdem die Capella-Dragoner eingetroffen waren, um dem MCM-Kathil beim Zurückdrängen der 8. RKG zu helfen. Jetzt konnten sie durchhalten und die Katzbalger vielleicht sogar irgendwann ganz von Kathil vertreiben.
Der Kampf war nicht vorbei. Noch nicht. Aber David hatte noch immer Hoffnung, dass sich kühle Köpfe fanden.
* * *
    Der Trividempfänger zeigte ein Gewirr verwaschener Farben und sanfter Linien, dann formte sich jäh ein scharfes Bild des ComStar-Wappens. Die eine Stunde zuvor über HPG eingetroffene Holovidaufhahme wurde von allen Sendern des Planeten ausgestrahlt. Es hatte einige Gerüchte gegeben, aber niemand konnte sicher sagen, was sie erwartete. Mancher nahm an, die Prinzessin würde George Hasek öffentlich zum Verräter erklären. Andere hofften auf bessere Nachrichten.
    Sie hofften vergebens.
Das ComStar-Wappen verblasste und wurde vom Sonnenschwert der alten Vereinigten Sonnen ersetzt. Die Computergrafik löste sich in eine reale Fahne auf, die hinter einem Rednerpult an der Wand hing. Die Nationalfarben waren von einem schwarzen Trauerrand umgeben, und am Pult stand Prinz Victor Steiner-Davion. Er hielt das Pult mit beiden Händen und schaute den Zuschauern geradewegs in die Augen. Er trug die Ausgehuniform der Armee der Vereinigten Sonnen, eine Uniform die offiziell zuletzt in der Amtszeit seines Vaters getragen worden war. Es fiel auf, dass er keine der Dekorationen trug, auf die er Anspruch hatte. Keinen Orden, kein Feldzugsband. Nur das Rangabzeichen eines Field Marshals und das Wappen der Sonnen zierte die Uniform.
    »Bürger des Vereinigten Commonwealth«, setzte er an. »Ich könnte uns allen vieles erträumen. Dass die große Union zweier Nationen, die meine Eltern schmiedeten, nicht gescheitert wäre. Dass ich es niemals für nötig befunden hätte, Sie zu verlassen, um der Clan-Invasion ein Ende zu bereiten.« Seine Stimme wurde schärfer, entschlossener. »Dass meine Schwester Katherine ihren Hunger nach Macht um jeden Preis hätte unterdrücken können. Aber Träume sind Schäume. Und diese Träume sind bereits zerplatzt wie Seifenblasen. Alle Hoffnung, die ich noch für die beiden Reiche hatte, über die ich einmal regiert habe, sind mit meinem Bruder Arthur gestorben, der vor zwei Tagen das Opfer eines gemeinen Terroranschlags wurde.«
Victor machte eine Pause, und für einen Augenblick verlor er die militärische Haltung, fing sich aber sofort wieder. »Arthur war ein Soldat«, sprach er weiter. »Ein guter Mann, und er war dabei, ein guter Anführer von Männern, Frauen und Welten zu werden. Das war für jemanden Grund genug, ihm den Tod zu wünschen.
    Arthurs Tod hat mich überzeugt, dass ich mich meiner Pflicht, das Commonwealth zu beschützen, nicht länger entziehen darf. Die Probleme auf Solaris VII waren ein Vorbote dessen, was sich jetzt ereignet hat, und Arthurs gewaltsamer Tod
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher