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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte
Autoren: Loren Coleman
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erzwingen. Wenn er den feindlichen Kommandeur erledigen konnte, brach die Offensive unter Umständen zusammen. Und selbst wenn nicht, würde es Evan mitten in die Milizreihen führen, wo er unglaublichen Schaden austeilen konnte. Er würde sich nicht an die Mauern des Thermalenergiewerks kauern und eine letzte Abwehrkette bilden.
    Evan Greene griff an!
Er steuerte den Cerberus vorwärts, auf Abfangkurs mit McCarthys Destruktor. Der Milizoffizier beachtete ihn nicht. Evan feuerte die Gaussgeschütze ab, verschoss zwei seiner letzten acht Nickeleisengeschosse. Je eine schlug in beide Mecharme des Gegners ein, verdarb McCarthys Schuss und riss den linken Arm nach hinten, wo er blockierte. Evan schaltete auf Einzelschuss um und legte die mittelschweren Laser mit auf den Feuerknöpf, als er in Reichweite kam. Aber jetzt war der Cestus wieder zur Stelle, schob sich in die Schussbahn und blokkierte die Salve.
Keine der beiden Miliz-Maschinen erwiderte das Feuer, und Evan Greene geriet in Wut. »Kämpf gegen mich, David McCarthy«, murmelte er. »Kämpfe, verdammt.«
Er beschleunigte den Cerberus auf volle sechzig Stundenkilometer, rannte parallel zum Vormarsch der Miliz, versuchte, sich vor sie zu schieben, als er sich Fallons Stellung näherte. Die Sendeschüssel ragte vor ihm auf, über zwanzig Stockwerke hoch auf dem Dach des gedrungenen Stahlbetonbunkers. Evan schenkte ihr keine weitere Beachtung, merkte nur, dass sie das Sonnenlicht abblockte, als er in den Schatten trat und scharf einschwenkte, um McCarthy auf Nahkampfdistanz zu stellen.
Bis zwei smaragdgrüne Energielanzen über Kopf und Brustpartie des Cerberus peitschten, durch die Panzerung schlugen und sich ins Innenleben des BattleMechs bohrten. Der überschwere Kampfkoloss erzitterte wie unter einem Axthieb und schleuderte Evan in die Sitzgurte. Der beißende Gestank ionisierter Luft und verbrannten Metalls drang ihm in die Nase. Der Beinahe-Cockpitreffer brach durch nahe Panzerung und füllte die enge Kanzel mit rußiggrauem Qualm.
Der Cestus zielte nicht länger auf die Sendeantenne und landete auf lodernden Plasmaflammen vor Evan. Der hatte nicht damit gerechnet, dass McCarthys Lanzenkamerad seine Herausforderung annahm und hatte den Mech ignoriert, bis es fast zu spät war. Jetzt stieß er reflexartig beide Hauptfeuerknöpfe durch und griff ihn mit sämtlichen verfügbaren Waffen an. Gausskugeln rammten ihn durch den rechten Torso, beulten eine Munitionskammer ein und kosteten den Cestus hoffentlich die letzte Gaussmunition. Evans Lichtwerfer zerschmolzen über die ganze Maschine verteilt Panzerung zu Pfützen und Sturzbächen, die den Milizionär mindestens eine Tonne Metallkeramik kosteten.
Doch der Cestus steckte den Angriff weg, wankte nur leicht, als er mit je zwei schweren und mittelschweren Lasern zurückschlug. Smaragdfeuer durchtrennte den Mecharm am Ellbogen und das Gaussgeschütz fiel nutzlos zu Boden. Von neuem überrascht von der Wildheit des Angriffs taumelte Evan einen Schritt zurück.
Er brachte den Cerberus in einen langsamen Rückwärtsgang. Er stand immer noch hundert Meter vor Fallons Lanze und hatte reichlich Platz. Dann zog er das Fadenkreuz auf die Silhouette des Cestus, und als es die Farbe von Rot zu Gold wechselte, bombardierte er den gegnerischen Mech mit dem verbliebenen Gaussgeschütz und den Lasern.
Fallon hatte sich immer in Evans Herausforderungen eingemischt, und Xander Barajas hatte McCarthys Familie angegriffen, statt den Major selbst zu stellen. Weintraub und Sampreis waren genauso tükkisch und versteckten sich hinter dem nächstbesten greifbaren Politiker. Trug außer ihm überhaupt noch jemand seine Kämpfe selbst aus?
Dann hallte das Stöhnen überlasteten Metalls über das Schlachtfeld und verwandelte sich in ein Kreischen, bei dessen Klang Evan eine Gänsehaut überlief, schrill wie Fingernägel auf einer Schiefertafel. Der Schatten, in dem er stand, wurde länger, zuckte, dehnte sich aus. Er drehte den Cerberus in der Hüfte, schaute ungläubig hoch zur Sendeantenne.
Ungläubig, bis die gigantische Schüssel sich bewegte.
Mehrere Tausend Tonnen Metall rührten sich, selbst in einem gewaltigen Netz von Streben und Getrieben hängend, nicht ohne enorme Anstrengung. Aber es gab nur wenige Kräfte, die so nachdrücklich wirkten wie die Schwerkraft. Vom konstanten Milizbombardement geschwächte Stützpfeiler verbogen sich und knickten an. Die Schüssel schwang zurück und hinab auf das Schlachtfeld. Sie stürzte über
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