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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht
Autoren: Loren Coleman
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und mit innerem Feuer leuchtend, verdiente Beachtung. Sie strich über das Fell. Ihre langen, eisblau lackierten Nägel versanken in seiner Tiefe. Es war herrlich weich. Sie nahm die Stola auf, verglich ihren Farbton mit dem des Kleides und beschloss, sie umzulegen. Jeriah Maltz, der Herzog von Drosendorf, war ein überzeugter Anhänger Katrinas und Verfechter der Rückbesinnung auf die SteinerTraditionen. Für Leute wie ihn hatte sie den Namen ihrer berühmten Großmutter angenommen. Sie würde ihm die Ehre erweisen, sein Geschenk auf dem Ball zu tragen, wo alle es sehen konnten, um sich ein Beispiel an ihm zu nehmen.
Die Kiste Glengarry Reserve ließ sie kalt, aber sie nahm sich trotzdem vor, Grayson Carlyle ein persönliches Dankeschön zukommen zu lassen. Seine Gray Death Legion hielt eine strategisch wichtige Welt in einem der rebellischeren Raumsektoren. Daneben standen ein geschnitztes Totem von Loric, eine Tiara von Landgraf Cavanaugh, der immer noch versuchte, ihr Interesse zu erregen, eine Marmorstatue von einem Marquis auf Venaria und...
Und seit wann hat Lady Hamilton einen so exquisiten Geschmack? Katrina hob das Kleid von der Rückenlehne eines antiken Sessels. Es war smaragdgrün, mit einem breiten Streifen gestickter Sterne, der sich von der linken Brust zur rechten Hüfte und weiter den Rock hinab zog. Das Kleid war zu gewagt geschnitten, als dass Katrina es in der Allianz hätte tragen können, aber für den Empfang, den sie bei der Rückkehr nach New Avalon plante, eignete es sich ganz ausgezeichnet.
»Ich muss herausfinden, wer deine Einkäufe erledigt, Marguerite«, murmelte sie. »Wer immer es ist, du hast sie nicht verd...«
Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als Katrinas Blick auf die aus Glas geblasene Mycosiablüte fiel, die zart und zerbrechlich auf einem Geschenkstapel unmittelbar vor ihr lag. Das Glas brach das Licht in einem Prisma schillernder Farben, das einen kleinen Regenbogen durch die beiden breiten, dünnen Blätter warf, die das zarte Blütengefäß beschützten. Die Mycosia war die Lieblingsblume ihrer Mutter gewesen und das Instrument ihres Todes. Der Attentäter hatte Blumentöpfe aus Sprengstoff geformt, sie mit Mycosia bepflanzt und für einen Wohltätigkeitsempfang abgeliefert, auf dem Melissa SteinerDavion sprechen sollte.
»Wer...«, fragte Katrina den leeren Saal. »Wer wagt es, mir so ein Geschenk zu schicken?« Sie streckte die Hand aus, um den winzigen Anhänger umzudrehen, der am Ende eines der Blätter hing, und achtete sorgfältig darauf, die empfindliche Blume nicht zu berühren. Die Schrift war winzig, damit der komplette Titel auf eine Seite des Anhängers passte: Ehrenkommandant, Baron von Arc-Royal, Großherzog des Arc-Royal-Defensivkordons.
Morgan Kell.
Der pensionierte Kommandeur der Kell-HoundsSöldnereinheit und Vetter der Steiners war nach Victor vermutlich der schmerzhafteste Stachel in Katrinas Fleisch. Er zögerte zwar, seinen Archon formell herauszufordern, aber in einem ihrer seltenen Momente der Schwäche hatte Kell die Gelegenheit ergriffen, sich aus Katrinas Allianz einen eigenen Kleinstaat herauszuschneiden. Jetzt besaß er in einer Art Militärischem Schutzgebiet, das alle Anweisungen vom Tharkad ignorierte, die absolute Kontrolle über einen sechzehn Systeme umfassenden Grenzdistrikt. Sein öffentlich vorgeschobenes Ziel war der Schutz eines breiten Streifens der Grenze zwischen der Lyranischen Allianz und der vom Jadefalkenclan besetzten Raumzone. Privat klagte er Katrina an, den Tod ihrer Mutter befohlen zu haben - bei dem er selbst, ein Begleitschaden des Attentats, einen Arm und seine Frau verloren hatte.
Katrina hob die Blume vorsichtig auf. Sie war so zart, dass die Archon-Prinzessin das Gewicht auf ihrer Handfläche kaum wahrnahm. Inmitten der fünf hauchzarten Blütenblätter saß ein Hologramm ihrer Mutter. Melissa Steiner-Davion schaute ihre Tochter mit derselben ruhigen Sicherheit und Liebe an, die sie ihren Kindern immer gezeigt hatte.
Katrinas Hände bebten vor Wut. »Nein«, befahl sie sich selbst im Flüsterton. »Lass das!« Langsam, aber sicher, gewann sie die Gewalt über sich zurück.
»Kannst du es nicht erwarten, Morgan?«, fragte sie den leeren Saal. »Hoffst du, mich zum ersten Zug reizen zu können? Vergiss es.«
Morgan Kell und Victor mochten glauben, etwas zu wissen, aber sie konnten ihr nichts beweisen. Es gab niemanden, der ihr gefährlich werden konnte. Diese Attacke war im Grunde sogar ausgesprochen hübsch und
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