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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht
Autoren: Loren Coleman
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eigener Vater, Hanse Davion, sich dieser Beziehung ohne Zweifel ebenso entschieden widersetzt hätte, hätte er sie noch erlebt.
Sie nickte. »Dass du Hohiro vor den Clans und mich auf Luthien vor den Attentätern gerettet hast, hat ihre Befürchtungen weitgehend zerstreut. Auf die Bevölkerung des Kombinats hast du ganz entschieden Eindruck gemacht.«
Victor löste eine Hand aus ihrem Griff und rieb sich unbewusst die alte Wunde in seiner Brust, wo das Katana eines Attentäters ihn an den Fußboden genagelt hatte. »Bei mir hat es auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.«
Omi hielt seine andere Hand weiter fest. Ihre Haut war warm, Sie lehnte sich an ihn an. »Worauf ich hinaus will, Victor, ist: Die Dinge verändern sich. Wir verändern uns. Wir alle. Wir können darauf hoffen, dass unsere Völker es eines Tages verstehen werden.«
»Wir haben ja auch wirklich bescheidene Wünsche, nicht wahr? Wir hoffen doch nur auf ein Wunder.«
In Omis Augen blitzte der Schalk, als sie den Knoten löste, der ihren Obi schloss. »Ich komme mir ziemlich töricht vor, Geliebter, die Auslegung deiner eigenen Sitten korrigieren zu wollen, aber ist Weihnachten nicht die Zeit der Wunder?«

2
Königlicher Hof, Triade, Tharkad City, Tharkad Provinz Donegal, Lyranische Allianz
     
25. Dezember 3061
    Katrina Steiner-Davion wanderte durch ein Reich glitzernder Edelsteine, dicker Pelze, prachtvoller Kunstwerke und exotischer Objekte. Eine Spielbox, die sie gerade aufgezogen hatte, klimperte in hellen, kristallklaren Noten ihre Lieblingsmelodie. Parfümproben schwängerten die Luft mit Blumenduft, während sie an ihrer schmalen Sektflöte nippte.
    Der Saal war Teil der ausgedehnten Bibliothek des Königlichen Hofes und war der Geschichte der Lyranischen Allianz in der Nachfolge des Lyranischen Commonwealth gewidmet. Diese Woche beherbergte er darüber hinaus die zahlreichen Geschenke, die der Archon von den lyranischen Adligen erhalten hatte. Geschenke bedeckten die Lesetische und wandhohen Bücherregale oder waren an den getäfelten Wänden gestapelt. Selbst der dank der guten Heizung des Palastes nicht benötigte offene Kamin bot Raum für weitere Geschenke.
    Katrina bewegte sich -wegen ihres engen Kleides- mit langsamen Schritten durch die Schatzkammer. Der weiße Stoff war von glitzernden Silberfäden durchzogen, und der schmale Schnitt ließ sie größer erscheinen, als sie mit ein Meter siebenundsechzig tatsächlich war. Eine Schulter blieb frei, was für ihr Image in der Allianz, in der sie immer noch als ›der jungfräuliche Archon‹ galt, gewagt genug erschien. Das Mieder des Kleides war hoch genug, um züchtig zu wirken und bestand aus zartem Brokat mit schillernden Opalen. Ihr blondes Haar fiel frei auf die Schultern und formte einen Rahmen um ihr herzförmiges Gesicht. Es war ein neuer Look für sie, weicher, aber keineswegs wild. Er würde sie am kommenden Abend zur Sensation auf dem Winterball machen.
    Und so gehörte es sich auch. Katrina blieb vor einem an der Wand lehnenden bodenlangen Spiegel stehen und bewunderte sich. Der Spiegel war ein weiteres Geschenk. Er war makellos und in einen Goldteakrahmen von Novara eingefasst. Er hätte ein Prunkstück sein können, wäre der Rahmen nicht mit silbernen Fäusten verziert gewesen, dem Symbol der Lyranischen Allianz. Kitsch, entschied Katrina, und verwarf ihn zusammen mit der Welt, die ihn geschickt hatte.
    Das Auspacken und die Aufstellung der Geschenke hatte sie den Dienern und dem Lyranischen Nachrichtencorps überlassen. Das sparte Zeit und bewahrte sie davor, zwischen den übrigen Weihnachtsgaben das ›Geschenk‹ eines Attentäters zu finden. An jedem Objekt war ein kleiner Anhänger befestigt, damit Katrina, falls sie später entschied, dass ein Geschenk eine persönliche Dankesnote verdiente, wusste, an wen sie die Botschaft adressierte.
    Hunderte prachtvoller Objekte buhlten um ihre Aufmerksamkeit. Den meisten würde sie einen, vielleicht zwei Blicke gönnen und sie danach nie wieder sehen. Aber was erwarteten die Menschen denn anderes? Wenn man Lyranische Allianz und Vereinigtes Commonwealth zusammen nahm, regierte sie über fast neunhundert bewohnte Sonnensysteme und Milliarden von Menschen. Selbst ein Formschreiben an alle lyranischen Adligen zu unterschreiben, hätte Stunden, nein, Tage gekostet! Und in diesem Raum waren fast alle bewohnten Welten der Allianz vertreten, von Barcelona bis Solaris VII, von Lambrecht bis Langhome, ein Testament der Verehrung
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