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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht
Autoren: Loren Coleman
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passte damit gar nicht zu Morgan. Nun, wenn die Drohungen ihres Vetters auf derartige Gesten herabgesunken waren, hatte Katrina nichts zu befürchten. Sie schob den Gedanken beiseite, dass Morgan Kell nicht im Ruf stand, leere Gesten zu machen.
Katarinas Augen wurden schmal. Was glaubst du zu wissen, Morgan?
Sie brauchte kaum einen weiteren Grund, sich um das Problem Arc-Royal-Defensivkordon zu kümmern, aber jetzt entschied sie, es sofort nach Abschluss des Balls in Angriff zu nehmen. Oder vielleicht sogar währenddessen. Ein paar ausgesuchte Worte ins richtige Ohr. Vielleicht ein geneigter Landgraf im ARD? Wenn sie sich recht erinnerte, stand auf der Cordonwelt Atocongo die jährliche Grippewelle bevor. Falls die Medikamentenlieferungen sich verzögerten oder sogar verloren gingen, wäre das wirklich eine Schande, und eine ziemliche finanzielle Belastung für Morgan. Eine Belastung, die man früher oder später auf all seinen Welten spüren würde.
Sie ließ die Glasblüte fallen, aber der dicke Teppichboden federte den Sturz ab, so dass sie unbeschädigt blieb. Katrina hob den Fuß ein Stück, dann trat sie zu und zerschmetterte den zarten Glasgegenstand in winzige Scherben.
Ja, entschied sie, eine Grippewelle würde Morgan Kell ablenken. Und auch Victor würde bald genug zu tun haben, womit er sich befassen konnte. Dann würde sie endlich sicher sein. Sie gestattete sich ein dünnes Lächeln bei der Vorstellung von den beiden in einer nahen Zukunft, wie sie das Schicksal verfluchten und unter dem Wissen zerbrachen, dass Katrina sie beide besiegt hatte, sie beide so leicht hatte treffen können, indem sie ihnen nahm, was sie liebten. Morgan seinen unbedeutenden Defensivkordon und Victor ... Victor erwartete eine besondere Qual, deren Vorbereitungen bereits angelaufen waren.
Katrina sah hinab auf die Scherben zu ihren Füßen und wusste: Irgendwo dort draußen zwischen den Sternen war derselbe Attentäter unterwegs, der den Tod ihrer Mutter inszeniert hatte, um Omi Kurita dasselbe Schicksal zu bereiten.

3
Burg Sandoval, Granite Falls, Robinson Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
     
25. Dezember 3061
    Das Weihnachtsessen in der Sandovalfestung fand in würdevoller Atmosphäre statt und ließ reichlich Zeit, die einzelnen Gänge und die Tischgesellschaft zu genießen. Auf exotische Früchte folgte eine einfache und trotzdem köstliche Auswahl an Gemüsen. Danach Wildgeflügel, gefüllt mit Kräutern und serviert auf einem würzigen Reisbett. Ein interessanter Salat aus hellem Gemüse und getrockneten Nüssen, angemacht mit einem Hauch von Erdbeervinaigrette. Würziger Schinken und gebratener Fisch. Zwischen den Gängen wurde eigens ein leichter Aperitif serviert, um den Gaumen zu säubern, und zu jeder Speise reichte man den entsprechenden Wein. Ein kleines Heer hervorragend ausgebildeter Dienstboten kümmerte sich um die zahlreichen Gäste und sorgte für einen reibungslosen Ablauf, so dass die Adligen sich ganz ihrem Vergnügen widmen konnten.
    Drei Plätze links von Herzog James Sandoval genoss Arthur Steiner-Davion gerade eine sämige Käsesuppe und die Vielseitigkeit der Konversation. Die Sandovals und ihre Gäste füllten alle Plätze des neun Meter langen Esstischs aus polierter Lexingtoneiche unter der schweren Brokatdecke, und um das Gespräch zu fördern, waren sie so platziert, dass Ehegatten sich schräg gegenüber saßen. Neben den zwölf Familienmitgliedern des Herzogs, darunter seine Schwester, die Countess Jessica Sandoval-Gröll, zählte Arthur eine Marquesa, vier Counts und zwei Barone im Ritterstand. Die Mark Draconis war an diesem Tisch gut vertreten. Die Gespräche drehten sich um die verschiedensten Themen von der planetaren Wirtschaft Robinsons über die neuesten Gerüchte von Truppenbewegungen im nahen DraconisKombinat bis zur hohen Politik. Und alle versuchten sich in Prognosen über das bevorstehende Jahr.
    Arthur fand die Gesellschaft so mächtiger Würdenträger ausgesprochen anregend. Und er genoss auch die Tatsache, dass ständig ein Diener bereitstand, um sein Glas mit dem ausgezeichneten Wein aufzufüllen.
    »Sie lächeln, Arthur«, stellte James Sandoval fest, und unterbrach sein Gespräch mit Daffyd Owens, dem Count Cartago. Er hob das Weinglas in Richtung des jungen Mannes. »Sehen Sie sich vor. Wenn die Skandalvids eine Kamera hier eingeschmuggelt haben, könnten sie berichten, dass Sie aufgehört haben zu leiden und gelernt, die Mark Draconis zu mögen.«
    Arthurs
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