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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind
Autoren: Robert Thurston
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unter Kriegern verpönt. Hengst war sich sicher, daß einige der umstehenden Wahrgeborenen ihre Umarmung mit Widerwillen sahen, und preßte Diana um so fester an sich.
Fast ein Monat in einem Krankenhausbett hatte Joannas Stimmung nicht gerade verbessert. Mit ihren Wutausbrüchen trieb sie die MedTechs in den Wahnsinn, und unter den Angestellten des Medocenters wurden regelmäßig Lotterien abgehalten, deren Gewinner eigentlich Verlierer waren, denn sie mußten in der nächsten Schicht Joannas Betreuung übernehmen. Man achtele sorgfältig darauf, nichts in ihrer Nähe zu lassen, womit sie werfen konnte, und die Haltegurte sorgfältig zu verriegeln, so daß all ihre Versuche aufzustehen scheitern mußten.
Sie tobte auch mit einem MedTech, als Marthe Pryde das Zimmer betrat. Joanna bemerkte ihre Ankunft schrie den Tech aber mit unverminderter Heftigkeit an. Marthe tippte dem MedTech amüsiert auf die Schulter und schickte ihn mit einer Kopfbewegung hinaus, eine Aufforderung, der er nur zu gerne nachkam.
»Nun, Sterncommander Joanna«, begann Marthe. »Hast du darüber nachgedacht, was wir letzte Woche besprachen?«
»Meine Versetzung?«
»Ja.«
»Ich habe nicht den Wunsch, irgendwohin versetzt zu werden. Ich werde einen Mech an meine Verletzungen anpassen. Ich werde...«
»Negativ. Das werde ich nicht zulassen. Ich hätte es möglicherweise nicht einmal erlaubt, wenn du die Beinprothese akzeptiert hättest.«
»Ich habe gesehen, was Prothesen bringen. Sie haben aus Kael Pershaw eine wandelnde Ansammlung von Metall, Plastik und Synthehaut gemacht. Nein, ich behalte mein zerschmettertes Bein. Das stört mich nicht.«
»Dann können wir dich nicht wieder in ein Mechcockpit lassen, Joanna.«
»Sie sind meine Khanin, und ich muß Ihre Entscheidung akzeptieren, aber ich bitte Sie noch einmal...«
»Vergiß es, Joanna. Selbst ohne deine Verletzung hätte ich mich möglicherweise gezwungen gesehen, deine Frontlaufbahn zu beenden.«
»Und mich zur Solahma zu machen?«
»Das war eine Möglichkeit, und du hättest sie akzeptiert, frapos?«
»Pos.« Joanna bestätigte die Frage in einem Ton, der sich bestenfalls als mürrisch beschreiben ließ.
»Aber du wärst als Solahma verschwendet, Joanna. Und du weißt, wie sehr wir bei den Clans Verschwendung hassen. Deshalb habe ich einen Auftrag für dich.« Nachdem Marthe Joanna den neuen Missionsbefehl erteilt und Joanna das Gespräch ruhig hatte über sich ergehen lassen, verließ die Khanin das Krankenzimmer, und Joanna wütete mit noch gesteigerter Vehemenz - und Ernüchterung.
Etwas später am selben Tag stand Marthe allein dort, wo Natalie Breens Armbrust tagelang gelegen hatte, bevor die Stahlvipern den Mech abgeholt hatten. Man sah noch immer eine Vertiefung mit den Umrissen des Kampfkolosses im Boden.
Obwohl die Sonne schien, pfiff ein eisiger Wind durch diesen Teil des Tals. Marthe wickelte sich den Umhang fester um die Schultern.
In ihrer Nähe trainierten zwei JadefalkenOmniMechs, deren Metalloberflächen im Sonnenlicht glänzten. Die Piloten testeten die Laufleistung ihrer Maschinen durch kurze Wettrennen.
In der hellen Sonne leuchteten nahezu blendendgrelle Glanzlichter auf den beiden Mechs, einer Nova und einer Nemesis. Sie liefen beinahe elegant nebeneinander her. Marthe erkannte die Mechs von Diana Pryde und Hengst.
Diana in ihrer Nova hätte am liebsten laut gejubelt. Sie fühlte sich völlig eins mit ihrem Mech, völlig eins mit sich selbst.
»Gewonnen, Hengst!« »Das schaffst du nicht noch mal, Nestling!« »Ach nee? Das woll'n wir doch mal sehen.« »Achte auf deine Aussprache. Du hörst dich freigeboren an, Diana Pryde.«
Diana lachte laut, als ihre Nova die Nemesis hinter sich ließ.
Marthe fühlte sich bestens, als sie zurück zu ihrem Schweber ging. Ringsum waren die Jadefalken beschäftigt: sie rannten um die Wette, trainierten, machten Zielübungen, schrien Befehle oder Beleidigungen.
Sie sah der Zukunft wohlgemut entgegen... ihrer eigenen ebenso wie der des Clans. Hier auf Waldorff war Aidan Prydes Erbe aufgegangen. Samantha Clees hatte es auf den Punkt gebracht, als sie sagte: »Wir sind wieder da.«
Marthe Pryde sah sich um und stellte fest, daß der Falke nach den glorreichen Siegen über die Vipern und in der Hoffnung auf zukünftige Siege tatsächlich Aufwind bekam.

Epilog
    Geschko-Ausbildungszentrum 111, Kerenskywald, Ironhold
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
18. April 3062
    Peri war etwas besorgt, als sie zum ersten Mal seit ihrer überhasteten
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