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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert
Autoren: Thomas Gressman
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auf den Sandsack herab. Ihr Atem ging keuchend. Schweiß perlte über ihre Stirn und drohte ihr in die Augen zu rinnen. Sie schüttelte ihn mit einem verächtlichen Kopfschütteln ab. Ihr Gesicht, das zu Beginn der Übung noch ruhig und unbeteiligt gewesen war, verzerrte sich zu einer Maske wütender Anstrengung.
Nach wenigen Minuten beendete Winston ihren Angriff auf den Sandsack ebenso plötzlich, wie er begonnen hatte. Sie wischte sich mit dem Saum des Sweatshirts das Gesicht und war dankbar, daß sich niemand sonst in der Halle aufhielt.
Das Training hatte geholfen. Sie fühlte sich noch immer etwas verloren, aber das unüberwindliche Gefühl der Verzweiflung, das ihr den Schlaf geraubt hatte, war verschwunden. Sie sah auf die schocksichere Armbanduhr. Zwanzig nach sieben. Es hatte keinen Sinn, zurück in ihre Kabine zu gehen. Bis sie geduscht und umgezogen war, würde es Zeit zum Aufstehen sein. Mit einem kurzen Lachen und Schulterzucken machte sie sich auf den Weg zum Umkleideraum. Die körperliche Anstrengung des Trainings hatte ihr geholfen, die Lage realistisch einzuschätzen.
Dreißig Minuten später trat Ariana Winston durch die Türflügel einer Pneumoluke auf die Kommandobrücke der Unsichtbare Wahrheit. Der Schlachtkreuzer der Cameron Klasse war das letzte Exemplar seines Typs in der Inneren Sphäre. Mit einer Rumpflänge von fast achthundertvierzig Metern und einer Masse von mehr als achthundertfünfzigtausend Tonnen war die Unsichtbare Wahrheit das größte Schiff der Einsatzgruppe. Ihr Rumpf war dick gepanzert und strotzte vor Waffen, und an den beiden dicken, verstärkten Dockkragen hingen zwei kugelförmige Landungsschiffe der Union -Klasse.
Winston hatte das gewaltige Raumschiff schon oft von außen gesehen, auf dem Brückensichtschirm der Fähre, die sie zwischen der Gettysburg und der Unsichtbare Wahrheit hin und her beförderte. Die Größe und Erscheinung verstärkten den Eindruck noch, es mit einem mächtigen Kriegsschiff zu tun zu haben, auch wenn ihre Masse keinen Hinweis auf die Geschwindigkeit und Beweglichkeit des Schiffes gab. Ein derart beeindruckendes Kampfschiff verdiente einen ebenso beeindruckenden Skipper, fand Ariana. Vom Aussehen her entsprach der Kommandeur der Unsichtbare Wahrheit diesem Anspruch keineswegs.
Sie hatte Alain Beresick auf Defiance kennengelernt, der VerCom-Welt, auf der die verschiedenen Einheiten von Einsatzgruppe Schlange sich gesammelt und vor dem Start der Mission miteinander trainiert hatten. Damals war sie nicht beeindruckt gewesen. Beresick war von unterdurchschnittlicher Größe, mit dünnem, stumpfbraunem Haar, das lustlos über eine hohe, den halben Schädel umfassende Stirn fiel. Er erinnerte sie eher an einen niederen Steuerbeamten als an den Kommandeur eines Kriegsschiffs.
Sie war nicht an Bord der Unsichtbare Wahrheit gewesen, als die Einsatzgruppe vor wenigen Wochen unerwartet auf eine kleine Raumschiffsflottille des Geisterbärenclans gestoßen war, aber Winston hatte trotzdem erfahren, wie sehr sie Beresicks Fähigkeit, eine Schlachtflotte zu leiten, unterschätzt hatte. In ihrem ersten Gefecht mit den Clans hatte die Einsatzgruppe den Geisterbären eine schockierende Niederlage zugefügt. Es war ihnen sogar gelungen, ein feindliches Kampfschiff, einen Zerstörer der Wirbelwind Klasse namens Feuerfang relativ intakt zu erobern, und alles, ohne auch nur ein Schiff der Einsatzgruppe zu verlieren.
»Kommandeurin auf der Brücke«, rief ein Maat.
»Weitermachen«, antwortete Winston wie üblich. Der Gedanke dahinter war, zu verhindern, daß die Besatzungsmitglieder Haltung annahmen, obwohl sie aus langer Erfahrung wußte, daß niemand vom Brükkenpersonal so etwas versuchen würde. Aber die Tradition reichte zurück bis in die Tage der Segelschiffflotten längst vergangener Tage auf Terra, und die Leichte Eridani-Reiterei hatte großen Respekt vor Traditionen. Falls irgend jemand auf der Brücke von ihrer Anwesenheit Notiz nahm, wußte er es gut zu verbergen.
»Morgen, General. Gut geschlafen?« Die dunklen Ringe unter Beresicks unauffällig braunen Augen zeigten, daß er keine gute Nacht gehabt hatte.
»Morgen, Kommodore«, antwortete sie. »Nein, ich habe nicht gut geschlafen, und Sie anscheinend auch nicht.«
Beresick brummte nur.
»Teufel auch. Ich hasse, was ich jetzt tun muß«, meinte Winston zögernd. Dann atmete sie tief durch und befahl: »Öffnen Sie einen Kanal zu allen Schiffen der Einsatzgruppe.«
»Leitung steht«, antwortete eine
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