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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao
Autoren: Loren Coleman
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mir.«
»Ich werde diese Aufgabe lösen«, versprach SunTzu. »Es ist nur eine Frage der Zeit.«
ERSTES ZWISCHENSPIE L
    Taktvoll zu sein bei einer Unverschämtheit heißt zu wissen, wie weit man zu weit gehen kann.
- Jerome Blake, Gründer von ComStar
    Festung des Hauses Hiritsu
Randar
Kommunalität Sian, Konföderation Capeila
24. April 3047
    Ein schmerzhafter Tritt in die Kniekehle ließ sein rechtes Bein einknicken. Aris Sung fiel schwer auf seine Knie, gerade als die Flügel des Hauptportals von zwei muskulösen Wachen, die ihre Haus-Meisterin kommen hörten, geöffnet wurden. Dann fühlte er, wie der Stahl zweier Katanaklingen, eine auf jeder Schulter, ihn hinunterdrückte und ihm jede Lust zum Aufspringen verdarb. Derjenige, der die Klinge auf seine rechte Schulter preßte, machte mit seiner Waffe eine leichte Sägebewegung, die Aris' enganliegendes schwarzes Hemd und das Fleisch darunter durchschnitt. Aris biß die Zähne zusammen und starrte auf die Tür. Er hatte sein Leben riskiert, um die Person zu treffen, die er jetzt erwartete.
    Eine Frau trat mit zielstrebigem, festem Schritt ein. Das Grün ihrer Robe war so dunkel, daß es fast schwarz wirkte. Ihr langes, schwarzes Haar war an den Schläfen leicht ergraut. Ihre hohen Wangenknochen und die leicht mandelförmigen Augen verrieten ihre asiatische Abstammung. Ende dreißig, urteilte Aris nach dem Aussehen, weil er wußte worauf er achten mußte. Sie sah so alterslos aus wie viele Asiaten, in ihrem Fall mochte das aber weniger genetisch als durch ihren unbeugsamen Willen bedingt gewesen sein. Wie dem auch sei, in ihrer Gegenwart würde sich selbst die Zeit beugen.
    Der Raum war einfach gestaltet und möbliert, wenn er auch zur größten Festung auf Randar gehörte. Aris ging durch die Hölle, als er die äußeren Mauern überstieg, die aus stahlverstärktem Fibridbeton bestanden und konstruiert wurden, um BattleMechs aufzuhalten. Dann galt es, Patrouillen auszuweichen und irgendwie durch Panzertüren zu gelangen. Nun war er da, wo er hinwollte, in einem Raum, mit Hartholz ausstaffiert, das so glänzend poliert war, daß die Maserung im Licht zu tanzen schien. Die meisten Sitzgelegenheiten bestanden aus einfachen Binsenmatten. Auf einer Seite befand sich eine Plattform, eigentlich zu niedrig für ein Podium, obwohl das, was darauf stand, ohne Zweifel einen Thron darstellte. Es war eine Art Bank aus dunklem Holz, mit handgeschnitzten Motiven verziert und mit Kissen aus grünem Seidenstoff gepolstert. Darüber befand sich eine leere Schwerthalterung an der Wand.
    Die Frau betrat die Plattform und starrte eine Weile auf die Halterung. Aris Sung zählte dreizehn Blutstropfen, die durch seine dunkle Kleidung sickerten und auf den Boden träufelten. Ein gutes Zeichen, entschied er. Schließlich war er gerade erst dreizehn Jahre alt geworden.
    Jetzt setzte sich die Frau auf die Bank, ordnete ihre Robe, als ob es ihr eben eingefallen wäre. Aris war sicher, daß, würde er seinen Mund öffnen, seine Kehle durchgeschnitten wäre, bevor er einen Laut äußern konnte. So wartete er und blickte ihr bestimmt in die kalten Saphiraugen. Er zwang sich, nicht zu zwinkern, ab und zu weitete oder entspannte er nur seine Augenlider ein wenig.
    Niemand von ihnen rührte sich in der nächsten halben Minute, bis Aris schließlich das erste kalkulierte Risiko einging. Er machte seinen Rücken gerade, langsam und vorsichtig, damit die Klinge nicht noch tiefer in seine rechte Schulter eindrang. Dann schwang er mit zusammengebissenen Zähnen zurück, so daß er bequem auf seinen Fersen zu sitzen kam. Schmerzhaft, aber unvermeidlich fuhr ihm die Schneide tiefer in sein Fleisch. Aber jetzt hatte er eine bequeme Meditationshaltung inne und hockte nicht mehr da wie ein Häufchen Elend.
    Sie blinzelte.
»Lanzenführer Non.« Die Frau blickte jetzt über Aris' rechte Schulter hinweg. »Wie kommt es, daß Mondsichel nicht da ist?«
»Haus-Meisterin, wir erwischten den Dieb in der äußeren Anlage.« Die Stimme klang stolz und fest. Bemerkenswert für einen Mann, auf dem der Blick dieser eindrucksvollen Frau ruht, dachte Aris.
Ihr Gesicht war unergründlich. Doch Aris glaubte, in ihrer Stimme so etwas wie Erheiterung zu vernehmen. »Aber warum liegt Mondsichel dann nicht da, wo sie heruntergefallen sein sollte, Ty?«
Der Druck auf Aris' Schulter ließ etwas nach, als der Schwertträger darüber nachdachte. Gemäß den Informationen, für die Aris einen gesalzenen Preis bezahlt hatte, hatte
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