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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao
Autoren: Loren Coleman
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wahr. Aber angesichts der Alternative, daß Sie mich geschützt haben...« Er brach ab.
    Aris verstand ihn gut. Es hätte für Terry Chan keinen Sinn ergeben, daß Aris Thom Lindell vor der Gerechtigkeit, die an ihr und den anderen ausgeübt wurde, geschützt hätte. »Terry kannte Sie nicht so gut, wie sie dachte. Sie wären niemals wie die anderen in den sicheren Tod gegangen, egal wie ehrenvoll das Ende auch sein mochte. Sie hätten weitergekämpft und dabei das Haus vernichtet.« Aris fühlte, wie sich die Röte über sein Gesicht zog, als er die Anschuldigung laut aussprach.
    »Woher kommt der Mangel an Respekt vor meiner persönlichen Ehre?« fragte Lindell. Sein Tonfall war monoton wie immer, kein Ärger, keine Neugier, nur eine einfache Frage, die der Antwort harrte.
    »Sie haben Haus-Meisterin York getötet«, sagte Aris gelassen.
Immer noch keine Reaktion. »Wirklich? Sie müssen furchtbar schlecht von mir denken, daß sie glauben, ich würde meine Hand gegen den Führer unseres Hauses richten.«
Aris ließ die Hand auf die Schwertscheide, die er an seiner Seite trug, fallen. »Was war es, Thom? Daß Virginia York nicht gegen unseren Ausschluß vom Angriff auf die Davion-Welten letztes Jahr protestierte? Daß sie Ty Wu Non zu ihrem Nachfolger bestimmte und nicht Sie?«
Lindells Schultern zuckten, als er ein kleines, hustenartiges Lachen ausstieß. Aris brauchte eine Sekunde, um festzustellen, daß das Thoms Bemühen war, über die Anklage zu spotten. Er war darin nicht sehr gut. »Und dafür habe ich sie erwürgt?«
Darauf hatte Aris gewartet. Das Katana glitt mit einem metallischen Geräusch aus der Scheide. Aris legte beide Hände um das Heft und streckte die Klinge vor, bis die Spitze direkt an Thom Lindells Kehle saß.
»Woher wußten Sie, daß sie erwürgt wurde?« verlangte er zu wissen. »Ich habe die Quetschungen nicht einmal Ty Wu Non gegenüber erwähnt. Der Bericht Doktor Hammonds wurde versiegelt. Jeder wußte von der aufgeschlitzten Kehle, wegen all des Blutes.«
Thom Lindeil ging vorsichtig vom Fenster weg, um sich nicht selbst zu schneiden. Aris sah am Gesichtsausdruck, daß der andere Mann seinen Fehler erkannt hatte. Es gab keine weiteren Versuche mehr, Aris von seinem Vorhaben abzubringen. Er- betrachtete Aris Sung mit kalten, reuelosen Augen, die sich nur um eine Winzigkeit weiteten, als er die Klinge erkannte. »Mondsichel? Sie haben sie aus Ty Wu Nons Kabine gestohlen? Sie würden erneut die Traditionen des Hauses verletzen, nur um ihr Bedürfnis nach Rache zu befriedigen? Ein seltsamer Weg, Gerechtigkeit zu üben, Aris Sung.«
»Ty Wu Non ist noch nicht Haus-Meister«, sagte Aris kalt. »Dies ist Virginia Yorks Schwert und Virginia Yorks Gerechtigkeit. Und eines der letzten Dinge, die ich von meiner Haus-Meisterin gehört habe, war ein Versprechen, daß auch das kleinste Anzeichen von Widerstand als Kapitalverbrechen betrachtet werden würde.«
Aris holte aus und schlug einmal mit aller Kraft zu. Er erlaubte seiner Wut auszubrechen, ließ sie seinen Arm führen, bevor er es sich noch anders überlegen konnte. Die Klinge durchschnitt Lindells Gesicht und schnitt weiter hinunter bis zur Brust.
Aris beugte sich über die Leiche von Senior-Kompanieführer Lindeil. Seine Brust hob und senkte sich in schneller Folge, und in seinem Magen schien ein Stein zu liegen, als er die Klinge an Lindells Kleidung abwischte. »Das waren die letzten Worte meiner HausMeisterin«, sagte er - teils zu sich selbst und teils zu dem toten Mann. »Und der Wille des Haus-Meisters ist der Wille des Hauses.«
Aris ließ Lindeil dort liegen, das Blut breitete sich in einer immer größer werdenden Lache auf dem Fußboden aus.
EPILO G
    Palast des Himmels Verbotene Stadt, Sian Kommunalität Sian Konföderation Capella
9. August 3058
    Haus-Meister Ion Rush stand mit Oberst Talon Zahn im Strategieplanungszentrum des Palasts des Himmels. Der Raum war auch als Kriegsraum bekannt. Nur wenige kamen hierher, und noch weniger wußten, wo er war. Der linke Arm des Haus-Meisters unterstützte seinen rechten Ellbogen, und mit der rechten Hand strich er über sein Kinn. Beide Männer betrachteten aufmerksam die holographische Sternenkarte, die vom Boden bis zur Decke reichte, eine zweidimensionale Darstellung der Konföderation Capella und der umliegenden Raumbereiche.
    Ein Gefühl von Wärme kitzelte Rushs Nacken, und er sah über die Schulter, suchte die Schatten des mäßig beleuchteten Raumes ab. Nichts. Er zog die
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