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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung
Autoren: William H. Keith
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dreißig Jahren war McCall genau zweimal wieder auf Caledonia gewesen – zum letztenmal 3048 zum Begräbnis seiner Schwester Katherine… der einzigen in seinem Clan, die noch mit ihm geredet hatte.
    Der Rest, einschließlich seiner Mutter, wollte damals kaum eine Silbe mit ihm wechseln, abgesehen von den kühlen, knappen Förmlichkeiten, die dem Anlaß und der Situation entsprechend unvermeidlich waren. Ein sturer, uneinsichtiger Haufen Neomaulesel, die ganze Baggage. Wenn seine Mutter sich soweit verrenkte, ihn nach all dieser Zeit um Hilfe zu bitten…
    Verdammt! In was für einen Schlamassel hatte sich der alte Angus jetzt wieder hineinmanövriert?
Zugegeben, seine Mutter hatte ihn nicht exakt um Hilfe gebeten, aber aus welchem anderen Grund hätte sie ihn anrufen sollen? Die Tatsache, daß ihre Mitteilung abrupt abgeschnitten worden war, deutete auf eine Form von Zensur am Ausgangspunkt der Sendung hin. Sie hatte Caledonias Verwalter als ›Bastard‹ bezeichnet, und einen Moment später hatte McCall nur noch einen leeren Bildschirm gesehen. Sie mußte vorgehabt haben, ihn um Hilfe zu bitten, war aber unterbrochen worden, bevor sie Gelegenheit dazu gehabt hatte.
Er brauchte mehr Informationen. Seit Jahren versuchte er, über die Geschehnisse auf seiner Heimatwelt auf dem laufenden zu bleiben, aber nicht immer mit Erfolg. Er wußte, daß der planetarische Verwalter seit fünf Jahren Wilmarth hieß. Was für ein Mensch war das eigentlich?
Mit einem Seufzen löschte McCall das ComStar-Logo vom Schirm und griff auf die Nachrichtenschiene des KomCenters zu. Einmal im Netz, gab er seine Suchbegriffe ein: ›Caledonia‹ 7 ›New Edinburgh‹ und, aus einer plötzlichen Eingebung heraus, ›Jakobiten‹. Er grenzte die Suche auf die Nachrichten der letzten drei Monate ein. Dann bestimmte er eine Ausgabe als Text und Vid, ohne Sprache. Er wollte nicht, daß die anderen im Raum mitbekamen, was er tat.
Im Grunde bezweifelte er, daß seine Suche irgend etwas zu Tage fördern würde. Mehrere private Nachrichtenagenturen boten über ComStar ihre Dienste an, aber der von Menschen besiedelte Raum war so gewaltig, mit mehreren tausend bewohnten Planeten und einer Bevölkerung von einigen hundert Milliarden, daß kein Nachrichtendienst alles, was sich irgendwo zutrug, verarbeiten konnte.
Trotzdem suchte er nach einer Meldung über ein Ereignis, das sich vor kurzem auf einer nur zwanzig Parsek entfernten Welt zugetragen hatte, in einem System, das ebenso wie Glengarry zur Mark Skye des Vereinigten Commonwealth gehörte. Hätte er nach Nachrichten von irgendeinem Hinterwäldlerplaneten am entfernten Ende des draconischen Raums gesucht, oder im Niemandsland der Peripherie, jenseits der Grenzen der Inneren Sphäre, wären seine Chancen gleich Null gewesen. Aber so…
Ja! Eine, eine einzige Meldung umfaßte alle drei Suchbegriffe. Als er die Suche auf verwandte Themenbereiche ausdehnte, zeigte sich sogar, daß der kurze Textabschnitt die einzige Meldung über Caledonia im gesamten vergangenen Jahr gewesen war. Eine unscharfe digitalisierte Vidaufnahme begleitete den Text, der auf der linken Bildschirmseite neben den Bildern über den Schirm lief.

    2. MRZ 3057 (STD)
TAUSENDE BEI LOKALEN UNRUHEN VERHAFTET
    Caledonia, Mark Skye (VC) – Ein friedlicher religiöser Umzug verwandelte sich gestern in einen gewalttätigen Tumult, bei dem Tausende Menschen durch die Straßen New Edinburghs tobten und Verwalter Wilmarth veranlagten, den Einsatz der Planetarischen Garde anzuordnen. »Die Ausrufung des Kriegsrechts ist eine traurige, aber unter den gegebenen Umständen notwendige Maßnahme«, erklärte Wilmarth heute morgen in einer Fernsehansprache aus seiner Pressestelle in der Zitadelle. »Die rechtschaffenen und unbescholtenen Bürger Caledonias können sich dafür bei dieser Handvoll religiöser Dummköpfe, politischer Radikaler und Straßenrowdies bedanken. Ich versichere Ihnen, daß sämtliche Bestimmungen des Kriegsrechts aufgehoben werden, sobald die Ordnung wiederhergestellt ist und anständige Menschen sich wieder auf die Straßen trauen können.«
    Opfer wurden nicht erwähnt, aber Augenzeugen berichten, daß die Mechs der Planetarischen Garde einmal das Feuer auf eine große Gruppe Demonstranten eröffnete. »Es war furchtbar!« stellte eine Frau, die ihren Namen nicht preisgeben wollte, hinterher fest. »Wir wollten den Platz verlassen, aber wir kamen nicht durch das Gedränge, und diese riesigen schwarzen Maschinen standen nur
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