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BattleTech 27: Highlander Gambit

BattleTech 27: Highlander Gambit

Titel: BattleTech 27: Highlander Gambit
Autoren: Blaine Pardoe
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unter Anerkennung eines neuen Lehnsverhältnisses mit Prinz Hanse Davion von den Vereinigten Sonnen gegenüber direkt nach Northwind in Marsch zu setzen. In den folgenden Wochen verließen über zweihundert andersdenkende MechKrieger und Techniker mit ihren Familien die Reihen der Highlanders. Es gab weder eine Meuterei noch Verbitterung. Diejenigen, die sich gegen die Rückkehr zum Northwind entschieden hatten, würden weiter von dem Tag träumen, an dem sie diesen Weg doch noch gehen konnten, und diejenigen, die abreisten, trauerten um den Verlust treuer Freunde und Kameraden.
    Die Desertion der Northwind Highlanders aus der Konföderation Capella besiegelte deren Schicksal im Vierten Nachfolgekrieg. Abermillionen Menschen kamen zur Beute der scheinbar unaufhaltsamen Davion-Kriegsmaschinerie hinzu.
1
    Palast des Marik, Atreus
Marik-Commonwealth, Liga Freier Welten
    8. August 3057

    Sun-Tzu Liao studierte seinen Gastgeber äußerst sorgfältig. Er saß mit Thomas Marik in dessen Arbeitszimmer, von dem aus dieser den Großteil seiner Pflichten als Generalhauptmann der Liga Freier Welten erledigte. Die beiden Männer unterhielten sich. Und obwohl der junge Capellaner die Augen keine Sekunde vom düsteren und zernarbten Gesicht des Marik abwandte, nahm Liao alles auf, was sie umgab – die Kerzen, die Wandteppiche, die gebundenen Bücher, die Antiquitäten, die Modelle uralter Flugzeuge. Er war nicht zum erstenmal in diesem Zimmer, aber wie ein Raubtier wußte der Kanzler der Konföderation Capella, daß er seine Umgebung stets beobachten und allzeit bereit sein mußte, auf jeden Hinweis zu reagieren, auf jede Andeutung einer Gefahr oder einer sich bietenden Gelegenheit.
    »Sie unterhalten eine Reihe subversiver Gruppen und revolutionärer Truppeneinheiten in der Mark Sarna, wenn ich mich nicht irre?« Thomas war tief in seinen wuchtigen Sessel eingesunken, der fast so schien, als sei er das Einzige im Universum, was ihn und das Gewicht auf seinen Schultern tragen konnte. Sun-Tzu bemerkte, daß Mariks Blicke zu wandern schienen, während er sprach, als bewegten sich seine Gedanken Lichtjahre entfernt von ihrer Unterhaltung. Aber der Ernst seiner Stimme war nicht zu verkennen.
    »In der Tat«, bestätigte Sun-Tzu. »Meine Zhanzheng de Guang sind auf einer Reihe von Davion-Welten aktiv. Ich verfüge darüber hinaus über Verbindungen zu gewissen Tongs und Liao-loyalen Gruppierungen.«
    Was hat Thomas vor? fragte er sich. Er weiß ganz genau, daß ich seit einiger Zeit damit beschäftigt bin, Victor Davion in der Mark Sarna Schwierigkeiten zu machen. Die einzige mögliche Antwort war, daß Thomas den Köder geschluckt hatte, den seine Agenten ausgelegt hatten – eine falsche Blutprobe, die ›bewies‹, daß Davion Mariks im Sterben liegenden Sohn Joshua durch ein Double ersetzt hatte. Der Junge war seit Jahren krank und in einem letzten, verzweifelten Rettungsversuch ins medizinische Institut des NAIW nach New Avalen geschickt worden.
    »Gut«, stellte Thomas nachdenklich fest, und widmete dem Besucher jetzt seine volle Aufmerksamkeit. »Es hat sich eine Situation ›ergeben‹, die mich zwingt, in ›Verhandlungen‹ mit Victor Davion zu treten.« Mariks Betonung des Wortes ›Verhandlungen‹ ließ keinen Zweifel daran, daß er von sehr viel mehr redete als dieses Wort normalerweise implizierte.
    Thomas machte eine Pause. Bevor er weitersprach, schien er SunTzu einen Augenblick neugierig zu studieren. »Ich würde Ihre Agenten in der Mark Sarna gerne dazu verwenden, in einer Weise Druck auf ihn auszuüben, die ihn für einen Abschluß in meinem Sinne geneigter macht. Dazu möchte ich den Eindruck erwecken, daß wir über bestimmte Fragen geteilter Meinung sind. Sie werden auf Ihre Zentralwelt Sian zurückkehren.«
    Sun-Tzu wählte seine Worte sorgsam und sprach sie langsam und gelassen aus. »Ich weiß, Sie beabsichtigen nichts dergleichen, Generalhauptmann, aber man könnte Ihre bisherigen Vorschläge – eine vorgetäuschte Streitigkeit und gesteigerte Aktivitäten meiner Leute in der Mark Sarna – als einen Versuch auslegen, mich abzuschieben, während Sie sich mit Victor Davion verschwören, mein Reich aufzuteilen. Ich persönlich würde so etwas nie von Ihnen erwarten, aber es ließe sich so auslegen.«
    Thomas richtete sich auf und schaute Liao geradewegs in die Augen. »Sie haben recht, man könnte diesen Eindruck bekommen. Wie könnte ich Sie davon überzeugen, daß ich nicht vorhabe, Sie dem Wolf zum Fraß
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