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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht
Autoren: Robert Thurston
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ihr das Gefühl gab, das Armband bestünde aus purem Blei.
    Die Krieger rings um den Kreis murmelten aufgeregt. Es geschah selten, daß ein kommandierender Offizier mit einem Neuling in den Kreis der Gleichen trat. Es waren die üblichen Zuschauer der hier ausgetragenen Kämpfe, verstärkt durch ein paar neugierige Offiziere, die kühl neben dem Kreis standen und darauf achteten, daß die Kämpfer die Regeln einhielten.
    Aber dieses Duell zwischen Offizierin und MechKriegerin war etwas Besonderes. Der Sterncommander war gerade erst zu ihnen gestoßen, und die Tatsache, daß sie wegen Twycross degradiert worden war, machte sie zu einer unbekannten Größe. Würde sie die Wildheit an den Tag legen, die ihr Ruf vermuten ließ? Oder hatte Twycross ihre Selbstsicherheit erschüttert — die bekannte Auswirkung einer Niederlage? In ihren Augen war dieses Duell ebensosehr eine Prüfung für Joanna wie für Diana. Ein paar von ihnen gaben sich Handzeichen, die diskrete Wetten über das Ergebnis abschlossen. Hätte Joanna sich die Mühe gemacht, die Wetten zu verfolgen, hätte sie festgestellt, daß sie mit zwei zu eins als Favoritin gehandelt wurde. Aber es war besser, daß sie nicht darauf achtete. Die bloße Tatsache, daß man dieser unerfahrenen Kriegerin überhaupt eine Chance einräumte, sie zu besiegen, wäre eine Beleidigung für Joanna gewesen.
    »Bist du bereit, MechKriegerin Diana?«
    »Ja.«
    »Du willst kein Surkai leisten?«
    »Neg.«
    »Gut. Dann mach dich bereit, extreme Schmerzen zu erleiden.«
    Noch während sie den Satz beendete, sprang Joanna schon auf Diana zu. Diana, die gewohnt war, daß ihr Gegner mit den Füßen scharrte, eine Finte versuchte, sie anstarrte oder irgendeine andere kleinere Aktion ausführte, bevor er zum Angriff überging, wurde vollkommen überrascht. Joanna umklammerte ihren Hals, nahm ihr für einen Augenblick die Luft, dann ließ sie mit einem verächtlichen Schnauben los und schleuderte sie zur Seite. Diana landete auf einem Arm. Wie der Sterncommander angekündigt hatte, schossen ihr beim Aufprall furchtbare Schmerzen durch den Körper. Sie war schnell wieder auf den Beinen, aber Diana fühlte ihre Schulter pochen. Die Schmerzen waren fürchterlich, aber das wollte sie sich vor der arroganten Offizierin nicht anmerken lassen.
    Diana hatte nicht viel Zeit, sich über die Schmerzen Gedanken zu machen, denn Joanna setzte sofort nach. Diesmal griff sie aus der Hocke an, packte die jüngere Kriegerin um die Taille und warf sie zu Boden. Als sie nach hinten fiel, machte Diana sich klar, daß Joanna typische Ringkampfmanöver anwandte, Griffe, wie sie in den ersten Trainingswochen gelehrt wurden. Aber wieso konnte sie diese Griffe so erfolgreich einsetzen? Kampfzüge, die Diana bei einem anderen jungen Krieger mit Leichtigkeit hätte abwehren können, wurden bei dieser alten Vettel plötzlich gefährlich.
    Das einzig Gute an ihrer momentanen Lage war, daß die Schmerzen in ihrer Magengrube die in ihrer Schulter etwas zu lindern schienen, oder kam ihr das nur so vor, weil sie ihre Konzentration auf beide Verletzungen verteilte?
    Joanna hielt Diana an den Schultern am Boden und starrte ihr in die Augen. Sie hätte mit Leichtigkeit ihren Sieg erklären können. Die junge Kriegerin war außer Gefecht, ihre Beine strampelten wirkungslos hinter Joannas Rücken.
    Aber bevor Joanna etwas sagen konnte, bemerkte sie im Blick der sich windenden Kriegerin etwas Vertrautes. Zuerst war es nur ein Aufblitzen, ein Hinweis, daß Diana niemals kapitulieren würde, dann sah Joanna ein anderes Gesicht, das eines anderen jungen Kriegers aus einer anderen Zeit. Etwas davon lag in den Augen dieser jungen Frau, und jetzt, als Joanna danach suchte, fand sie es auch in deren Gesichtszügen. Diese Diana, diese Freigeburt, hatte eine unheimliche Ähnlichkeit mit dem Krieger, den Joanna am ersten Tag seiner Ausbildung besiegt hatte, und dessen Leben immer wieder in entscheidenden Momenten mit dem ihren in Berührung gekommen war. Damals war er Kadett Aidan gewesen. Heute war er Sterncolonel Aidan Pryde.
    Verblüfft stand Joanna auf und gab Diana frei, aber dann legte sie die Hände zusammen und schlug sie in einem harten Schwinger gegen Dianas Schläfe. Sie traf ihr Opfer voll, und Diana kippte benommen nach hinten.
    Joanna sah sich unter den Zuschauern am Kreis um. Sie versuchten sich auf Clannerart unbeteiligt zu zeigen, aber es war offensichtlich, wie schockiert zumindest einige von ihnen über Joannas
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