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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht
Autoren: Robert Thurston
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bereitete ihr Schmerzen. Sie blinzelte mehrmals, bevor sie antwortete. »Ich habe keine andere Absicht damit verbunden, als dich für deinen Durchhaltewillen im Kreis der Gleichen zu loben.«
    »Dein Lob freut mich.« Dianas Miene zeigte keine Spur von Freude, aber ihre Stimme war weicher geworden.
    »Eigentlich gibt es noch einen Grund, den ich für mich behalten sollte, aber dieser Fusionsbrenner leistet ganze Arbeit. Er ist bekannt dafür, die Zunge zu lösen.« Sie nahm einen erneuten tiefen Schluck. »Du erinnerst mich an jemanden, den ich früher gekannt habe. Einen anderen Krieger.«
    Diana nickte. »Sein Name war Aidan.«
    Die Aussage erstaunte Joanna, und es war nicht einfach, sie zu erstaunen.
    »Das weißt du?«
    »Ich weiß es seit meiner frühen Kindheit. Meine Mutter hat mir seinen Namen genannt. Sie hat mir viel vom früheren Leben meines Vaters verschwiegen, ebenso wie von dem ihren, aber ansonsten war sie sehr ehrlich.«
    Joanna kam eine Idee. »Und wie hieß sie, deine Mutter?«
    »Peri. Sie ist eine ...«
    »Ich kenne sie. Ich war ihre Falknerin. Ich habe sie beide ausgebildet.«
    Diana sprang auf. Ihre Körperhaltung, wenn auch nicht ihr Gesicht, drückte Zorn aus. »Dann warst du es, die nach Tokasha kam und meinen Vater mitnahm, frapos?«
    »Pos. Ich führte einen Befehl aus. Du machst den Eindruck, noch einmal gegen mich kämpfen zu wollen.«
    Diana entspannte sich. »Nein, du hast recht. Das ist es nicht wert. Aber du warst ein Teil der Geschichte, die mir meine Mutter erzählt hat. Sie hat deinen Namen nie erwähnt.«
    »Es hat Zeiten gegeben, MechKriegerin Diana, in denen ich mir gewünscht habe, ich hätte deinen Vater nie gefunden und zurückgebracht. Auf gewisse Weise hat dieses Ereignis auch mein Leben geprägt. Aber das ist ohne Bedeutung. Dein Vater ist ein Krieger, Offizier und Blutnamensträger geworden. Suchst du nach ihm?«
    »Ich hatte es einmal vor, aber jetzt will ich nur noch in diesem Krieg kämpfen.«
    »Ich weiß, ich weiß. Wenigstens bist du konsequent. Nehmen wir an, ich könnte mit deinem Vater in Verbindung treten. Möchtest du, daß ich ihn von deiner Existenz in Kenntnis setze?«
    Diana schien einen Augenblick nachzudenken. »Nein«, antwortete sie dann. »Wenn es ihm jemand sagt, will ich es selbst sein.«
    Joanna hob ihr Glas, dann leerte sie es in einem Zug. »Ich trinke auf dich, MechKriegerin Diana. Ich muß dir sagen, daß ich deinen Vater gehaßt habe, aber ich habe ihn tapfer und gut kämpfen sehen. Nach dem zu urteilen, was ich heute im Kreis der Gleichen von dir gesehen habe, könntest du ihm gleichkommen. Jetzt wird es Zeit für dich zu gehen.«
    Diana gehorchte ohne ein Wort. Nachdem sie fort war, erlaubte Joanna der Dunkelheit, sie zu überwältigen. Sie fiel betrunken auf ihr Bett und verlor das Bewußtsein. In ihren panischen Träumen wurde sie von Aidans und Dianas Gesichtern gejagt und bedrängt. Manchmal verwandelte sich das eine in das andere, dann wieder verschmolzen sie. Einige Male schrie sie die körperlosen Gesichter an, verfluchte sie und schwor, Vater und Tochter umzubringen.
5
    In den folgenden Minuten sollte Aidan einer intensiveren Beobachtung unterliegen als je zuvor außerhalb einer Clanprüfung, und das weitgehend ohne sein Wissen. Schließlich ging er nur den Routinepflichten eines Garnisonskommandeurs nach.
    Während das Landungsschiff zu Boden sank, studierte Hengst das Gesicht seines Sterncolonels mit nahezu klinischer Unvoreingenommenheit. Er hoffte auf ein verräterisches Zucken oder Blinzeln, eine winzige Bewegung der Mundwinkel, die eine Reaktion verriet. In Hengsts Augen verkörperte Aidan alles, was an einem ClanKrieger bewundernswert war, sei er wahroder freigeboren. Aidan stand über den alltäglichen Clankonflikten, kommandierte seine Einheit fair, kämpfte besser als zwei Krieger und war so von Erfolgsdrang erfüllt, daß er sich häufig dem Vorwurf aussetzte, sich zu übernehmen. Für Hengst waren es gerade diese Eigenschaften, die Aidan zu einem erstklassigen ClanKrieger machten, auch wenn seine Fähigkeiten wegen des Makels auf seiner Karriere nicht voll genutzt wurden.
    Und möglicherweise gefiel ihm an Aidan am allerbesten, daß er der einzige wahrgeborene ClanKrieger war, der verstand, was es hieß, ein freigeborener Krieger zu sein. Diese Einsicht stammte natürlich aus der langen Zeit, die er selbst in der Tarnung eines Freigeborenen gelebt hatte. In einem von Aidans geheimen Büchern hatte Hengst von Menschen auf
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