Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
wird.«
Hengst übernahm die Führung, als sie die Bar verließen. Aidan entschloß sich, an Bast und seinen rüpelhaften Kumpanen vorbei zu gehen, obwohl er es besser wußte. Aber irgendwo hatte seine Passivität ihre Grenzen.
»Sterncommander Jorge«, grüßte Bast ihn mit gespielter Förmlichkeit.
»Sterncommander Bast.«
»Ich hoffe, unsere kleinen Witze haben dich nicht beleidigt.«
Aidan war versucht, den Köder anzunehmen, aber statt dessen antwortete er: »Ich habe nichts gehört, was mich beleidigt hätte.«
Bast warf seinen Begleitern einen Blick zu. »Seht ihr? Sie verstehen die Kaste.«
»Ich verstehe, daß ich ein Krieger bin, ja.«
Die Heiterkeit in Basts Miene verschwand. »Das habe ich nicht gemeint. Ich habe gemeint, du bist eine Freigeburt und deswegen genetisch minderwertig, weil durch Zufall entstanden. Bist du anderer Ansicht?«
»Das ganze Leben ist zufällig, eine Ansammlung von Gelegenheiten für ein Gebot.«
»Das ist nicht, was ich gemeint habe. Ich habe gemeint, die besten Krieger werden auf wissenschaftliche Weise erzeugt, durch die Gene überlegener Krieger, die zusammengebracht werden, um eine Reihe von Kindern hervorzubringen. Eine Vereinigung erzeugt viele Nachkommen herausragender Qualität, eben Wahrgeborene. Die andere Vereinigung ist das Ergebnis puren Zufalls und erzeugt nicht mehr als, sagen wir, einen kleinen Wurf genetisch unberechenbarer Freigeborener. Die Überlegenheit der Wahrgeborenen ist logisch erwiesen, frapos?«
Aidan fühlte sich innerlich gespalten. Als echter Wahrgeborener sah er die Logik in Basts grober Argumentation. Aber nachdem er Seite an Seite mit Freigeborenen gekämpft und gelebt hatte, wußte er auch, daß der genetische Zufall Krieger hervorbringen konnte, und es häufig auch tat, die den Abkömmlingen einer Geschko in nichts nachstanden. Und während sein Verstand die Argumentation erwog, rief Basts bloße Widerwärtigkeit Mordabsichten in ihm wach.
»Die genetische Überlegenheit ist ausführlich diskutiert worden«, antwortete er schließlich.
»Ja, und die Gelehrten haben fast einstimmig entschieden, daß das Eugeniksystem der Clans überlegene Wesen hervorbringt.«
»Ja, aber...« Aidan wollte sagen, daß sich die Gelehrten im Lauf der Geschichte schon häufiger geirrt hatten. Aber das hätte ihn gezwungen, seine Quellen aufzudecken, und er wollte seine persönliche Bibliothek auf jeden Fall geheimhalten. Kael Pershaw hätte sie augenblicklich beschlagnahmt.
»Aber was?«
»Du hast gesagt fast einstimmig. Es hat abweichende Stimmen gegeben.«
»Verräter, ja.«
»Keine Verräter. Wissenschaftler, Forscher, Theoretiker.«
»Verräter. Alles Verräter. Wir preisen hier das Eugenikprogramm, Sterncommander Jorge, frapos? FRAPOS?«
»Pos. Ihr preist hier das Eugenikprogramm.«
»Ihr? Ich sagte, wir. Du stimmst mir doch zu, frapos?«
Obwohl Aidan in der Mitte des Raumes stand, hatte er das Gefühl, in eine Ecke gedrängt zu werden. Er erinnerte sich an die Szene in Pershaws Büro, nachdem er spöttisch Surkai zelebriert hatte. Der Stützpunktkommandeur hatte auf einem Versprechen bestanden, daß Aidan und seine freigeborenen Krieger sich auf keinen Streit mehr mit den Wahren einließen. Kael Pershaw hatte geschworen, daß die geringste Aggression eines einzelnen eine Strafe für mehrere von ihnen zur Folge haben würde und jede Aggression Aidans eine Bestrafung der gesamten Einheit.
»Vielleicht hast du die Frage nicht verstanden, Sterncommander Jorge?« Bast stand auf. »Schließlich bist du ein Freigeborener. Ich habe vergessen, daß man euch alles schön langsam erklären muß. Was ich gesagt habe, geehrter Krieger, war, daß das Clan-Eugenikprogramm überlegene Krieger hervorbringt. Und das bedeutet natürlich auch, es bringt überlegene Wesen hervor. Daher preisen wir hier das Eugenikprogramm, frapos?«
Aidan wußte, was er zu antworten hatte, und er wußte nicht, warum er es nicht sagen konnte. Warum blieb ihm dieses einfache >Pos< im Halse stecken? Warum konnte er es nicht herausbringen? Neben sich spürte er Hengst schäumen.
Bast beugte sich vor, und der Alkoholgestank seines Atems schlug über Aidan zusammen, als er sprach. »Wir preisen hier das Eugenikprogramm, frapos? FRAPOS, du dreckige Freigeburt!«
Mit einem Schlag war alle Zurückhaltung von Aidan abgefallen. Blanke Wut, gespeist von einer zweifachen Dosis Fusionsbrenner, trat an ihre Stelle. Es war nicht mehr von Bedeutung, was er Pershaw versprochen hatte. Es gab nicht einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher