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BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

Titel: BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
Autoren: William H. Keith
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fest.
    Er stand mit Lori auf einer Bogenbrücke über den Silbernen Weg, den hohen Hauptkorridor, der quer durch die größte Kuppel Tiantans verlief. Die vier anderen Eisen- und Stahlbetonkonstruktionen beherbergten hydroponische Anlagen, deren Ertrag die gesamte Bevölkerung der Stadt versorgte. In dieser Kuppel lag die eigentliche Stadt, ein riesiges unterirdisches Stollenlabyrinth, in dem zwölf Millionen Menschen lebten.
    Unter ihnen strömten die Menschen in Massen über den Weg, die Bürger der Kolonie, die gerade unter dem Ansturm der Legion gefallen war. Die Kuppelstädte Tiantans waren vollständig in Stahlbeton und Durapiast gehüllt, beheizt und vor dem eisigen Gift der Atmosphäre geschützt. Von außen waren die Kuppeln von einem abweisenden, kalten Grau. Die Innenwände waren in Pastellfarben gehalten, die einen deutlichen Kontrast zum bunten Getümmel der Farben, Kostüme und Geräusche ihrer Bewohner bildeten.
    Auch die Brücke war überfüllt. Es schien, als habe die gesamte Bevölkerung Tiantans heute ihre Wohnungen verlassen, um einen Blick auf die Invasoren in ihrer Mitte zu werfen. Der ruhelose Hauptmann Ramage hatte an strategischen Punkten der Hauptkuppel bewaffnete Sicherheitstruppen postiert, aber es schien keine Notwendigkeit für irgendwelchen Waffeneinsatz zu geben. Die Menge war nicht feindselig, auch wenn Grayson viele düstere oder unbehagliche Mienen bemerkt hatte. Die Verteidiger hatten sich ergeben, und gemäß den Regeln der Kriegsführung war die Stadt damit vor Beschädigung sicher. Möglicherweise wurden ihre Oberhäupter ausgetauscht und auf Grund von Reparationsforderungen die Steuern angehoben. Alles in allem würde sich das alltägliche Leben des einzelnen Sirianers jedoch kaum ändern.
    Lori berührte leicht Graysons Hand und führte ihn aus der bewegten Menge an das Geländer über dem Silbernen Weg. Das blonde Haar fiel ihr über die Augen, als sie zu ihm hochsah. Sie schob es ungeduldig beiseite. »Wir haben unseren Teil getan, Gray, aber du scheinst nicht sonderlich erfreut darüber.«
    »Worüber soll ich mich freuen?«
»Über unser Zuhause«, antwortete Lori. Trotz ihrer Nähe war sie kaum zu hören. »Ein Ort, den wir Zuhause nennen können ...«
»Wenigstens bis zum nächsten Feldzug, bis zum nächsten Vorstoß.«
Sie umfaßte seinen Arm mit beiden Händen und drückte ihn. Ihr Lächeln war ansteckend, aber in Loris Augen lag ein Schatten der Sorge, als sie sein Gesicht betrachtete. »Nun komm schon, Gray! Bist du überhaupt nicht aufgeregt, ein neues Zuhause zu haben? Ich schon.« Ihr Lächeln verschwand. »Sigurd ist weit weg...«
Grayson zwang sich zu einem Lächeln. »Ich muß wohl inzwischen ein echter Soldat geworden sein, Liebes«, stellte er fest. >»Das Regiment ist mein Zuhause< und so weiter...«
Lori summte etwas, eine leise, traurige Melodie. Grayson neigte den Kopf, um sie trotz des Lärms der Menge verstehen zu können. Sie hörte auf zu summen und sang, gab der Melodie einen Text.
    Das Regiment ist mein Zuhause, wo noch die Sterne glühn, Auf Welten heiß, auf Welten kalt, wo immer Krieger ziehn, Ist Heimathaus und Elterntrost, ist Liebe wohl verlor'n, Das Regiment ist mein Zuhause, wo noch die Sterne glühn.
    Sie verstummte, dann blickte sie lächelnd zu Grayson auf. »All das ist es, Gray. Aber das Regiment braucht ein eigenes Zuhause. Wir alle brauchen es. Helm wird unsere Heimat werden ...«
    Grayson nickte, aber er dachte daran, daß das Militär sein Zuhause war, so weit er zurückdenken konnte. Als der Sohn Durant Carlyles, des Kommandeurs von Carlyle's Commandos, hatte er auf zahllosen wechselnden Garnisonsposten gelebt, in Kantonnements auf Welten entlang der Marken, in Festungen oberhalb fremder Städte. Im Alter von zehn Standardjahren war er MechKriegerAnwärter in der Kompanie seines Vaters geworden. Von diesem Tage an hatte man ihn zum MechKrieger ausgebildet, in der Erwartung, daß sein Vater eines Tages in den Ruhestand treten und der Sohn den Befehl über die Einheit übernehmen würde.
    Aber dann war alles ganz anders gekommen. Der Verrat von Trellwan und der Tod Durant Carlyles hatten Grayson auf sich allein gestellt gelassen. Dieser furchtbare Verlust hatte sich zur Triebfeder für den Aufbau der Legion entwickelt. Im Feuer gemeinsamer Kämpfe hatte er eine Art Familie gefunden, die einen Ersatz für die Familie darstellte, die er verloren hatte.
    Für ihn war das Regiment schon immer sein Zuhause gewesen.
Die Gray Death Legion
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