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BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms

Titel: BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
Autoren: William H. Keith
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ausfüllten, vorbei zur Heckluke. Marodeure haben mehrere Einstiege. Der im Feld am häufigsten benutzte liegt an der Oberseite des Rumpfes, kurz vor der Autokanonenkupplung. Grayson war nicht der kleinsten Autokanonenkupplung. Grayson war nicht der kleinsten mm-Granatmagazinen für die Rückenkanone des Maro- deur kaum Platz, obwohl sein AK-Munitionsvorrat schon mehr als zur Hälfte verbraucht war. Die Situation konnte im ganzen Regiment nicht anders sein, dachte er. Wenn die Liaos den Kampf fortsetzen wollten, würde die Gray Death Legion gezwungen sein, sich zu ihren Landungsschiffen zurückzuziehen, um neue Munition zu laden.
Aus einem kleinen Schrank holte Grayson einen leichten Schutzanzug und eine Atemmaske und begann mit den Verrenkungen, die notwendig waren, um sich in der Enge dieser Umgebung umzuziehen.
Bis jetzt war die Gray Death Legion auf Sirius V schnell und unnachgiebig vorgestoßen. Ihr Geldgeber konnte zufrieden sein. Sie waren jetzt fast zwei Wochen auf dieser Welt, hatten drei größere Gefechte und unzählige Scharmützel hinter sich, und kein einziges Mal waren ihre Reihen durchbrochen worden. Die letzte Begegnung hatte sich vor den Toren Tiantans — des >Himmlischen Palasts< — abgespielt, und die MechTruppen der Verteidiger waren zerschlagen worden.
Der Krieg sollte vorüber sein, und trotzdem mußte Grayson eine tiefe, drängende Unruhe aus seinen Gedanken bannen. Der Krieg ist zu Ende, dachte er. Jetzt heißt es, für unsere neuen Herrn und Meister oben in der Umlauf- bahn den Frieden aushandeln ...
    Der Gedanke bereitete Grayson Carlyle kein Unbehagen. Das Geschick der Söldnertruppe Gray Death Legion hatte sich seit dem erfolgreichen Abschluß ihres letzten Feldzugs auf dem fernen Verthandi über alle Erwartungen, über alle Vorstellungen und Hoffnungen hinaus verbessert. Die allen Regeln der Kriegskunst nach zum Scheitern verurteilte Revolution gegen die Macht des Draconis-Kombinats hatte das Unmögliche erreicht — die Unabhängigkeit eines Volkes, das zu stur war, stumm zuzusehen, wie die Legionen Kuritas seinen Planeten vergewaltigten. Der Sieg der Gray Death Legion hatte der Einheit ein Vermögen an BattleMechs eingebracht — der härtesten und sichersten Währung, die es im zerfallenden Gespinst der galaktischen Zivilisation gab. Ihr Anteil an der auf Verthandi erzielten Beute hatte die MechTruppen der Legion auf volle Kompaniestärke gehoben, mit Ersatzteilen und ReserveMechs für eine zweite Kompanie. Darüber hinaus besaßen sie genügend erbeutete Panzer, Erkundungsfahrzeuge, Truppentransporter und Infanteriewaffen, um das Skelett eines ganzen Regiments zu formen. Als der Graue Tod in die Söldnerzentren Galateas zurückkehrte, war ihnen der Ruhm ihrer Siege bereits vorausgeeilt. Weder Graysons BattleMechKompanien noch seine Infanterieeinheiten hatten sich über Mangel an Freiwilligen beklagen können. Allem Anschein nach wollten sämtliche ungebundenen Söldnerkrieger von Graysons Glück profitieren.
    Ebenso wie Haus Marik.
Grayson zwängte sich in den winzigen, metallenen Kasten, der seinem Marodeur als Schleuse diente, überprüfte noch einmal den Sitz seiner Atemmaske und öffnete die Außenluke. Sie hatten Glück gehabt, dachte er. Nach Verthandi hatte das kombinierte Regiment der Gray Death Legion die Möglichkeit gehabt, sich seinen nächsten Auftraggeber auszusuchen. Unter den fünf großen Häusern hatten Steiner und Davion mehr oder weniger dem Standard entsprechende Verträge angeboten, die Grayson und seine Leute weiter gegen den unerbittlichen roten Drachen Haus Kuritas ins Feld geschickt hätten. Beide Häuser hatten verführerische Angebote gemacht: Geld natürlich, aber auch den weit süßeren Lohn der Rache.
Nach Verthandi mußte Grayson jedoch feststellen, daß sein Durst nach Rache an den Mördern seines Vaters nachgelassen hatte und einer vagen, unangenehmen Leere gewichen war. Es schien, daß sich Haß nur schwer über Jahre hinweg aufrechterhalten ließ. Obwohl er seine Truppen auf Verthandi zu einem gewaltigen Sieg über die alten Feinde geführt hatte, fühlte er keine Befriedigung, sondern vielmehr die ernüchternde Erkenntnis, daß sein persönlicher Kreuzzug keine Chance hatte, den Vormarsch des Bösen aufzuhalten, der aus dem imperialen Palast auf Luthien gesteuert wurde.
Am Ende hatte nur eines der großen Häuser ein Angebot gemacht, das Grayson und seine Leute nicht abschlagen konnten. Etwas, das sie alle mit einer Verzweiflung suchten, die
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