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Barbara

Barbara

Titel: Barbara
Autoren: Frank Newman
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zwei oder drei Nummern zu groß ist und an dem sie die Ärmel abgeschnitten hat, so daß schmachtende Blicke auf ihre kleinen, sich wölbenden Brüste möglich sind, wenn sie sich fast so unschuldig wie ein sechsjähriges Mädchen (das überhaupt nicht unschuldig ist) bewegt. Ihre einzige Bekleidung außerdem ist das Unterteil eines Bikinis, dessen Saum sich ebenso aufregend verschiebt und erkennen läßt, daß der sonnengebleichte Flaum goldener Haare tatsächlich zunächst nach und nach und dann plötzlich dichter und dunkler wird, wo die Oberschenkel aufhören, und wieder heller an dem Punkt, wo sie sich treffen. Ihre ganze Gestalt etwas unter Normalgröße, nicht wirklich klein, 1,50 m, und selbst, wo sie schon weibliche Formen entwickelt, hat sie noch die Schmächtigkeit wirklicher Jugend. Keinesfalls –mehr als 90 Pfund. Alles, ihre Kleidung und ihr Haar, ihre Haut, ihre Füße und ihr Geruch sind sauber gescheuert vom Sand des Meers, winzige Spuren von getrocknetem Salz, wohin der Sand nicht kam, oben auf ihren Füßen und an den Hüften. Jeder betrachtet aufmerksam dieses hübsche kleine Wunschbild; man spricht miteinander, äußert Zuneigung und Verlangen. Barbara geht von Tisch zu Tisch und sagt Freunden Guten Tag, die in jeder Beziehung einfach nur Freunde sind und keine Alters- und Interessenunterschiede kennen nicht weil Barbara frühreif ist, sondern weil Künstler wie Kinder sind.
    Max, Tom und Leslie sind an einem Ende des großen runden Tischs zusammengerückt. Max erzählte, wie er lebt wie die meisten Künstler oder Hippies, aber mit dem bewußten Willen, eine Reihe von Tabus zu brechen. Die Furcht, Mit-zumachen, vom großen schönen Amerika geschluckt zu werden, was Tom und Leslie eine weit entfernte Möglichkeit scheint. Sie müssen. gehen. Sie sind etwas verwirrt von dem, was Max ihnen erzählt hat. Als ob jemand, der Bescheid weiß, diesen ganzen programmatischen Scheißdreck überhaupt braucht! Sie wollen hinüber zu dem großen Selbstbedienungsladen, um etwas fürs Abendessen aufzutreiben, aber Scheiße! Sie machen sich keine weiteren Gedanken darüber. Andererseits ist Max offensichtlich nicht verrückt, er kann tun und lassen, was er möchte.
    »Übrigens«, sagt Max, als das Paar aufsteht, um zu gehen »Barbara kommt heute abend zu mir hinaus zum Ficken, es das erste Mal für sie. Ich nehme an, sie wird so gegen acht bei mir sein. Warum schaut ihr nicht einmal um zwölf vorbei. Wir können etwas pot rauchen und uns unterhalten und mal sehen, was so passiert ?« Tom nickt zustimmend während Leslie zurückhaltend wirkt. Max fügt noch hinzu, als sie fort gehen. »Einer oder beide, das ist gleich .« Woraufhin Leslie sich umdreht und erst Max und dann Tom ansieht, aber nichts sagt, und die beiden verlassen das Lokal.

Amerika, ich rauche immer Marihuana, wenn ich Gelegenheit dazu habe…
    Allen Ginsberg

3

    Draußen in der Strandhütte von Max. Unten am Meer ist Ebbe, das Licht liegt hell und flach — der Strand verlauft von Osten nach Westen über der Brandungslinie an den Sandbänken, die Seeschwalben durchfliegen die Wellentäler. Am Strand jagen die Landschwalben nach Fliegen über den riesigen Haufen von trocknendem Seetang. Max saß mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem ebenen, tischgroben Gipfel einer Düne. Nackt. Neben sich eine Schachtel Streichhölzer, ein Päckchen Zigarettenpapier, einen Plastikbeutel mit dunklem Tabak und einen großen Plastikbehälter für Pillen, ungefähr halb gefüllt mit hellem, goldbraunem, blätterigem Haschisch. Er sah ganz still da und schaute aufs Meer hinaus; gelegentlich bewegten sich seine Augen, um den Hug eines Vogels zu verfolgen. Hinter sich spürte er das Karmen der Singspatzen und der hinken, das Zwitschern der Schwalben, den würzigen Duft der Kiefern; vor sich den Geruch des Strandes, den dichten salzigen Sprühregen, den trocknenden Seetang voller Getier, den klaren einfachen Geruch der See, der nun den überwältigenden Geruch des sonnenheißen Sandes vom Tage verdrängte — dieser Geruch, der auch das kräftigste Element in Barbaras Körpergeruch ist. Bei diesem Gedanken lächelte Max leise; er saß lange Zeit unbewegt da.
    Die Hütte zu seinen Füßen lag schon vollkommen im Schatten. Sie wurde in dem Dünental vor der Sonne aus Osten, Süden und Westen geschützt. Die Düne öffnete sich nach Norden zum Meer hin. Die Hütte war etwa drei mal vier Meter groß und schaute mit der schmaleren Seite zum Meer hin. Sie war nur gut
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