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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel
Autoren: Jason Dark
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van Akkeren und ich von der Stille umgeben gewesen. Das traf jetzt nicht mehr zu, denn die Geräusche bildeten wir uns nicht ein.
    Ich schaute zu van Akkeren hin.
    Er stand wie zum Sprung auf der Stelle. In seiner Haltung hätte er über den Tisch setzen und mich angreifen können. Das hatte er im Moment jedoch nicht vor, denn er stand unbeweglich da und lauschte.
    Es war wieder ein Geräusch, das eine Veränderung ankündigte. Wie schon im Hotelzimmer.
    Nur kam es diesmal von draußen.
    Ich hörte es. Nur konnte ich kaum glauben, was da an meine Ohren drang. Das Geräusch war mir jedoch nicht fremd, denn ich kannte es schon von Kindheit an.
    Das Klappern von Hufen...
    Zur gleichen Zeit hatte es auch van Akkeren herausgefunden. Er drehte sich auf der Stelle, und seine Überraschung war alles andere als gespielt.
    »Pferde, Sinclair! Draußen müssen Pferde sein.«
    »Das glaube ich inzwischen auch. Gibt es hier Reiter?«
    »Jetzt wohl.«
    »Und sonst?«
    »Habe ich keine erlebt.« Er lachte und sagte dann: »Es wird noch spannend, das kannst du mir glauben.«
    Damit mochte er Recht haben. Aber ich wollte diese verdammte Spannung nicht. Was immer dort auch passierte, es brachte mich von meinem eigentlichen Vorhanden ab.
    Das Buch mit den Klauenfingern lag nach wie vor auf seinem Platz. Die knochigen Dinger hatten sich jetzt in die Höhe gereckt. Es sah aus wie eine Bewegung nach Hilfe.
    Und dann erlebte ich etwas, womit ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hätte.
    Zuerst verstärkte sich das Trappeln der Hufe. Es ließ darauf schließen, dass sich die Reiter in der direkten Nähe unseres Hauses befanden. Ich wollte zum Fenster und endlich sehen, was draußen ablief, da aber erwischte mich ein kalter Strom, der in mein Gesicht hineinfuhr und mir für einen Moment den Atem raubte.
    Die Kälte blieb, aber das Zimmer war weg. Van Akkeren und ich standen plötzlich in einer anderen Welt, die sich in unsere hineingeschoben hatte.
    Und sie war belebt, denn wir sahen die vier auf Pferden sitzenden Gestalten.
    Es waren die Horror-Reiter!
    ***
    Nein, nicht das!, schrie es in mir. Um Himmels willen. Aber sie waren es tatsächlich, die auf ihren schwarzen Totengäulen hockten und eine Formation bildeten.
    AEBA!
    Die vier Erzdämonen!
    Ein Name, der sich aus den Anfangsbuchstaben der vier zusammensetzte.
    A wie Astaroth!
    E wie Eurynome!
    B wie Bael!
    A wie Amducias!
    Das war der nackte Wahnsinn. Das war nicht zu fassen. Wieso mischten sie hier mit? Sie zeigten sich nicht in ihren urwüchsigen Gestalten, sie sahen jetzt wie Reiter aus, nur gab es einen Unterschied zu den Menschen.
    Sie waren Skelette und trugen trotzdem Rüstungen. Sie erschienen als die Reiter der Apokalypse, und auf ihren Brustpanzern leuchtete jeweils der erste Buchstabe ihres Namens.
    ***
    »AEBA«, flüsterte ich. Gütiger Himmel. Was hatten sie mit der Bibel des Baphomet zu tun?
    Für mich stand fest, dass es einzig und allein die Bibel war, an die sie heranwollten, und sie hatten es geschafft, ihre böse dunkle Höllenwelt mit in die unsrige zu bringen. Mir war bekannt, dass es ihnen gelang, Zeiten zu verändern und zu manipulieren. Auch das hatten sie bisher nicht verlernt.
    Ich schaute zu ihnen hoch. Das musste ich tun, denn sie hockten auf den Skelettpferden, aus deren Nüstern Rauch und ein leichter Feuerschein quoll. Ihre langen Lanzen hielten sie mit den Spitzen nach oben gerichtet. Es gab nichts, was sie noch aufhalten konnte, denn die Mauern des Hauses waren verschwunden.
    Van Akkeren kannte vieles aus anderen Welten, doch mit AEBA war er noch nicht konfrontiert worden. Seine Stimme überschlug sich fast, als er mich anschrie.
    »Wer sind sie?«
    »Egal. Keine Freunde.«
    »Verflucht, du kennst sie!«
    »Ja!«
    »Was wollen sie?«
    »Uns und das Buch!«
    Ich hatte mehrmals gegen sie gekämpft, deshalb war ich mir bei meiner Antwort auch so sicher gewesen. Heute sah es anders aus. Sie machten mir nicht den Eindruck, als wollten sie mich mit ihren verdammten Lanzen aufspießen. Sie ritten auch nicht schnell, sie kamen nur immer näher, und ihr Ziel war das Buch, aus dem sich die knochigen Finger in die Höhe und ihnen entgegenreckten.
    Bael ritt plötzlich vor. Die Hufe seines verdammten Pferdes schlugen aus, und sie kamen so verdammt nah an mich heran, dass ich mich zurückwarf, um nicht getroffen zu werden.
    Ich nahm den Geruch des beißenden Rauches wahr, der aus den Nüstern der Tiere drang, und im nächsten Augenblick hatten sie den
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