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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel
Autoren: Kim Harrison
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Beziehung Einzug gehalten. Vor ein paar Tagen hatten wir ein langes, nervenaufreibendes Gespräch geführt, in dem ich mich immer wieder dafür entschuldigte, so viel Kraftlinienenergie durch ihn geleitet zu haben und ihm erklärt hatte, dass es keine Absicht gewesen war. Nick erwiderte nachdrücklich, dass er es verstünde, dass er froh darüber sei, dass ich es getan hätte, da es mir ja das Leben gerettet hatte, und dass al es in Ordnung sei. Seine Worte waren aufrichtig, und ich wusste, dass er selbst fest daran glaubte. Trotzdem wich er meinem Blick aus und versuchte, möglichst jeden Körperkontakt zu vermeiden.
    Um zu beweisen, dass sich nichts zwischen uns geändert hatte, bestand er auf unserer üblichen gemeinsamen Wochenendnacht. Das war ein schlimmer Fehler gewesen.
    Das Tischgespräch beim Abendessen erreichte seinen Höhepunkt bei: Wie war dein Tag, Liebling? Gut, danke. Und wie war deiner? Danach folgten ein paar Stunden Fernsehen
    -ich auf der Couch, er im Sessel am anderen Ende des Zimmers. Ich hatte gehofft, die Lage zu entspannen, indem wir schon um ein Uhr gemeinsam ins Bett gingen, aber er gab vor, sofort einzuschlafen, und ich hätte am liebsten geheult, als er von mir abrückte, nachdem er aus Versehen meinen Fuß gestreift hatte.
    Die Nacht gipfelte um vier Uhr morgens in einem bril anten Finale, als er von einem Alptraum aus dem Schlaf gerissen wurde und kurz vor einer Panikattacke stand, als er mich in seinem Bett entdeckte.
    Ich hatte mich entschuldigt und behauptet, dass ich mich, da ich sowieso nicht schlafen könne, viel eicht besser um Ivy kümmern sol te. Dann war ich in den nächsten Bus nach Hause gestiegen. Nick hatte nicht versucht, mich aufzuhalten. Er saß regungslos auf der Bettkante, den Kopf in die Hände gestützt, und hielt mich nicht zurück.
    Ich blinzelte in die strahlend hel e Nachmittagssonne, um die Tränen zurückzudrängen. Die Sonne, ich war nur von der Sonne geblendet worden, mehr nicht. Entschlossen biss ich in meinen Hot Dog, aber irgendwie fühlte er sich im Mund an wie Gummi, und als ich den Bissen runterschluckte, lag er mir schwer im Magen. Unten auf dem Feld schrien die Howlers und warfen sich Bäl e zu.
    Ich legte den Hot Dog auf seine Verpackung in meinem Schoß zurück und nahm den mitgebrachten Basebal in die rechte Hand. Mit der Linken vol führte ich die rituel e Geste, während ich gleichzeitig die lateinische Formel murmelte.
    Beim letzten Wort des Zaubers kribbelten die Finger, die den Bal umschlossen. Traurige Befriedigung durchzog mich, als der Pitcher seinen Wurf versaute. Der Fänger streckte sich zwar nach dem Bal , zögerte dann aber und ließ sich unsicher wieder in die Hocke sinken.
    Jenks rieb seine Flügel aneinander, um auf sich aufmerksam zu machen, und gratulierte mir mit einem Grinsen zu dem gelungenen Zauber. Ich erwiderte es mit einem schwachen Lächeln. Um besser sehen zu können, thronte der Pixie auf Captain Eddens Schulter. Die beiden hatten ihren alten Grol mit einem langen Gespräch über Country-Sänger und einer Nacht in einer Karaokebar begraben. Genaueres wol te ich lieber gar nicht wissen.
    Ehrlich nicht.
    Edden hatte Jenks' Geste bemerkt und warf mir einen argwöhnischen Blick zu, aber der Pixie lenkte ihn schnel ab, indem er den Captain in seiner typisch unverblümten Art auf drei heiße Bräute aufmerksam machte, die zufäl ig gerade in unsere Richtung kamen. Edden wurde knal rot, lächelte aber.
    Dankbar drehte ich mich zu Glenn um, dessen Hot Dog bereits verschwunden war. Ich hätte ihm zwei kaufen sol en.
    »Wie läuft es eigentlich mit Piscarys Prozess?«
    Er rutschte zufrieden auf seinem Sitz herum und wischte sich die Finger an der Jeans ab. Ohne seinen Anzug schien Glenn ein völ ig anderer Mensch zu sein, in seinem Sweatshirt mit dem Howlers-Logo auf der Brust wirkte er vol kommen locker und entspannt.
    »Mit der Aussage deines Dämons wird es wohl eine sichere Sache. Ich hatte erwartet, dass jetzt auf der Straße die Post abgeht, aber die Gewaltverbrechen haben sogar nachgelassen. Wahrscheinlich warten die anderen Häuser, bis Piscary offiziel weggesperrt ist, bevor sie die Revierkämpfe ausrufen.«
    »Das wird nicht passieren«, erwiderte ich. Mit einem weiteren Spruch ließ ich den nächsten Bal in hohem Bogen aus dem Stadion fliegen. Es war schon nicht mehr ganz so einfach, die nächstgelegene Kraftlinie anzuzapfen, offenbar waren die magischen Sicherheitssysteme des Stadions angesprungen. »Kisten kümmert
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