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Band 2 - Blutspiel

Band 2 - Blutspiel

Titel: Band 2 - Blutspiel
Autoren: Kim Harrison
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nicht wieder vol belasten. Aber die Ärzte meinten, ich würde wohl keine Physiotherapie brauchen. In circa sechs Wochen kann ich wieder die Straßen unsicher machen.«
    »Gut, das ist sehr gut.«
    Der Kommentar kam wie aus der Pistole geschossen, doch dann schwieg er lange. Ich blieb unbeweglich sitzen und fragte mich, was er von mir wol te. Er wirkte unruhig, aber weder ängstlich noch besorgt. Was sol te das al es hier?
    »Piscary hat behauptet, unsere Väter hätten zusammengearbeitet. War das auch eine Lüge?«
    Trent schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Diese Antwort gefiel mir nicht, und ich wischte mechanisch einen Staubfleck vom Lenkrad. »Was haben sie getan?«, fragte betont ich beiläufig.
    »Arbeiten Sie für mich, und ich werde es Ihnen sagen.«
    Ich sah ihm direkt in die Augen. »Sie sind ein Dieb, ein Lügner, ein Mörder und überhaupt kein netter Mensch«, erwiderte ich in al er Seelenruhe. »Ich mag Sie nicht.«
    Er zuckte mit den Schultern, was ihn täuschend harmlos aussehen ließ. »Ich bin kein Dieb. Und es macht mir überhaupt nichts aus, Sie so zu beeinflussen, dass Sie für mich arbeiten, wenn ich Ihre Dienste benötige.« Er lächelte.
    »Tatsächlich genieße ich es sogar.«
    Ich wurde langsam wütend. »Du bist so was von arrogant, Trent«, zischte ich. Am liebsten hätte ich den Rückwärtsgang eingelegt und wäre ihm über den Fuß gefahren.
    Sein Lächeln wurde breiter.
    »Was ist?«, schnauzte ich ihn an.
    »Du hast mich geduzt, das gefäl t mir.«
    Ich schnappte nach Luft. »Dann schmeißen Sie doch eine Party, zur Feier des Tages. Es mag sein, dass mein Vater für Ihren gearbeitet hat, aber Sie sind der letzte Dreck. Und es gibt nur zwei Gründe, warum ich Ihnen Ihr Geld nicht einfach vor die Füße schmeiße: A, ich habe es mir ehrlich verdient, und B, ich muss von irgendetwas leben, während ich mich von den Verletzungen erhole, die ich mir zugezogen habe, während ich Ihren Arsch vor dem Knast bewahrt habe!«
    Seine Augen funkelten belustigt, was mich nur noch mehr auf die Palme brachte. »Vielen Dank, dass Sie mich entlastet haben«, sagte er artig und streckte die Hand aus, als wol e er den Wagen berühren, ließ es aber bleiben, als ich warnend knurrte. Er kaschierte die Bewegung, indem er so tat, als wol e er sich nach Jonathan umsehen. Der stand immer noch wie angewurzelt da und beobachtete uns, genau wie Glenn.
    »Vergessen Sie es einfach, klar? Ich habe Piscary geschnappt, um das Leben meiner Mutter zu schützen, nicht Ihretwegen.«
    »Trotzdem vielen Dank. Und fal s es Ihnen etwas bedeutet
    - heute bedauere ich es, Sie in diese Rattengrube gesteckt zu haben.«
    Der Wind frischte auf, und ich hielt mir das Haar aus dem Gesicht. »Glauben Sie wirklich, dass das irgendeine Bedeutung für mich hat?«, fragte ich tonlos. Er konnte einfach nicht stil stehen. Was war denn heute mit ihm los?
    »Rutschen Sie rüber«, sagte er schließlich unvermittelt mit Blick auf den leeren Sitz neben mir.
    Ich starrte ihn an. »Wie bitte?«
    Er schaute hastig zu Jonathan. »Ich möchte Ihren Wagen fahren. Nun rutschen Sie schon rüber. Jon lässt mich nie fahren, er sagt, das entspräche nicht meiner Stel ung.«
    Jetzt sah er sich nach Glenn um, der missmutig an einem Pfeiler lehnte. »Oder möchten Sie lieber von einem FIB-Beamten nach Hause gefahren werden, der sich immer brav an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält?«
    Ich war so überrascht, dass ich meine Wut vergaß.
    »Können Sie denn mit Gangschaltung fahren?«
    »Besser als Sie.«
    Abwägend schaute ich zu Glenn rüber, dann wieder zu Trent. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Sie dürfen mich nach Hause fahren, wenn wir uns während der Fahrt auf ein Thema beschränken.«
    »Ihr Vater?«, vermutete er. Ich nickte. Langsam gewöhnte ich mich an diese Teufelspakte.
    Trent schob die Hände in die Taschen und starrte nachdenklich in den blauen Himmel hinauf. Dann nickte er.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich mich darauf einlasse«, murmelte ich, warf meine Tasche auf den Rücksitz und kletterte umständlich über den Schaltknüppel. Dann band ich mir die Haare zu einem Knoten zusammen und fixierte ihn unter dem Basebal cap.
    Glenn war bereits losgesprintet, gab aber sofort auf, als ich ihm zum Abschied zuwinkte. Ungläubig schüttelte er den Kopf, drehte sich um und verschwand im Stadion. Während Trent die Tür öffnete und es sich auf dem Fahrersitz bequem machte, legte ich den Gurt an. Er stel te die Spiegel ein und ließ mehrmals den
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