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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur
Autoren: Kim Harrison
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dass ich es wieder tun konnte, wann immer ich wol te, war für Trent wohl unerträglich. Deswegen musste er Vergeltung üben und beweisen, dass er mit mir das Gleiche machen konnte. Ich hatte ihn anscheinend tief getroffen, und diese Erkenntnis half mir, meine Wut und meine Verunsicherung in den Griff zu kriegen.
    Jenks ließ sich fal en und schwebte über dem Brief. »Dieser schleimige Salzsack«, schimpfte er. Er war so wütend, dass er unkontrol iert Pixiestaub verstreute. »Er ist an mir vorbeigekommen. Er ist tatsächlich an mir vorbeigekommen!
    Wie zum Teufel hat er das geschafft?«
    Entschlossen griff ich nach dem Briefumschlag und überprüfte den Poststempel. Er stammte von dem Tag nach meiner Flucht vor Trent und seinen Hunden. Der Mann handelte schnel , das musste man ihm lassen. Ich fragte mich, ob er selbst oder viel eicht Quen den tatsächlichen Diebstahl begangen hatte. Bestimmt war es Trent selbst gewesen.
    »Rachel?« Jenks landete auf meiner Schulter, wahrscheinlich besorgt, weil ich so stil geworden war. »Bist du okay?«
    Ich sah zu Ivy hinüber, die ebenfal s beunruhigt wirkte, und beschloss, der Situation etwas Komisches abzugewinnen.
    »Diesmal werde ich ihn kriegen!«

    Jenks ging hoch wie eine Rakete und summte in höchster Alarmbereitschaft, Nick wandte sich ruckartig vom Gril ab, und Ivy erstarrte. »Hey, einen Moment mal«, protestierte sie und sah Hilfe suchend zu Jenks hoch.
    »Niemand tut mir so etwas an!«, fügte ich hinzu und presste die Zähne zusammen, um ein Grinsen zu unterdrücken, das die ganze Show ruinieren würde.
    Keasley runzelte die Stirn und lehnte sich mit zusammengekniffenen Augen zurück.
    Trotz des schwachen Kerzenlichts konnte man gut erkennen, wie Ivy noch blasser wurde, als sie sowieso schon war. »Ganz ruhig, Rachel«, sagte sie warnend. »Er hat dir doch diesmal nichts getan. Er wol te einfach nur das letzte Wort haben, lass die Sache auf sich beruhen.«
    »Ich werde zurückgehen!«, schrie ich und stand auf, um einen Vorsprung zu haben für den Fal , dass ich den Bogen überspannte und sie auf mich losging. »Ich werde es ihm zeigen«, setzte ich noch eins drauf und gestikulierte wild.
    »Ich werde mich reinschleichen, seine verdammte Bril e klauen und sie ihm dann mit einer Geburtstagskarte zurückschicken!«
    Während Ivy langsam aufstand, wurden ihre Augen immer dunkler. »Wenn du das tust, wird er dich töten.«
    Sie denkt wirklich, ich würde noch einmal dahin zurückgehen? Ist dieser Vampir denn völ ig bescheuert? Mein Kinn zitterte, so sehr musste ich mir das Lachen verkneifen.
    Keasley sah es, fing an zu kichern und griff nach der ungeöffneten Weinflasche.

    Ivy drehte sich mit der ihr eigenen Schnel igkeit um.
    »Worüber lachst du, Hexe?« Sie lehnte sich zu ihm hinunter.
    »Sie wird sich umbringen. Jenks, sag ihr, dass sie sich damit selbst umbringt. Ich werde das nicht zulassen, Rachel. Ich schwöre: Bevor ich dich noch einmal dorthin zurückgehen lasse, fessele ich dich eher an Jenks' Baumstumpf!«
    Ihre Zähne glitzerten im Mondlicht. Sie war so angespannt, dass sie fast platzte. Noch ein Wort, und sie würde ihre Drohung in die Tat umsetzen. »Okay«, sagte ich gleichgültig,
    »du hast recht. Ich werde ihn in Ruhe lassen.«
    Ivy erstarrte. Nick, der immer noch am Gril stand, stieß einen tiefen Seufzer aus, und Keasley entfernte mit gemächlichen Bewegungen die Folie von der Weinflasche.
    »O je, da hat sie dich drangekriegt, Tamwood«, stel te er fest und lachte herzlich. »Sie hat dich so richtig reingelegt.«
    Ivy starrte uns an, und langsam zeichnete sich in ihrem makel osen blassen Gesicht die Erkenntnis ab, dass sie angeschmiert worden war. Sie wirkte erst fassungslos, dann verwirrt, dann erleichtert und letztendlich genervt.
    Schließlieh holte sie tief Luft und hielt eine Zeit lang den Atem an, wobei sie immer mürrischer zu werden schien.
    Dann ließ sie sich mit einem wütenden Blick auf die Bank fal en und schlug raschelnd die Zeitung auf.
    Jenks umkreiste sie lachend und versprühte Pixiestaub, der wie ein leuchtender Sonnenstrahl auf ihre Schultern rieselte.
    Grinsend stand ich auf und ging zum Gril hinüber. Das hatte sich richtig gut angefühlt. Fast so gut wie der Diebstahl der CD.

    »Hey, Nick«, sagte ich, als ich mich ihm von hinten näherte. »Sind die Steaks schon fertig?«
    Er lächelte mich von der Seite an. »Kommen sofort, Rachel.«
    Gut. Um al es Weitere würde ich mich später kümmern.
    Lesen Sie weiter in:
    Kim
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