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Bärenkind - Bär, D: Bärenkind

Bärenkind - Bär, D: Bärenkind

Titel: Bärenkind - Bär, D: Bärenkind
Autoren: Daniela Bär
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Eine Welt, die nicht so schön und ruhig war. Geprägt von unendlich viel Angst und Unsicherheit.
    Das war die andere Welt…
    Drei Jahre später
    Die Überreste der Bäume wurden auf einen Hänger geladen und fortgefahren. Daniela war fassungslos. Sie lief zum Gartentor, über den Grasweg und blieb stehen. Mit Tränen in den Augen schaute sie auf das was übrig geblieben war. Drei Stümpfe umgeben von Spänen und der Duft von Holz, das war alles. Die drei Birken einfach abgesägt, zerkleinert und weggefahren. Daniela konnte es nicht fassen. Warum haben sie das gemacht? Sie beschloss ihre Großmutter zu fragen und lief ins Haus. Ganz empört fragte sie: „Oma? Die drei Birken sind abgesägt worden. Weißt du warum?“ und die Großmutter antwortete mit ruhiger Stimme: „Ja sicher, die großen Mähdrescher konnten nicht mehr über den Grasweg zu den Feldern fahren, weil die Birken zu dicht an unserem Zaun standen.“ Daniela überlegte. Die Großmutter hatte Recht. Wenn man aus dem Gartentor ging waren es nur sechs Schritte über den Grasweg und man stand schon vor den drei Birken. Ein großer Mähdrescher passte da nicht durch. Aber warum fahren sie dann nicht woanders lang? Warum mussten ihre drei Birken abgesägt werden?

8
Sich übergeben zu müssen ist schlecht
    Aufstehen, anziehen, waschen und frühstücken, das war das Ritual seitdem Daniela in die Vorschule ging. Während sie das tat, machte die Mutter Sandra fertig.
    An einem Morgen wurde das Ritual allerdings unterbrochen, als Daniela sich die Jacke anzog und ihre Schwester sich übergeben musste. Keine Seltenheit bei Säuglingen, aber sie erntete damit den Unmut der Mutter. Die war sauer und das freute die ältere Schwester. Daniela grinste in sich hinein. „Endlich kriegt sie auch mal Ärger“, doch kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, überfiel sie eine starke Übelkeit. Auch sie musste sich übergeben, mitten in den Flur, mitten auf den Teppich. Es ließ sich nicht verhindern. Leider.
    Daniela stand im Flur vor ihrem kleinen Häufchen Erbrochenem, mit Tränen in den Augen. Ihr war übel und sie hatte Angst. Angst vor dem was jetzt bestimmt passieren würde. „Das auch noch!“, schrie die Mutter und versetzte Daniela einen Schlag. Er traf sie seitlich am Kopf, wie fast immer. Jetzt nur nicht weinen, Tränen waren verboten. Sie riss sich zusammen, schaute der Mutter zu wie sie das Unheil beseitigte, zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch und folgte dem Ritual.
    Mit gesenktem Kopf lief Daniela neben ihrer Mutter her, die Sandra im Kinderwagen schob. „Komm schon und trödel nicht rum! Wegen deiner scheiß Kotzerei kommst du eh schon zu spät.“ Endlich waren sie an der Vorschule angekommen. Daniela ging hinein.
    Es gab keine Verabschiedung, aber sie war froh wenigstens für ein paar Stunden nicht zuhause sein zu müssen.
    Vier Jahre später…
    Sandra war schon mit dem Frühstücken fertig und Daniela versuchte noch die letzten Löffel der Smacks zu essen. Die Schale musste leer sein, sonst würde es Ärger geben. Großen Ärger. Dann geschah das, was sie befürchtet hatte. Ihr wurde übel, aber sie musste weiteressen. Der Körper wehrte sich und wollte sich erbrechen. Das tat er leider auch.
    Aus Angst vor der Reaktion ihrer Mutter, schluckte Daniela alles wieder hinunter. Schon stand sie in der Tür, schaute das Mädchen böse an und sagte: „Iss vernünftig und mach nicht so komische Geräusche beim Essen. Beeil dich und sieh zu, dass du in die Schule kommst!“

9
Opa ist krank
    Als Daniela sechs Jahre alt war und wieder ein Wochenende bei ihren Großeltern verbrachte, passierte etwas Seltsames. Sie ging zu ihrem Opa ins Wohnzimmer, um mit ihm gemeinsam fernzusehen. Sie öffnete die Tür und sah ihn auf dem Sofa sitzen. Irgendetwas stimmte nicht. Er schaute seltsam aus und die Hose hatte zwischen seinen Beinen einen dunklen Fleck. Daniela lief zu ihrer Oma in die Küche. „Oma, Oma!“, rief sie. „Ja mein Kind?“
    „Ich glaube Opa hat sich in die Hose gemacht und er schaut so komisch. Komm schnell mit!“, ihre Worte überschlugen sich fast. Die Großmutter lief an ihr vorbei, schaute auf ihren Mann und rannte zum Telefon.
    Kurze Zeit später kam ein Krankenwagen und auf der Wendeplatte neben dem Haus landete ein Hubschrauber. Daniela sah wie ihr Opa auf einer Trage nach draußen gebracht wurde.
    Man erzählte ihr, dass er krank wäre und es lange dauern würde bis er wiederkäme. Immer wieder fragte sie nach ihm, denn er
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