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Baedeker Reiseführer London

Baedeker Reiseführer London

Titel: Baedeker Reiseführer London
Autoren: Rainer Eisenschmid , Kathleen Becker , John Sykes
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heraus. Die folgende Generation brachte der englischen Malerei wieder internationalen Ruhm ein: William Hogarth (1697 bis 1764) setzte moralische Themen in volkstümlich erzählende Bilder um. Seine Bedeutung gründet auch in einem umfangreichen Kupferstichwerk, in dem sorgfältiges Beobachten seine satirischen Schilderungen auszeichnen. Joshua Reynolds (1723 – 1792) griff die Tradition van Dycks sowie die Hell-Dunkel-Kolorierung Rembrandts auf und beeinflusste maßgeblich die Entwicklung der Porträtmalerei: Seine vornehmen Modelle gab er in Posen bekannter antiker Statuen wieder oder stellte bedeutende Kompositionen der Renaissance nach. Seine überragende Stellung im Kunstleben Londons wurde durch die Wahl zum ersten Präsidenten der Royal Academy 1768 noch bestärkt. Thomas Gainsborough (1727 – 1788) gab mit sorgfältigen, in ihrer leichten Farbigkeit ausgewogen gestalteten Landschaften der Landschaftsmalerei neue Impulse und begründete eine englisch-arkadische Tradition.
DAS 19. JAHRHUNDERT
Architektur
    Prominente Bauaufgabe des 19. Jh.s war der Neubau der Houses of Parliament, der gotisch oder elisabethanisch realisiert werden musste. 1836 wurde der Entwurf von Sir Charles Barry (1795 – 1860) angenommen. Doch erst von 1860 an setzte sich der neugotische Stil auch für Profanbauten gänzlich durch, wie an den Royal Courts of Justice zu sehen ist. Sir John Soane (1753 – 1837) wurde bereits 1788 zum Architekten der Bank of England. Die Industrialisierung erforderte große Wohnhäuser, Docks, Märkte und Bahnhöfe. So konzipierten Robert Stephenson und Philip Hardwick von 1835 bis 1839 Euston Station mit einem monumentalen Eingang in Gestalt eines gusseisernen dorischen Portikus (1963 abgerissen); die King’s Cross Station (1851 – 1852) von Lewis Cubitt hatte tonnenüberwölbte Bahnsteige mit einer Spannweite von 24 m und eine verglaste Eingangsfassade. Höhepunkt der Eisen-Glaskonstruktionen war der Kristallpalast der Great Exhibition von 1851. 1860 begann der Bau der ersten Untergrundbahn und schon kurz nach der Eröffnung waren Werbeflächen in den Underground Stations verpachtet, sodass die bunten Reklamen schon bald zum Charme der Haltestellen beitrugen. Markthallen und Galerien wie Burlington Arcade, Covent Garden, Smithfield Market oder LeadenhallMarket zeugen von der prosperierenden Wirtschaftsmetropole, die dann mit der von 1886 bis 1894 errichteten Tower Bridge ein neues Wahrzeichen und eine Landmarke des gotisch geprägten Viktorianismus erhielt.
    BAEDEKER TIPP !
Überreste
    Vom großartigen Kristallpalast der Great Exhibition von 1851 steht leider nichts mehr. Ein Modell kann man aber im Museum of London bestaunen. Und von einer der größten Attraktionen der Ausstellung ist noch etwas übrig: lebensgroße Gipsmodelle prähistorischer Tiere im Crystal Palace Park.
Malerei
    In der Landschaftsmalerei kam John Constable (1776 – 1837) zu einer eigenen Farb- und Lichtbehandlung: Er fing nuancierte Licht- und Luftstimmungen ein und wollte atmosphärische Stimmungen festhalten, indem er mit lockeren, summarischen Pinselstrichen arbeitete und dadurch seinen Bildern mehr den Charakter von Ölskizzen als von Gemälden verlieh. William Turner (1775 – 1851), Autodidakt, dann Schüler in der Malklasse von Reynolds, verarbeitete Anregungen aus dem Studium von Poussin und Lorrain. Berühmt wurde er durch lichtdurchflutete Landschaftsimpressionen, dunstige Atmosphären und schillernde Reflexe, die er ohne greifbare Kontur festhielt und so visionäre Schöpfungen mit teilweise symbolischem Charakter hervorbrachte. William Blake (1757 – 1827) gilt wegen seiner fantastisch-mystischen Kunst als Vorläufer der Präraffaeliten . In ihrer romantisch rückwärts gewandten Haltung konzentrierten sie sich auf die Zeit vor Raffael, die ihnen durch den Ausdruck von Gefühlszuständen und Stimmungen besonders reizvoll schien.
VOM 20. INS 21. JAHRHUNDERT
Architektur
    Bis unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg war die Architektur beherrscht von einem aus dem 18. Jh. übernommenen Monumentalismus, wofür das Piccadilly Hotel oder der Regent Street Quadrant von Reginald Blomfield als Beispiele gelten können. Der Bau der Vorstädte wurde zur immer vordringlicheren Aufgabe; so plante die Gruppe »Tecton« die Wohnblocks Highpoint One und Highpoint Two, in ihrer Eleganz und Kunstfertigkeit ohne Vergleich.
    Einen neuen Akzent nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Festival Hall : Beton, die Horizontale und der Eindruck
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