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BACCARA EXKLUSIV Band 49

BACCARA EXKLUSIV Band 49

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 49
Autoren: A Depalo
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starkem Willen zur Polizistin ernannt werden, und morgen würde sie auf der Straße sein, vielleicht schon heute Nacht.
    Er wühlte in den Papieren auf seinem Schreibtisch, ohne etwas zu sehen. Seine Gedanken waren bei Delia. Er wusste nicht, wo sie Dienst tun würde, aber er hätte darauf gewettet, dass sie darum gebeten hatte, in der Stadtmitte eingesetzt zu werden, genau wie sie es gesagt hatte. Er versuchte sich einzureden, dass ihm das egal war.
    „Sergeant Griffin, ich dachte mir, dass ich Sie hier finden würde.“
    Tony sah auf. Sylvia Mendez stand vor ihm. Er brachte ein Lächeln zustande. „Officer Mendez, Sie sehen sehr gut aus in Ihrer Uniform und mit dem Abzeichen.“
    „Danke, Sir.“
    Sie gingen also wieder förmlich miteinander um. Er fragte sich, ob er sie bitten sollte, ihn weiter Tony zu nennen, entschied sich aber dagegen. Sylvia betrachtete ihn vermutlich nicht als Freund, nach dem, was er getan hatte. „Ich bin froh, dass Sie auf unser Revier kommen.“ Das war sein Ernst. „Sie werden hier gute Arbeit leisten.“
    „Ich hoffe es. Warum sind Sie nicht in Uniform?“
    Tony sah auf seine Jeans und das T-Shirt hinunter. „Ich arbeite mit der Rauschgiftfahndung zusammen, um ein paar Teenager zu fassen, die bei einer Autowaschanlage mit Drogen handeln.“
    „Klingt gefährlich.“
    Tony zuckte mit den Schultern. Da ihm bei diesem Thema unbehaglich zumute war, schnitt er ein anderes an. „Also, wie ist Ihre Abschlussprüfung gelaufen? Gut genug, schätze ich, da Sie hier sind“, beantwortete er seine eigene Frage. Dann lachte er nervös.
    „Delia hat mit Bravour bestanden“, sagte Sylvia.
    „Wie bitte?“
    „Das wollten Sie doch in Wirklichkeit wissen, oder? Sie war in allem spitze, sogar im Fitnesstest. Sie ist die Achtbeste von fünfzig und hätte sogar noch besser abgeschnitten, wenn ihr Spanisch nicht so lausig wäre.“
    „Achtbeste?“ Tony war sprachlos. Dabei hatte er mal gedacht, Delia könnte nicht eine Woche an der Akademie überleben. Verdammt, er hätte dabei sein müssen, als sie ihre Polizeimarke bekam. „Vermutlich ist sie jetzt im siebten Himmel.“
    „Nun, nicht direkt.“ Sylvia sah auf die Uhr. „Ich muss gehen. Die Lagebesprechung fängt gleich an.“ Sie drehte sich um, aber Tony hielt sie zurück.
    „Einen Moment, Mendez. Wo wird Delia arbeiten?“
    „Tut mir leid, ich habe ihr versprochen, das nicht zu verraten.“
    „Ich wette, sie ist in die Stadtmitte gegangen.“
    Sylvia antwortete nicht, aber an ihrer Miene erkannte er, dass er richtig geraten hatte.
    „Gehen Sie schon.“ Er winkte sie hinaus. „Sie wollen ja nicht zu Ihrer ersten Lagebesprechung zu spät kommen.“
    Als er wieder allein war, fluchte er. Warum konnte er Delia nicht einfach vergessen? Obwohl sie sich getrennt hatten, konnte er sie nicht aus seinen Gedanken verbannen.
    Oder aus seinem Herzen.
    Der Bruch zwischen ihnen hatte nichts gelöst. Er machte sich jetzt noch genau solche Sorgen um sie wie vorher. Sie war so oder so auf der Straße, sah der Gefahr ins Auge, ob er nun zu Hause auf sie wartete oder nicht.
    Hatte sie recht gehabt? Konnte er lernen, mit der Angst zu fertig zu werden? Auf die eine oder andere Art würde er es müssen. Er würde nicht aufhören, sich Gedanken zu machen, was mit ihr geschah, da war er sicher.
    Seufzend schob er die unberührten Papiere weg und stand auf. Irgendwie war er trotz allem froh, dass Delia seiner egoistischen Forderung nicht nachgegeben hatte. Er hätte niemals mit dem Bewusstsein leben können, dass er sie gezwungen hatte, ihren Traum aufzugeben. Auch wenn er sie noch so sehr liebte und in Sicherheit wissen wollte, er würde nicht den Rest seiner Tage mit einer unglücklichen, unzufriedenen Ehefrau verbringen wollen.
    Ehefrau? Du lieber Himmel …
    Delia fuhr ziellos durch die Straßen von Dallas und bemühte sich, innerlich abzuschalten. Es war nach Mitternacht. So erschöpft sie war, hätte sie eigentlich fähig sein sollen, auf der Stelle einzuschlafen. Aber die Ereignisse des Tages gingen ihr nicht aus dem Kopf.
    Sie hatte es getan. Nicht mal zwanzig Minuten, nachdem der Polizeichef ihr die Urkunde überreicht und die Hand geschüttelt hatte, war sie zu ihrem Ausbilder gegangen und hatte verkündet, sie wollte nicht Polizistin werden, sondern eine Stelle als Technikerin bei der Spurensicherung antreten.
    Sergeant Merkel hatte entsetzt reagiert. „Pryde, eine Menge Polizisten fühlen sich zu Anfang unsicher, aber das geht vorbei. Sie
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