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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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ans Telefon zu gehen. Aber Flucht würde ihr nicht weiterhelfen. Sarah musste ihrem Vater die Stirn bieten und dann aus eigener Kraft gehen, wenn sie wirklich frei sein wollte. Sie musste es allein tun.
    Randall hatte insgeheim erwartet, dass sie zu ihm kommen würde. Nicht gleich am ersten Tag, denn sie würde ihrem Vater die Zeit lassen wollen, sich zu rechtfertigen, aber vielleicht am zweiten oder dritten. Als sie nicht auftauchte, hatte er bei ihr in Snowden angerufen. Dass sie nicht ans Telfon ging, bedeutete nicht unbedingt, dass sie nicht zu Hause war. Er wusste ja, dass sie die Angewohnheit hatte, das Klingeln des Telefons einfach zu ignorieren. Sarah behandelte das Telefon wie eine Einbahnstraße, der Weg führte nicht hinein, sondern nur hinaus.
    Er schüttelte den Kopf in widerwilliger Bewunderung. Man sah es ihr nicht unbedingt an, aber Sarah war in mancher Hinsicht so widerstandsfähig wie der verflixte Weinstock, mit dem sie den ganzen Sommer über gekämpft hatte.
    Sarah, Sarah, wo, zum Teufel, bist du? Noch ein Tag, und ich komme dich holen.
    Er hätte sie nicht gehen lassen dürfen, ohne sich besser mit ihr abzusprechen. Und jetzt war wieder ein Tag vergangen, noch ein Tag voller Unruhe. Wie viel Zeit sollte er ihr geben? Drei Tage? Eine Woche?
    Nein, auf keinen Fall. Er würde noch bis morgen Mittag warten. Und wenn sie beschlossen haben sollte, bei ihrem Vater zu bleiben, würde er alles daransetzen, ihre Meinung zu ändern. Sie würde ihren Entschluss jedenfalls gründlich überdenken müssen.
    Randall hatte versucht, an einem Artikel über Ideologien zu arbeiten. Er wollte darlegen, wie sie die Dinge beeinflussten oder wie sie dazu verwendet werden konnten, die Öffentlichkeit zu täuschen. Aber schon nach wenigen Sätzen gab er es auf.
    Sarah, Sarah, gib uns eine Chance.
    Als der Türsummer ihn aus seinen Gedanken riss, konnte er dieses Geräusch nicht sofort einordnen. Er sah zum Telefon und dann stirnrunzelnd auf seine Uhr, und erst dann wurde ihm klar, dass jemand unten an der Tür im Foyer war. Sein erster Impuls war, hinunterzugehen und ihr persönlich zu öffnen. Aber wenn er sich schon lächerlich machen sollte mit einer rührseligen Zurschaustellung seiner Gefühle, dann zog er es vor, es in der Abgeschiedenheit seiner Wohnung zu tun.
    Und wenn es nun nicht Sarah war?
    Es war Sarah. Er spürte es regelrecht in den Knochen. Und wenn sie auch nur einen Moment annahm, er würde ihr erlauben, hier wieder zu verschwinden, ohne ihm ihre Gefühle für ihn zu beichten, hatte sie sich geirrt.
    Als Sarah die oberste Treppenstufe erreichte, erwartete Randall sie schon im Korridor. Keiner von beiden sagte ein Wort, aber es war noch da, was immer es war, das sie zu ihm gebracht hatte und das ihn so unruhig auf sie hatte warten lassen, es hatte sich nicht verflüchtigt.
    Sarah hatte dunkle Schatten unter den Augen, und ihr Haar war ein wenig zerzaust. Sie sah so wunderschön aus, dass ihm fast die Tränen kamen. Randall breitete die Arme aus, und sie schmiegte sich ohne ein Wort an ihn. Es vergingen einige Augenblicke, bevor sie den Kopf von seiner Schulter hob. „Ich hätte wahrscheinlich vorher anrufen sollen.“
    „Nicht nötig. Wenn du nicht bald aufgetaucht wärst, wäre ich zu dir gekommen.“ Er zog sie mit sich in die Wohnung und schloss die Tür.
    „Wohin? Nach Snowden oder ins Haus meines Vaters?“
    „Hatte ich mir noch nicht überlegt. Aber mein Instinkt hätte mich schon richtig geführt, darauf kannst du dich verlassen.“
    Er hielt sie immer noch, schloss die Augen und atmete tief ihren Duft ein. Sie ist hier, dachte er glücklich. Sie ist tatsächlich hier in meiner Wohnung, in meinen Armen. Nach so vielen Stunden, in denen er nicht schlafen konnte und ängstlich gewartet hatte, hatte er nur den einen Wusch, zusammen mit ihr im Bett zu liegen. Selbst wenn er sie nur in den Armen hielt, während sie sich ausruhte, würde es ihm völlig genügen, obgleich sein Körper so heftig wie der eines verliebten Teenagers auf Sarah reagierte.
    „Hast du Hunger?“, fragte er und hielt sie ein wenig von sich ab, damit sein Körper ihn nicht verriet. Er wollte sie auf keinen Fall erschrecken.
    „Ich habe einen Kaffee getrunken und wollte auch ein paar Erdnüsse essen, aber ich hab sie im Wagen verschüttet, als ich versuchte, die Packung zu öffnen.“
    Sein Lachen löste die Spannung. „Warum überrascht mich das nicht?“
    Er führte sie ins Wohnzimmer, und es fiel ihm zum ersten Mal auf,
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