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BACCARA EXKLUSIV Band 45

BACCARA EXKLUSIV Band 45

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 45
Autoren: CAROLYN ANDREWS LEANNE BANKS DIXIE BROWNING
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in meinem Alter? Clive, gib mir eine Zigarre.“
    „Vater, du darfst doch wahrscheinlich nicht …“
    Er brachte sie mit derselben gebieterischen Geste zum Schweigen, die er schon benutzt hatte, als sie noch ein Kind war. „Ich rauche nur noch zwei pro Tag. Könnte sonst ja gleich sterben, wenn ich mit allem aufhören müsste, was das Leben lebenswert macht.“ Er kicherte, und Sarah fand, das war das sicherste Zeichen, dass er auf die achtzig zuging. Er brachte nicht mehr das kräftige Lachen zustande, das früher einmal Teil seines Images war.
    Sarah spürte, dass es etwas gab, das er ihr verschwieg. J. Abernathy Jones war sehr geschickt darin, einen mit Halbwahrheiten abzuspeisen. Ihr war noch immer nicht klar, was er von ihr wollte. Mit Clive, Detweiller, Ollie und der Frau, die jeden Tag für sie kochte und das Haus sauber hielt an seiner Seite, brauchte er Sarah wirklich nicht. Und jedes Pflichtgefühl, das sie ihm gegenüber irgendwann vielleicht empfunden haben mochte, war verflogen, als er sie den Skandal mit Stan allein hatte durchstehen lassen.
    Völlig erschöpft sank Sarah schließlich in einen tiefen Schlaf. Erst spät am nächsten Morgen, als die Sonne ihr ins Gesicht schien, wachte sie auf und fühlte sich erfrischt. Kein Wunder, dass die meisten Menschen nach einer Tragödie einen Tapetenwechsel suchen, dachte sie. Abstand hilft tatsächlich.

    Zwei Tage später wusste sie immer noch nicht, was ihr Vater von ihr wollte. Nur sie drei – Sarah, Clive und der Senator – hatten in aller Stille seinen achtundsiebzigsten Geburtstag gefeiert. Sarah hatte zugeben müssen, dass er besser aussah als das letzte Mal, als sie ihn besucht hatte. Offensichtlich tat ihm die auferlegte Diät gut, selbst wenn er sich so oft wie möglich darüber hinwegsetzte.
    „Ich fahre morgen wieder heim, Vater.“ Sie hatten auf der hinteren Veranda zu Abend gegessen. In der Ferne war das Brummen eines Außenbordmotors zu hören, und das Quaken der Laubfrösche erfüllte die Luft.
    „Hab mich gewundert, dass du überhaupt so lange geblieben bist. Ich bin vielleicht ein alter Mann, aber du wirst auch nicht jünger, mein Kind.“
    „Das ist mir aufgefallen“, sagte sie trocken.
    „Es ist noch nicht zu spät.“ Er warf Clive einen Blick zu, der gerade die Biegsamkeit einer neuen Angelrute prüfte.
    Widerwillig ging Sarah auf seine Herausforderung ein. Je eher sie der ganzen Charade ein Ende bereitete, desto eher würde sie endlich gehen können. „Zu spät wofür?“
    „Für die Zukunft. Jawohl, ein Mann in meinem Alter, der so viel erreicht hat wie ich, hat ein Vermächtnis zu hinterlassen. Ich möchte wissen, dass eine Generation folgen wird, die nach mir weitermacht.“
    Clive räusperte sich diskret. Sarah brachte kein Wort hervor.
    Sein Vermächtnis? Er, der so viel erreicht hatte?
    Sarah schüttelte den Kopf. Der Senator hatte Schande über seinen Namen gebracht, er hatte einen Meineid geleistet und die nationale Sicherheit gefährdet, um nur ein paar Dinge zu nennen. Seine Gerichtsverhandlung allein hatte die Steuerzahler Millionen gekostet. Die Presse war gnadenlos gewesen, und Sarah musste zu ihrem Leidwesen zugeben, dass der Senator jede der vernichtenden Schlagzeilen verdient hatte.
    „War das Stans Zweck? Sollte er das Vermächtnis übernehmen?“
    Der Senator schnaubte geringschätzig. „Sullivan war unbedeutend. Ich dachte, der Junge hätte Möglichkeiten, aber wie sich herausstellte, habe ich mich geirrt.“ Er ließ die Schultern hängen und seufzte. „Ich schätze, ich schulde dir eine Entschuldigung, Tochter.“
    „Das ist nicht nötig. Wir waren beide …“
    Der Senator fuhr fort, als hätte sie nichts gesagt. „Wenn dieses Baby ein Junge wäre, hätten wir vielleicht noch etwas retten können.“
    Sarah hielt den Atem an. Dieses Baby?
    „Hast nicht gedacht, dass ich es weiß, was?“ Seine Augen glitzerten tückisch. „Es gibt nicht viel, von dem ich nicht irgendwann was mitbekomme, Missy. Das merkst du dir vielleicht besser, bevor du dich mit jedem x-Beliebigen einlässt.“
    „Jedem x-Beliebigen?“ Er wusste natürlich von Randall. Detweiller musste es ihm gesagt haben, und deswegen hatte er dann seinen Spion Clive geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Sie ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten. „Vater, halte dich aus meinem Leben heraus. Ob du es glaubst oder nicht, ich bin in der Lage, mir meine Freunde selbst auszusuchen.“
    „Verdammte Reporter. Neugieriger Haufen von
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