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Baccara Collection 186

Baccara Collection 186

Titel: Baccara Collection 186
Autoren: Suzanna Simms , Patricia Thayer , Meg Lacey
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Stratford?”
    Sie war nicht einmal mehr fähig, sich klar und verständlich auszudrücken. „Wieso gibt es mehr als einen Cowboyhut?” stellte sie klar.
    „Weil es mehr als ein Cowboy ist”, erwiderte er schlicht.
    „Aha.” Mehr fiel ihr dazu nicht ein.
    Rashid Modi reckte zwei seiner langen schlanken Finger hoch. „Genau genommen sind es zwei Cowboys.”
    „Ich verstehe.” Desiree verstand zwar gar nichts, doch das war im Moment wahrscheinlich nicht so wichtig.
    Während des gestrigen Telefongesprächs hatte ihr Patenonkel unmissverständlich gesagt, dass der Name des Sicherheitsexperten Mathis Hazard war, und dieser Mathis Hazard vertrat die anerkannte Firma Hazards Inc. Aber von einem Cowboy war dabei nicht die Rede gewesen - geschweige denn von einem zweiten.
    Mr. Modi bemühte sich zwar sehr, sich nichts anmerken zu lassen, doch es gelang ihm nicht, seine Missbilligung zu verbergen. „Ich habe die unerwarteten Besucher gebeten, zum Lieferanteneingang zu gehen und nach Andre zu fragen.” Der junge Manager drückte sein Missfallen so dezent aus, wie es nur Engländer schaffen. „Die beiden … nein, der eine bestand jedoch darauf, mit Ihnen persönlich zu sprechen.”
    „Der eine?”
    „Der Beeindruckendere der beiden Cowboys.”
    Mathis Hazard musste in der Tat sehr beeindruckend sein, da Rashid Modi sich nur höchst selten beeindrucken und schon gar nicht einschüchtern ließ. Außerdem neigte er nicht zu Übertreibungen.
    Desiree sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Hoffentlich würde es keinen Ärger geben. Rashid Modi war zwar indischer Abstammung, aber in London zur Welt gekommen, aufgewachsen und erzogen worden. Es konnte leicht zu Spannungen zwischen ihrem sehr englischen Manager und dem Sicherheitsexperten aus dem amerikanischen Westen kommen.
    Sie hatte schon genug Probleme mit Anwälten, Buchhaltern und Bauunternehmern, die ständig um sie herumschwirrten, ganz zu schweigen von dem launischen Andre und ihren Dauergästen. Die drei Frauen verhielten sich, als wären sie die eigentlichen Besitzerinnen des Stratford.
    Als würde das alles noch nicht genügen, um eine durchaus vernünftige Frau an den Rand des Wahnsinns zu treiben, gab es auch noch den Vorfall der letzten Nacht. Da sie annahm, dass Mathis Hazard selbst eine Untersuchung durchführen wollte, hatte sie nichts verändert. Der juwelenbesetzte Griff des Dolchs ihres Urgroßvaters funkelte noch jetzt im Schein der Schreibtischlampe, und die todbringende Spitze steckte in der Mahagoniplatte.
    Desiree strich sich über die Augen. Nach der Entdeckung des Dolchs und der Warnung hatte sie die ehemalige Wohnung ihrer Urgroßeltern gründlich durchsucht. Der Verantwortliche für den nächtlichen Spuk hatte sich jedoch in Luft aufgelöst.
    Da Desiree zu nahezu hundert Prozent sicher gewesen war, dass der Schuldige nicht die Absicht hatte, in derselben Nacht an den Tatort zurückzukehren, war sie wieder ins Bett gegangen. Allerdings hatte sie einen Stuhl unter den Türknauf aus Messing geklemmt, da die Türen im Flügel der Familie keine Schlösser besaßen. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme war sie erst gegen Tagesanbruch eingeschlafen.
    Rashid Modi wiederholte sein Angebot. „Ich könnte die Cowboys wegschicken, Miss Stratford, wenn Sie keine Zeit haben, um sie zu empfangen.”
    „Nun, etwas Zeit habe ich schon”, erwiderte sie.
    „Dann soll ich die beiden also hereinführen?” Der Manager sah sich dezent in dem kleinen, einst eleganten, jetzt aber schon reichlich schäbigen Büro um.
    Desiree schüttelte seufzend den Kopf. „Wo sind die zwei?”
    „In der Halle”, erwiderte Mr. Modi.
    Desiree stand auf und griff nach der Jacke ihres maßgeschneiderten Kostüms. „Ich werde mit ihnen in der Halle sprechen.”
    Die Absätze ihrer Pumps klickten auf dem Marmorfußboden, als Desiree den Korridor entlangging und dabei die Jacke anzog. Als sie die Lobby erreichte, blieb sie stehen, legte den Kopf in den Nacken und warf einen Blick nach oben.
    Die Decke im viktorianischen Stil wies zahlreiche kunstvolle Verzierungen auf. Der Künstler, der das Deckenbild im Gästezimmer gemalt hatte, war auch der Urheber dieses Deckengemäldes, in dem er mythische geflügelte Wesen dargestellt hatte, von den Engeln mit sechs Flügeln bis hin zu den pausbäckigen Cherubinen, von exotischen Vogelmenschen bis zu einem schneeweißen Pegasus.
    Das Prunkstück der Hotelhalle war jedoch der Lüster. Allein das Kristallglas wog schon über eine Tonne und stammte
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