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Babymassage

Babymassage

Titel: Babymassage
Autoren: Christina Voormann , Govin Dandekar
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wird nun in den aufsteigenden Kräuterqualm gehalten und dabei gleichzeitig gedreht. So inhaliert das Kind den Kräuterrauch und nimmt dessen wertvolle Wirkstoffe auf.
     
    GU-ERFOLGSTIPP
WERTVOLLER BALSAM
    Erwärmen Sie 30 g Shea-, Mango- oder Kakaobutter langsam in einem Glasgefäß im Wasserbad (nicht erhitzen, sonst gehen die Wirkstoffe verloren); mit 10–30 ml Mandelöl mischen. Sie können selbstverständlich auch andere Basisöle wie Sonnenblumen-, Sesam- oder Olivenöl verwenden. Hinweis: Bei flüssiger Kakaobutter kann es manchmal bis zu drei Tage dauern, bis der Balsam die endgültige Konsistenz hat.

    ESSAY
    »Es ist wahr. Dieses Kind ist von Licht erfüllt, es strahlt in heiterer Gelassenheit.«
    An diesen letzten Satz in Frédérick Leboyers Buch »Geburt ohne Gewalt« musste ich beim Anblick meines vierten Kindes, meiner kleinen Tochter Ruscha, immer wieder denken: Sie blickte mit erstaunlich strahlenden Augen in die Welt.
Ihre beiden ältesten Geschwister waren in einer Zeit geboren worden, in der der Körperkontakt zwischen Mutter und Kind in den Kliniken eher unterbunden als gefördert wurde. Sowohl meinen erstgeborenen Sohn Alexander (1968) als auch meine Tochter Daniela (1975) sah ich nur pünktlich alle vier Stunden zum Stillen, egal wie lange und laut sie davor oder danach geschrien haben mögen. Zu viel Zuwendung war als unnötiges Verwöhnen verpönt, auch dem Stillen maß man keine allzu große Bedeutung bei.
Diese Einstellung hatte sich 1989 , als Maximilian, mein drittes Kind, geboren wurde, bereits geändert: Mehr und mehr wurden sanfte Geburtsmethoden und Rooming-in praktiziert. Über die Bedeutung und Wirksamkeit der Baby-Massage war jedoch immer noch wenig bekannt. Bei meinem vierten Kind nahm ich die Sache schließlich im wahrsten Sinne des Wortes selbst in die Hand: Ich hatte keine Lust mehr, mir von fremden Menschen vorschreiben zu lassen, was für mich und mein Baby gut wäre und was nicht. Ich beschloss, nur auf mein Herz hören, und das wollte immer nur ganz nah bei meiner kleinen Ruscha sein.
Bereits während der Schwangerschaft bereitete ich mich vor und übte die Baby-Massage an einem Teddybär. Die Geburt verlief leider nicht nach meinen Vorstellungen: Da ich an einer schweren Infektion erkrankt war, kam Ruscha fast vier Wochen vor dem errechneten Termin durch einen Kaiserschnitt zur Welt.
    Nach der Entbindung musste ich mein Klinikzimmer mit drei sehr lebhaften Frauen teilen, deren häufige Besucher man als unangenehm lärmend bezeichnen konnte. Mittendrin in all dem Trubel lag ich mit meiner kleinen Ruscha auf dem Bauch, und wir beide waren ganz still.
    Abends wurde Ruscha dann wie alle anderen Babys auch in das angrenzende Kinderzimmer gebracht, »damit die Mütter nachts ihre Ruhe haben«.
    Aber wie konnte ich Ruhe finden, wenn ich nicht wusste, wie es meinem Kind ging?!
    Am dritten Tag musste Ruscha wegen einer Säuglings-Gelbsucht unter die UV-Lampe. Ich hatte fürchterliche Sehnsucht und schlich nachts in das Säuglingszimmer, um zu sehen, wie es ihr ging. Sie lag in einem dafür vorgesehenen Glaskasten: wegen des UV-Lichts mit verbundenen Augen, und nur mit einer Windel bekleidet. Zwischen all den schreienden oder schlafenden Bündeln stand ich und spürte, wie auch sie mich vermisste. Ich streichelte langsam Ruschas nackten Rücken, die kleinen Arme, ihr Gesicht. Schließlich nahm ich ein Kissen, holte Ruscha behutsam aus dem Glaskasten und setzte mich neben die UV-Lampe. Die Nachtschwester ermahnte mich, mein Kind wieder hineinzulegen, was ich zwischendurch auch immer wieder tat. Aber ich spürte, dass es noch weitaus wichtiger war, sie festzuhalten und fest an mein Herz zu drücken.
Nach dieser durchwachten Nacht ging ich zur Klinikverwaltung und forderte gegen Aufpreis ein Einzelzimmer. Nachdem dies sofort bewilligt wurde, holte ich mein Töchterchen ab, und wir bezogen gemeinsam unser kleines Reich. Von nun an waren wir unzertrennlich. Meist lag Ruscha neben mir im Bett oder auf meiner Brust. Sie hörte das vertraute Klopfen meines Herzens, roch meine Haut und fühlte mein Glücksgefühl. Ich streichelte ihr weiches Köpfchen und lauschte ihrem zarten, schnellen Atmen. Zwar konnte manche Schwester den altbekannten Satz »Na, da wird ja jemand schön verzogen!« nicht unterdrücken, aber ich wusste es besser: Ein Baby kann gar nicht genug Liebe und Zuwendung bekommen. So wie die Milch Nahrung für den Körper ist, ist es die Liebe für die Seele.
Täglich
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