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Babymassage

Babymassage

Titel: Babymassage
Autoren: Christina Voormann , Govin Dandekar
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Unverständnis stoßen würde. Denn ein Zuviel an Liebe, Wärme, Zuwendung und Geborgenheit kann es überhaupt nicht geben.
     
     
    RÜCKBESINNUNG
    Während die Ayurveda-Praktiken im ländlichen Indien noch weit verbreitet sind, orientiert man sich in den Städten eher am Westen. Weil jedoch Allergieformen überhandnehmen (z. B. Neurodermitis), besinnt man sich auch in städtischen Kliniken wieder auf verschiedene Aspekte der Ayurveda-Medizin, zum Beispiel die Baby-Massage.
     
Willkommen auf der Erde
    Doch nicht nur die Mutter wird in Indien liebevoll umsorgt, auch auf das Neugeborene warten Rituale, die sich seit Urzeiten bewährt haben. Ist das Kind abgenabelt, werden zuerst seine Reflexe nach alter ayurvedischer Tradition überprüft: Man reibt zwei Steine aneinander und hält sie an die kleinen Öhrchen, um das Baby »aufzuwecken«. Das Gesicht wird – je nach Jahreszeit – mit kaltem oder warmem Wasser bespritzt. Anschließend fächelt man dem Baby mit einem Schilfrohrgesteck Wind zu.
    Ein liebevoller Empfang für das Baby
    Anschließend wird das Kind mit einer Mixtur aus Steinsalz und Butterfett eingerieben, um die Käseschmiere zu entfernen. Danach wird der kleine Körper mit hochwertigem Bala-Öl eingesalbt, was das erschöpfte kleine Wesen stärken soll. Die empfindliche Fontanelle wird sanft mit ölgetränkter Baumwolle gereinigt. Die Hebamme säubert mit ihrem Mittelfinger Rachen, Lippen und Zunge des Babys und wickelt es in saubere Kleidung. Schließlich flößt sie dem Kind etwas von der Steinsalz-Butterfett-Mischung ein, damit es den im Rachen verbliebenen Schleim erbricht. Zum Abschluss der Prozedur wird die Nabelschnur mit einem scharfen Messer aus Gold, Silber oder Stahl bis auf einen Rest von etwa acht Zentimetern abgeschnitten; damit der Nabel schnell verheilt, wird eine in Kostwurz-Öl getränkte Bandage um Nabelschnurrest und Bauch gewickelt.
     
    INNIGE ZWEISAMKEIT
    In Indien wird das Neugeborene in den ersten zehn Tagen nach der Geburt nicht von der Mutter getrennt. Die ständige Nähe stärkt sein Urvertrauen.
     
    Die erste Massage
    Ist das Kind gesund, wird es nun sofort mit einem medizinischen Kräuteröl, zum Beispiel »Balashwagandah-Taila«, massiert. Dieses Öl wird aus einer dem Ginseng ähnlichen Pflanze namens Ashwagandah gewonnen. Daneben enthält das Öl Bala – ein Malvengewächs, das in den subtropischen und tropischen Regionen Indiens vorkommt. Beide Pflanzen, Bala und Ashwagandah, werden in der ayurvedischen Heilkunde wegen ihrer stärkenden und aufbauenden Wirkung sehr geschätzt. Nach der Massage wird der Neuankömmling gebadet.
    Damit das Baby besonders kräftig und intelligent wird, füttert man es schließlich mit einer Mischung aus Goldpulver, Honig, Ghee sowie Kalmus, Brahmi und anderen indischen Pflanzen. In dieser Mixtur ist ursprünglich tatsächlich feiner Goldstaub enthalten, da in der ayurvedischen Gesundheitslehre dem Gold eine günstige Auswirkung auf das Gedeihen des Kindes zugeschrieben wird. Da echtes Goldpulver für die meisten Inder jedoch zu teuer ist, legen sie stattdessen einen goldenen Ring in etwas Wasser. Die Wirkkräfte des Metalls sollen so auf das Wasser übergehen, das anschließend unter die Mixtur gerührt wird.
    Zärtlicher Hautkontakt
    In den folgenden Wochen wird das kleine Wesen täglich massiert und gebadet, wobei Öle und Kräuter immer dem Befinden des Babys angepasst werden. Zuerst wird das Kind eingeölt – meist mit Kokosnussöl – und dann am ganzen Körper kräftig massiert. Anschließend werden Kräuterpulver, Wasser und Öl zu einer Paste verrührt und auf Gesicht und Körper des Babys aufgetragen. Während in ländlichen Gegenden fast immer die Mutter ihr Kind massiert, überlässt man diese Aufgabe in den Großstädten inzwischen mehr und mehr speziell dafür ausgebildeten Frauen. Diese kommen gegen Bezahlung ins Haus und massieren Mütter und Kinder noch Monate nach der Geburt täglich. So luxuriös das für unsere Ohren klingen mag: Diese Massagen sind in Indien kein Privileg für Besserverdienende, sie sind auch für Durchschnittsfamilien erschwinglich und durchaus üblich.
    Ein heilender Kräuterqualm
    Was nach der Massage folgt, erscheint dem europäischen Leser sicher höchst ungewöhnlich: Man bringt in einem kleinen Metalltiegel diverse Wurzeln, Harze, Rinden und sonstige Bestandteile von Pflanzen, denen im Ayurveda eine heilsame Wirkung nachgesagt wird, zum Schwelen. Das mit der Kräuterpaste eingeriebene Baby
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