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Babel 3 - Geisterliebe

Babel 3 - Geisterliebe

Titel: Babel 3 - Geisterliebe
Autoren: Cay Winter
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Leib brannte.
    Beide Männer keuchten vor Anstrengung und Schmerz.
    Du kannst ihm jetzt nicht helfen, konzentrier dich!
    Babel lief weiter auf Clarissa zu, jeder Schritt kam ihr vor, als würde sie durch Honig laufen. Doch sie kannte nur ein Ziel: Clarissa.
    Da spürte sie plötzlich wieder den kalten Hauch, der die brennende Hitze der fremden Magiewellen abkühlte.
    Hilmar.
    Er umgab sie wie ein kühlender Hauch.
    Clarissa kniff die Augen zusammen, sie musste spüren, dass Babel Hilfe aus der Totenebene erhielt. Babel verstärkte die Verbindung zu der anderen Ebene, sie spürte, wie die Ebenen miteinander verschmolzen.
    Konzentrier dich, du darfst nicht die Kontrolle verlieren. Du darfst nicht vollständig hinüber gleiten. Und du darfst den Stimmen der anderen Ebene nicht nachgeben.
    Der erste Schlag gegen Clarissas Energienetz kam dem Schlag auf eine Tischplatte gleich. Es war schmerzhaft, brachte den Tisch zwar zum Wackeln, aber die Platte gab unter ihrer Hand nicht nach. Sie hatte nicht einmal einen Kratzer im Lack hinterlassen.
    Dafür holte Clarissa zum Gegenschlag aus, wie eine Feuersbrunst fegte ihre Magie über Babel hinweg und versuchte, das magische Netz zu durchdringen. Clarissa hatte genügend Zeit gehabt, ihre Kräfte zu bündeln, und Babel wollte sich nicht vorstellen, was sie mit noch einem Tag geschafft hätte. Eigentlich sollte Babels intuitive Magie im Kampf überlegen sein, weil sie schneller war, aber Clarissas Erfahrung wog einiges auf.
    Sie streckte die Hand aus und drängte die magischen Wellen gegen Clarissa, sie konnte sehen, wie die Energien Funken schlugen. Es war, als würde Strom durch die Luft geleitet werden. Und wer damit in Berührung kam, lief Gefahr, sich daran zu verbrennen. Und mit jeder Welle, die sie in Clarissas Richtung schickte, verlor sie mehr Kraft, die ihr helfen sollte, sich gegen die fremde Magie zu verteidigen.
    Das Brennen auf ihrer Haut nahm zu, ebenso wie der Schmerz in den Lungen. Selbst die Luft fühlte sich inzwischen heiß an. Mit jedem Atemzug zog sie Feuer in ihr Inneres.
    Lange würde sie dem nicht standhalten.
    Ihre Knie gaben nach, sie spürte, wie ihre Schuhe auf dem Boden nach hinten rutschten. Ihre Zähne waren schmerzhaft aufeinandergepresst und ihr Herz raste in einem ungesunden Rhythmus. Das Blut pochte ihr in den Schläfen. Sie wäre nicht die erste Hexe, die während eines Rituals einen Schlaganfall erlitt.
    Aber auch an Clarissa ging das magische Kräftemessen nicht spurlos vorüber. Ihr tropfte Blut aus den Innenwinkeln der Augen und ihre Hände hatten sich wie bei Spasmen zusammengekrümmt. Die körperliche Belastung der Magie musste sie auf Grund des Alters noch mehr anstrengen.
    Babel konnte spüren, wie auch die anderen im Raum die Kräfte verließen, der Geruch nach Blut drang ihr in die Nase und aus Judiths Richtung waren nur noch schwache magische Impulse zu spüren. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, dass die Vögel mit verdrehten Hälsen auf dem Boden lagen – und Babel war froh bei dem Gedanken, dass sie Urd zu Hause gelassen hatten. Es fühlte sich an, als würde der Kampf schon ewig dauern, dabei konnten nur wenige Sekunden verstrichen sein. Alles ging so unglaublich schnell, obwohl es sich viel länger anfühlte – und größere Schäden anrichtete.
    In diesem Moment hörte sie plötzlich das scheußlichste Geräusch, das sie jemals in ihrem Leben gehört hatte. Ein schriller Schrei, so grauenerregend, dass einem schlecht davon werden konnte. Und im selben Moment stürzte sich ein Bündel aus Knochen und Federn auf Clarissas magisches Netz und bohrte mit seinen Krallen ein Loch hinein -während Xotl Zeter und Mordio schrie, als hätten sich die Tore zur Dämonenebene geöffnet und seine schlimmste Brut auf die Menschheit losgelassen.
    Mo!
    Aber in diesem Augenblick war es Babel gleich, wie der Papagei hier her gekommen war, oder warum er es für seine Aufgabe hielt, ihr plötzlich im Kampf gegen eine andere Hexe beizustehen. Babel sah ihre Chance und sie nutzte sie. Denn Xotls Riss in Clarissas Netz verschaffte ihr einen Weg.
    Sie rammte sich den Dorn ihres Rings in die Hand und verband Schmerz und Blut und Energie zu einem gezielten Angriff. Mit Wucht durchbrach sie die letzte Barriere und blitzschnell packte sie Clarissas Handgelenk.
    Das war alles, was es gebraucht hatte.
    Ihre Magie verband sich mit Clarissas Netz – etwas in dieser Art hatte sie noch nie gespürt. Als sie Nikolais Netz zerstört hatte, waren seine Energien
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