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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition)
Autoren: Ralf Oswald
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deutete in Richtung Parkausgang. Mika sah in diese Richtung.
    Unmöglich. Viel zu weit weg, und ansonsten war keiner unterwegs. Er drehte den Kopf um in die andere Richtung zu sehen.
    Doch halt, was war das? Für einen kurzen Moment glaubte er, über dem See eine flimmernde Silhouette zu erkennen. Ein Flimmern, das die Form eines...?
    Nein, Unsinn. Mit Sicherheit hatte sich nur warme Luft über dem See gebildet.
    Ja, es würde ein sehr schöner Tag werden. Plötzlich bildete sich ein sehr starker Luftwirbel, der lose Blütenblätter, altes Laub vom Vorjahr und kleine Papierschnipsel mit sich riss. Mika musste seine Mütze festhalten, damit sie nicht davon flog. Eine Sekunde später war alles vorbei.
    „Ho, das war ja fast so etwas wie eine Windhose.“ Mika ahnte nicht, wie nahe er der Wahrheit damit kam.
    „Diese Leute waren schon irgendwie seltsam“, sagte er. „Und doch kommt mir der Kerl irgendwie bekannt vor. Oder etwa nicht? Ich weiß schon gar nicht mehr richtig.“
    „Der Junge war ja noch ganz normal. Aber hast du dir mal die Frau genauer angesehen?“
    „Nein“, log Mika. „Wieso?“
    „Na, so helle Haare hat doch keiner.“
    „Garantiert gefärbt“, versuchte Mika zu entkräften.
    „So? Zusammen mit Wimpern und Augenbrauen? Und hättest du mal genauer hingeschaut hättest du auch gemerkt, das ihre Haut fast einen Blaustich hatte.“
    „Keine Ahnung. Du weißt doch, Maus, ich habe nur Augen für dich!“ Sein Blick fiel auf ihren kleinen, herzförmigen Anhänger, den er ihr letzten Monat geschenkt hatte.
    Mehrere Worte waren in den silbernen Anhänger graviert: TEMPUS FUGIT, AMOR MANET!
    „Ah, geht das nun schon wieder los?“ grinste Anne. „Aber mal ehrlich, das könnte fast eine Elfe gewesen sein.“
    „Elbe, meine Maus. Die heißen Elben.“
    „Papa, meinst du, so was gibt’s wirklich?“
    „Nein, Gabrielle, die gibt es nur in Büchern. Und in Filmen. Auf geht’s, wir müssen uns jetzt aber beeilen, Oma und Opa warten schon auf euch.“
    Anne lächelte Mika verschmitzt an. „Und ich kann dann heute Abend eurem Papa zeigen, wo es hier den leckersten Rotwein gibt.“
    Mika schlang den Arm und Anne und folgte den davoneilenden Mädchen.
    „Ich bin dran...“
    „Nein, ich...“
    „Nein, ich...“
    Mika schüttelte den Kopf in gekünstelter Verzweiflung.
    „Womit habe ich das nur verdient?“ stöhnte er.
    Anne feixte zurück:
    „Weiß nicht...?“
     
     
    Abschlussbericht, Dreiundzwanzigste Variation
     
     
     
     
     
    Doch das ist nur eine Alternativentwicklung, die sich zugetragen hat.
    Und eine neue Alternativebene entstand, nachdem wir in den Zeitstrom eingegriffen hatten.
    Eine ähnliche Welt, wie es sie zuvor gegeben hatte, formte sich.
    Es spaltete sich an dieser Stelle, hier und jetzt, der Weg in eine weitere Zukunft. Ein neues Universum entstand.
    Woher ich das alles wissen will?
    Nun, das ist ganz einfach – weil ich nämlich die Umstände für die Veränderungen eingeleitet und auch durchgeführt habe.
    Ich bin in gewisser Weise dafür verantwortlich.
    Ich, ehemaliger erster Destruktor der Wächter, oberster Liquidator der Stufe A.
     
    Alles...
    bleibt, wie es ist!
    Nichts ändert sich wirklich.
     
    Wer das sagt? Ich, Azrael, nun Bewahrer des Lichts. Erster Erschaffer. Schützer des Tao.
     
    Denn wo es viel Licht gibt, gibt es auch viel Schatten!
     
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